Patagonien : Woche 4
Tag 213: Strandtag in Puerto Cisnes
Wir haben gut geschlafen. Nachts haben etwas die Straßenhunde gebellt, dann aber irgendwann die Lust verloren und sich auch aufs Ohr gelegt.
Wir starten wie gewohnt mit einem reichhaltigen Frühstück. Martin hat vor dem Aufstehen die Tickets für unseren heute geplanten Ausflug in den Nationalpark Nevado Queulat gebucht.
Es ist mal wieder Zeit für Wäsche. Eine Wäscherei oder Waschmachine steht uns nicht zur Verfügung. Es wird Handwäsche. Die Klamotten haben aber zwei Tage Zeit zum trocknen. Für heute sind hier unglaubliche 28°C und mehr angesagt. Während wir die Wäsche aufhängen kommt unsere Vermieterin zu uns und fragt ob Alles i.O. ist und was wir vorhaben. Begeistert erzählen wir von unserer Buchung und die Vorfreude auf den Nationalpark Nevado Queulat. Sie ist etwas irritiert. Sie sagt uns das der Nationalpark Montags generell geschlossen ist. Komisch, Tickets konnten wir buchen. Unsere Gastgeberin recherchiert etwas, telefoniert, kommuniziert per Whatsapp. Bei Google maps wird der Park auch bei uns als geschlossen angezeigt. Es bleibt dabei, heute kommen wir da nicht rein. Unsere Gastgeberin hat irgendjemanden erreicht, der/die ihr mitteilt, dass es ein Fehler auf der Buchungsplattform ist, dass wir für heute buchen konnten aber unsere Tickets auch für morgen gelten. Somit Alles gut. Wir haben hier zwei Tage. Einer ist für den Nationalpark Nevado Queulat geplant, der andere zur freien Verfügung. Wir nutzen die Zeit und erkunden den Ort. Vorher mache ich noch Fotos der Pflanzen die rings um unser Haus blühen. Die Vielfalt ist unglaublich und die Größe mancher Blätter auch. Deswegen das Foto von mir neben der “Monsterpflanze”. ☺️
Als erstes steigen wir zu einem Aussichtspunkt auf den Ort. Der Weg führt uns durch überwuchernde, tropische Vegetation mit riesigen Farnen. Es erinnert uns ein wenig an Neuseeland. Nur, dass die Farne monstermäßig groß sind. Wir spazieren durch den Ort, kaufen beim Bäcker Süßkram und machen eine kleine Wanderung zur 2 km entfernten Bucht, die Balneario Puerto Cisnes. Auf dem Weg sehen wir einen fidelen Seehund, der vergnügt im glasklaren Wasser tollt. Am Strand angekommen lassen wir uns das Gebäck schmecken und genießen die Sonne. Wir besichtigen noch den Hafen mit teilweise maroden Schiffen und machen uns auf den Rückweg. Es ist heiß, die Sonne brennt, wir müssen aufpassen uns nicht zu verbrennen, wir haben hier hohen bis extremen UV Index. Es sind nun ca. 30°C. Den Nachmittag verbringen wir im kühlen Häuschen, arbeiten am Blog und betreuen unsere Wäsche, dass die trocken wird. Martin kocht Gemüsereis für den Abend und als Vorrat.
Puerto Cisnes ist eine Küstenstadt im nördlichen Teil der Region Aysén, im Süden des Landes. Mit ca. 7000 Einwohnern ist es das größte urbane Zentrum der Gemeinde Cisnes und der zweitgrößte Hafen in der Region Aysén von General Carlos Ibáñez del Campo. Es liegt in einer kleinen Bucht des Puyuhuapi-Kanals, neben der Mündung des Flusses Cisnes und vor dem Isla Magdalena Nationalpark.
Im Jahr 1872 gab der Admiral und Entdecker Enrique Simpson dem Fluss, auf dem er an den Ort gelangte, den Namen Puerto Cisnes, inmitten des Vormarsches und Fluges von Hunderten von weißen Schwänen mit gelblich-schwarzen Hälsen. Am Strand des Flusses lebte der erste lebende Mensch des Ortes namens Adam, und als ich ihn dort sah und mir vorstellte, kehrte ich sofort in die Kindheit zurück, mit diesem besonderen Buch in den Händen: Robinson Crusoe. Etwa zwanzig Jahre später kam Don Moisés Rosales Fuentes aus Coyhaique, auf der Suche nach Land und stabiler Beschäftigung, und baute eine Hütte in der Gegend von El Aserradero, wo eine alte Maschine mehrere Jahrzehnte lang an der Stelle zwischen dem Fluss und der Bucht stand. Im Jahr 1951 ließ sich der lächelnde und stets gepflegte Raúl Bécquer, an den ich mich als Kind erinnere, etwa 10 Kilometer südlich der Flussküste im Marta-Tal nieder. Die 52. ging dorthin, wo sich heute die Stadt befindet, und baute das erste effektive Haus. Don David Solís, der 1970 Bürgermeister war und ein großes Haus gebaut hatte, kam an.
(https://es.wikipedia.org/wiki/Puerto_Cisnes)
Tag 214: Am hängenden Gletscher
Unser heutige Tour führt uns in den Nationalpark Nevado Queulat, was wir eigentlich schon gestern machen wollten. Wir frühstücken und machen uns fertig. Am Morgen hängen die Wolken noch tief. Wir hoffen, dass es noch aufheitert sonst hätten wir voraussichtlich keinen guten Blick auf den hoch gelegenen Gletscher. Nach reichlich einer Stunde Fahrt, davon die Hälfte wieder über sehr holprige, unbefestigte Straßen kommen wir am Ziel an. Die Fahrt führte entlang von schönen Seen, grünen Bergen und Felsen mit vergletscherten Kuppen. Die Sonne kommt raus, die Wolken verziehen sich. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich die Landschaft hier deutlich von der bisherigen in Patagonien. Es ist alles Grün, eher tropisch mit riesigen Blättern und Farnen, Bäumen und Sträuchern. Die Temperaturen sind im Vergleich zu den Tagen vorher deutlich höher, auch im Gebirge haben wir 25°C - es ist schwül! Der Eintritt in den Park funktioniert wie geplant, auch mit den Tickets vom Vortag. Unser erstes Ziel ist der Mirador Ventisquero Colgante. Zuerst überquert man eine Hängebrücke, die über den wilden Fluss der Gletscherschmelze führt. Nach einer 2 hWanderung, es geht durch einen verwunschenen, tropischen Wald, erreicht man den Ausblick auf den Gletscher mit der "Hängenden Schneewehe". Der Gletscher liegt auf einem Felsplateau und kalbt über Wasserfälle in einen riesigen, steinernen Talkessel mit Geröllfeldern. Die Wasserfälle stürzen hunderte Meter tief, zerstäuben in der Luft und bewegen sich dadurch wie in Zeitlupe. Teilweise bricht donnernd Eis in das Tal. Ein erfurchteregender Anblick und eines unserer Highlights in Patagonien. Der Weg Hin und Zurück durch den Zauberwald ist aber auch ein Erlebnis. Wir fühlen uns wie im Dschungel, obwohl wir in Patagonien, umgeben von Gletschern sind. Im Wald wächst soagar wilder Bambus. Ich sehe einem Kolobri beim Nektartrinken zu.
Zurück am Trailhead laufen wir noch zur Laguna, wo das Wasser von dem bis über 2000 müNN gelegenen Eisfeld sich in einem grau, blauen See sammelt, bevor es über den Rio Ventisqueros in den Pazifischen Ozean fließt. Auch von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den "Hängenden Gletscher". Wir fahren wieder in die Unterkunft. Vorgekochter Gemüsereis zum Abendessen, Packen, Schnitten vorschmieren, zeitig ins Bett. Morgen haben wir einen großen Fahrtag vor uns.
Der Queulat-Nationalpark (vom Chono Queolat 'Klang der Wasserfälle') ist ein Nationalpark in Chile, der von der Nationalen Forstgesellschaft verwaltet wird. Es befindet sich in der Region Aysén von General Carlos Ibáñez del Campo, aufgeteilt zwischen den Gemeinden Cisnes und Lago Verde. Es ist einer der emblematischsten Naturparks Patagoniens, der einige der am wenigsten vom Menschen veränderten Gebiete der Region umfasst. Es hat eine zerklüftete Geographie, üppige Wälder, Wasserfälle, Fjorde und Flüsse, was es zu einer wichtigen Touristenattraktion in der Region Aysén gemacht hat. Ein Element, das den Park charakterisiert, ist das Vorhandensein von Schneeverwehungen, die bekannteste ist die sogenannte Hängende Schneewehe.
Der Park ist voller Grün. Das Hochland ist hauptsächlich von Magellan-Coigüe- und Lenga-Wäldern bedeckt, die immer von Moosen und Pilzen begleitet werden. In den unteren Teilen konzentrieren sich die Zypressen der Guaitecas und der Tepues. Darüber hinaus ziehen Nalcas die Aufmerksamkeit auf sich, da sie von großer Größe sind.
(https://es.wikipedia.org/wiki/Parque_nacional_Queulat)
Tag 215: Vom Pazifik zum Atlantik
Wir starten zeitig, 7:30 Uhr. Wir haben heute eine enorme Strecke vor uns. Knapp 900 km, 13 h Fahrt. Das besondere ist, dass wir an einem Tag vom Pazifik an den Atlantik fahren. Zuerst fahren wir wieder 250 km die Straße Nr. 7 Richtung Süden, die haben wir bereits hinzu genommen. Erneut eine wundervolle Fahrt mit genialen Ausblicken auf die fantastische Landschaft. Das Wetter ist anders als Hinzu und in die entgegengesetzte Richtung zu fahren, ist als Fuhren wir das erste Mal durch die Gegend. Wir wählen bewusst die Route mit den größten und am wenigsten abgelegenen Straßen, wir haben keine Lust auf Überraschungen bei der langen Strecke. Durch die Provinz Santa Cruz fahren wir mitten durch den unteren Teil von Südamerika. Wir wechseln wieder von Chile nach Argentinien. Es geht hunderte Kilometer durch einsame, aber wundervolle Landschaften. Der Grenzübertritt funktioniert ohne Probleme. Auf ca. der Hälfte der Strecke steht wie so oft ein Guanako auf der Straße. Normalerweise rennen die weg, wenn sich das Auto nähert. Dieses bleibt stehen, wir bremsen und rollen langsam am Guanako vorbei, was immer noch Mitten auf der Straße steht. Auf einmal dreht es um, rennt kurz neben dem Auto her und rennt dann mit voller Wucht in den hinteren Teil unseres Pickup, prallt ab und rennt verwirrt in die Steppe. So ein Mist. Es wird sich herausstellen, dass wir eine ordenliche Beule an der Seite und am Heck haben. Nur Blechschaden, sonst Alles OK am Auto.
3 Tage später senden wir unserem Autovermieter die Bilder vom Schaden, erste Schätzung 1200 EUR extra Kosten für uns. Egal, that's Life.
Martin steht seit einigen Tagen in Kontakt mit einem Tourenanbieter, wir wollen am nächsten Tag Pingunine an unserem Zielort sehen. Auf der Fahrt kommt die Absage. An einer Tanke checken wir online weitere Anbieter und Fragen für kurzfristige Touren für den kommenden Tag an.
Wir kommen in Puerto Deseado am Atlantik an. Nach der langen Fahrt sind wir platt, aber auch glücklich, dass unsere Planung so gut aufgeht. Die Einfahrt und der Blick auf den Ort, gelegen am Rio Deseado, einen Meeresarm, der weit ins Landesinnere reicht, sieht schonmal vielversprechend aus. Als Unterkunft haben wir eine sehr schöne, stylische Ferienwohnung mit Terasse und Meerblick gebucht. Wir bleiben hier 2 Nächte. Wir haben Glück und können für den nächsten Tag 10 Uhr eine 2-stündige Bootstour buchen. In großer Erwartung auf den nächsten Tag gehen wir früh ins Bett.
„Wir gehen auf Tuchfühlung mit Pinguinen. Wir sehen Delfine und Seelöwen, Kormorane und weitere Seevögel. Eine Woche mit ganz vielen Tierbeobachtungen liegt hinter uns.“
Tag 216: Zu Besuch auf der Pinguin-Insel
Nach dem Frühstück sind wir pünktlich 9:45 Uhr am vereinbarten Treffpunkt des Bootsanbieters. Für 40 EUR pro Person gibt es eine 2-stündige Tour an die Mündung des Rio Deseado in den Pazifik und den Fluss hinauf zu Inseln und Ufern, wo wir hoffentlich Wildlife und tolle Natur bestaunen können. Was wir vorher nicht wissen, auch wenn wir schon viel erlebt haben auf unserer Reise, dies wird einer der besten Tage die wir haben. Vor allem, da wir den Ort nur augesucht haben, da er gut zur Route als Durchreise passt und laut unseren Recherchen eventuell eine Pinguin-Tour ermöglicht.
Die Tour erfolgt mit einem Motor-Schlauchboot, wir sind nur ca. 10 Personen + Guide. Wir legen ab, keine 3 Min später sehen wir die ersten Pinguine im Meer - ganz nah am Boot. Wir steuern das gegenüberliegende Ufer an, da stehen sie. Hunderte Pinguine, niedliche Magelanpinguine. Wir sind fasziniert. Es wird noch besser. Auf einmal tauchen Commerson Delfine neben unserem Boot auf und begleiten uns auf unserer Fahrt. Die Delfine sind schwarz/weiß und sehen unglaublich schön aus. Sie schwimmen neben und unter dem Boot, tollen im Wasser und kommen uns unglaublich nah. Weiter geht es ans Steilufer wo Kormorane und andere Vögel in den Felsen brüten. Wir sind schon total happy mit dem was wir erleben, da sagt unser Guide, dass wir nun auf der Pinguin Insel an Land gehen um uns den Nachwuchs und die Elterntiere von nahen anzuschauen. What?!! Über eine Leiter verlassen wir das Boot und sind auf einer der Pinguin Inseln. Kurze Einweisung. Abstand zu den Tieren halten, ruhig sein und einfach die Zeit genießen. Die Pinguine lassen sich von uns nicht stören. Mit Abstand von nur 5 m setzen wir uns an den Strand und beobachten die putzigen Tiere. Es ist unbeschreiblich schön. Die Tour geht weiter, wir fahren zum Seelöwen-Felsen und kommen den Tieren näher als jemals zuvor. Die ganzen Erlebnisse spielen sich in einem wunderschönen Flussdelta mit blauen Wasser, Sonne, Wind, 33°C und bunten Felsen ab.
Was für ein Erlebnis. Nach der Bootstour fahren wir erstmal zur Unterkunft, Essen Mittag und passen unsere Kleidung an 33°C und knallende Sonne an. Fürs Boot hatten wir lang und Windjacke dabei. Als erstes machen wir einen Ausflug an die Küste der Mündung des Rio Deseado. Wilde Felsenküste mit brandendem Atlantik, dahinter Steppe, Wüste und unendliche Weite. Wir fahren den Meeresarm entlang auf Schotterpisten Richtung Innland. Das Ufer des Rio Deseado wird von Canyons unterbrochen, welche in herrlichen Farben leuchten. Wir erkunden mit unserem Hilux die wilde Landschaft.
Am Abend bereiten wir uns Chilli sin Carne zum Abendbrot zu, gleich 4 Portionen auch noch was für morgen.
Geschichte: Im März 1520 betrat Ferdinand Magellan infolge eines starken Sturms die Flussmündung und nannte den Ort wegen der vielen schlimmen Zeiten, die er durchmachen musste, "Bucht der Zwangsarbeit". Am 17. Dezember 1586 lief der Freibeuter Thomas Cavendish mit seinen Schiffen Desire in die Flussmündung ein. Er nannte den Hafen Port Desire. Die Spitze des Ufers, an der Mündung der Flussmündung, ist als Punta Cavendish bekannt. Sie sahen einige Eingeborene, die Pfeile auf sie schossen und mehrere von der Besatzung verwundeten. Sie blieben zehn Tage und kehrten 1588 nach England zurück. 1591 unternahm Cavendish eine weitere Expedition mit fünf Schiffen, er war bereits Admiral auf der Leicester Galleone, während die Desire von Kapitän John Davis kommandiert wurde. Sie gerieten im Winter in der Magellanstraße in Schwierigkeiten, so dass sie nach Norden fuhren, und am 20. Mai 1592 gingen die Desire und die Black Pinnace von den anderen Schiffen verloren und kehrten nach Port Desire zurück, um auf Cavendish zu warten. Er kehrte nicht zurück und im August segelten sie nach der nahe gelegenen Pinguininsel, erlitten aber einen Sturm und waren gezwungen, gegen den Wind zu fahren, unbekannte Inseln zu berühren und wahrscheinlich die Falklandinseln zu sichten. Im Jahr 1670 besuchte John Narborough Port Desire während der Expedition nach Chile und beanspruchte das Territorium für das Königreich England. Im Jahr 1765 kam Kapitän John Byron von den Falklandinseln und beanspruchte sie. Die Spanier griffen sie 1770 an: Eines der Schiffe, die Korvette Swift, kehrte nach Port Desire zurück, sank aber, als es gegen einen Felsen prallte. Der Hafen war noch in Betrieb. Der vielleicht berühmteste Besucher auf der Reise der Beagle war Kapitän Robert Fitz Roy mit dem jungen Naturforscher Charles Darwin, der am 23. Dezember 1833 den ersten von mehreren Besuchen machte, während die Beagle hydrografische Untersuchungen durchführte.
(https://es.wikipedia.org/wiki/Puerto_Deseado)
Der Magellan-Pinguin (Spheniscus magellanicus) ist eine Vogelart in der Gattung der Brillenpinguine (Spheniscus). Er kommt im Süden Südamerikas vor. Ihren wissenschaftlichen Namen erhielt die Art wegen ihrer Häufigkeit an den Küsten der „Terra Magellanica“, die etwa dem Gebiet von Patagonien entspricht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Magellanpinguin)
Tag 217: Millionen Jahre alte Muscheln
Nach dem Frühstück verlassen wir vor 10 Uhr die Unterkunft. Wir haben einen weiteren Fahrtag vor uns. Wir wollen wieder Richtung Süden. 800 km, 10 h Fahrt. Immer entlang der argentinischen Atlantikküste. Von Puerto Deseado nach Rio Gallegos auf der Strasse Nr. 3. Unser Airbnb Host von Al Chaltèn hat Martin einen Tipp gegeben, wo es sich lohnt auf der Route einen Abstecher zu machen. In der Hälfte der Strecke, vor Puerto San Julian biegen wir von der Hauptstraße Richtung Strand in den Parque Interjurisdiccional Marino Makenke ab. Ein echter Geheimtip. Wir fahren holprige Wege Richtung Meer, genau das Richtige für unseren 4x4. Es handelt sich um eine Steilküste mit abgelegenen Buchten. Das besondere ist, dass man hier Erdgeschichte hautnah erleben kann. Man sieht wunderbar die Schichten, welche sich über Millionen Jahre (wahrscheinlich bis zu ~36 Mio alt) gebildet haben. In eingen Schichten sind unzählige, riesige, versteinerte Muscheln, Sanddollars und andere Fossilien. Die Schichten haben unterschiedliche Farben, von braun, gelb zu türkis ist alles vorhanden. Wir sehen Kormorankolonien und andere Vögel an den Felsen sowie Seelöwen auf meerumtosten Steinen liegen, welche sich lautstark bemerkbar machen. Ein ganz besonderer Ort. Nur an wenigen Buchten treffen wir Menschen, sonst haben wir den Park fast für uns allein. Wir fahren wieder auf die Hauptroute.
Gegen 19 Uhr kommen wir in Rio Gallegos an. Wir haben wieder über Airbnb eine komplette Unterkunft mit self check in gebucht. Schlüssel liegt in der Schlüsselbox mit Code, man kann somit ankommen wann man will und auch Auschecken ohne Abstimmung mit dem Eigentümer. Das ist grundsätzlich unsere präferierte Methode bei den Unterkünften. Zum Abendessen gibt es die zweite Ration Chilli sin Carne, noch bissl am Blog arbeiten, ab ins Bett. Wir sind erprobt in kurzen Aufenthalten, wenn wir auf der Strecke vorankommen wollen.
Parque Interjurisdiccional Marino Makenke, Fauna: Das Gebiet beherbergt die größte Brutkolonie von Graukormoranen und ist ein Brutgebiet für Seelöwen und Seeelefanten. Es gibt große Gemeinschaften von Tintenfischen und Seehechten. Die Wanderrouten des Südlichen Glattwals, Albatrosses und Pinguins führen durch ihn.
(https://es.wikipedia.org/wiki/Parque_interjurisdiccional_marino_Makenke)
Tag 218: Auf nach Feuerland!
Unser heutige Tour führt uns von Rio Gallegos nach Rio Grande, also auf Feuerland. 400 km Fahrt. Wir verlassen die Kontinentalmasse Amerikas mit der Fährfahrt 120 km entfernt von Rio Gallegos auf der Route 257 und reisen immer weiter südlich ans "Ende der Welt". Die chilenisch/argentinischen Schilder an der Straße werben mit diesem Slogan: Fin del Mundo. Wir müssen heute zweimal die Grenze passieren. Erst von Argentinien nach Chile und wieder von Chile nach Argentinien. Somit wieder kein Obst / Gemüse einführen. Milchprodukte, Wurst usw. wird gefühlt an jedem Grenzübergang anders gehandhabt. Wir sind vorbereitet, haben unsere Vorräte nach und nach aufgegessen. Also zum Frühstück alles was verboten ist verputzen. Martin bereitet uns lecker Wraps mit Tomaten, Guacamole , Ei und Käse zu. Auf dem Weg wollen wir uns eine Pinguin Kolonie anschauen. Den Spot hatten wir uns schon bei der Ankunft in Punta Arenas rausgesucht. Wir schauen nochmal, ob man da was buchen muss. Ohhh, leider Ja. Und für den heutigen Tag ist nichts mehr frei. Das müssen wir verschieben. Wir reservieren für den 31 Januar, den Tag wo wir nach Punta Arenas zurückkehren, einen Tag vor Abflug nach Australien. Wir haben somit etwas Zeit gewonnen für heute und halten an der Reserva Provincial Laguna Azul, einem mit Wasser gefüllten Vulkankrater. Wir steigen vom Rand zum Ufer ab und zurück.
Danach geht die Odyssee an den Grenzen los. Es ist Samstag, wir befinden uns auf der Hauptroute der Region, entsprechend ist viel los. Am Grenzübergang gibt es jeweils die Ausreise,- und Einreiseseite. Jedesmal Anstellen, 2-5 Stationen, es wird gestempelt bis zum geht nicht mehr. Kontrolle Auto und Taschen. Nervt. Trotzdem geht es im Grunde voran. In Summe brauchen wir 3 h für beide Grenzen. 18:30 Uhr kommen wir an der Unterkunft an. Wieder komplette FeWo für uns mit einfachen Check in. Unterkunft für eine Nacht. Beim Aussteigen übernimmt fix mal eine Katze das Auto ;-). Abends ruhen wir aus von der langen Fahrt, Blogpflege, Abendbrot, Bett. Gut, dass wir nicht heute die Pinguintour gemacht haben, wäre wohl Alles zu spät geworden. Wie Martin immer sagt, alles hat seinen Sinn und hängt miteinander zusammen, eine vertane Möglichkeit ist eine neue Chance. So verfahren wir weiter auf der Reise, wie gehabt.
Die Blaue Lagune ist ein Wasserspiegel phreatischen Ursprungs, der sich im Krater eines inaktiven Vulkans des Vulkanfeldes Pali Aike in der patagonischen Steppe in der Nähe der Magellanstraße befindet. Die Fundstelle entstand im mittleren Holozän. Das Vulkanfeld, zu dem es gehört, entwickelte seine magmatische Aktivität in den letzten Millionen Jahren und seine letzten Eruptionen dürften vor knapp 10.000 Jahren stattgefunden haben. Der Wasserspiegel erreicht eine Tiefe von 295 m und einen Durchmesser von 560 m und verdankt seinen Namen seiner intensiven Färbung, die auf das Fehlen von Schwebematerial zurückzuführen ist. Seine Sedimente sind förderlich für die Erforschung des Klimawandels. Der Hauptkrater des Vulkans (der die Lagune enthält) besteht aus sehr steilen Hängen und Basaltklippen. Die Ränder des Kraters liegen 200 m über dem Meeresspiegel, während die Struktur des Vulkans 150 m über dem Meeresspiegel liegt und der Wasserspiegel unter 140 m liegt, immer über dem Meeresspiegel. Die Struktur des Vulkans Blue Lagoon hat auch einen kleineren sekundären Krater im östlichen Abschnitt, in dem kein Wasser versickert.
(https://es.wikipedia.org/wiki/Laguna_Azul_(Argentina)