Australien : Woche 1

 

Tag 224/25: Ankunft in Australien

Wir fassen den 02.-03.02.24 an dieser Stelle zusammen. Mit ca. 1 h Verspätung startet unser Flug 01:30 Uhr von Santiago nach Melbourne. Wir fliegen Richtung Westen und überspringen die Datumsgrenze. Die Sitze im Flugzeug haben wir so gebucht, dass Martin am Fenster sitzt, ich am Gang, der Mittelplatz auf dem 3-Reiher bleibt frei. Wir hoffen, dass der freie Platz unattraktiv ist, da niemand zwischen 2 Leuten sitzen möchte bzw. wenn der Flieger nicht voll ist, von der Airline zuletzt vergeben wird. Wir haben Glück, der Platz bleibt wirklich frei, wir haben somit eine ganze Reihe für uns. Großer Vorteil ist, dass wir somit eine Art Liegeposition einnehmen können und die 14 h Flug auch ggfls. etwas Schlafen können. Perfekt. Der Flug ist gut, die Verpflegung auch. Auch ich kann mal im Flieger schlafen, eine Premiere, das klappt sonst nie. Wir kommen gegen 6 Uhr früh an. Alle Taschen sind da. Einreiseprozedere läuft ohne Probleme, dauert jedoch bissel - kurz vor 8 Uhr betreten wir australisches Land. Wir nehmen ein Taxi zur Mietwagenstation. Eigentlich gibt es einen kostenlosen Shuttle Service vom Mietwagenverleiher, die Orga funktioniert aber nicht richtig. Egal. Wir sind müde, wollen das Auto abholen und in die Unterkunft fahren. Die Mietwagenübergabe läuft perfekt. Wir gehen auf dem Weg zur Unterkunft noch bei Subway was essen, das haben wir vermisst aus den USA, kaufen Wasser und Waschmittel. Angekommen in der Unterkunft verläuft der check in reibungslos. Wir haben die Unterkunft ab dem 02. Februar gebucht, eine Nacht eher als wir eigentlich ankommen, somit können wir aber bereits früh rein und müssen nicht bis Nachmittag warten. Wir wohnen in Point Cook, einem Vorort von Melbourne, 22 km südwestlich von Melbournes zentralem Geschäftsviertel gelegen. Wir packen aus, machen Wäsche und gehen Schlafen. Am späten Nachmittag gehen wir Einkaufen, Vorräte für die kommenden Tage. Wir besorgen uns wieder Kisten für die Ordnung im Auto. Wir packen, sortieren, bestücken das Auto. Als Auto haben wir einen MG HS SUV. Ein echter Chinese. Innendesign bei Mercedes geklaut. Außen bei Porsche und Audi abgekupfert. Italienische Gene einer Diva hat er auch, er spinnt manchmal und braucht gutes Zureden. Grundsätzlich passt das Auto aber, genug Platz und Alles was wir brauchen. Bei der zweiten Fahrt, wo Martin seine australische SIM Karte holt, fahren die Rückspiegel nicht aus, die Fensterheber sind tot, die Parksensoren aus. Gestresst nach dem Flug, noch bissl verpennt, aufkommende Krankheit und das Lenkrad auf der falschen Seite, da passiert es, beim Ausparken gibt es einen schönen Kratzer vorn. Nichts schlimmes. Wir sind über die Check24 versichert, müssen aber den Anbieter vor Ort voraussichtlich den Schaden zahlen, die Kosten holen wir uns dann von Check24 zurück. Das wird Arbeit, so einen Fall hatten wir schon mal mit einen “Kastanien-Hagel-Schaden“. Egal. Die Ankunft in Australien hat super funktioniert. Wir freuen uns auf die kommenden 6 Wochen hier.

 

Tag 226: Melbourne

Wir wachen auf und sind beide krank. Martin hat höllische Kopfschmerzen, ihm ist sogar bissel schlecht davon. Bei mir kündigt sich massiv Schnupfen und Husten an. Was es ist wissen wir nicht, Erkältung, Covid, Infekt...? Egal. Geht schon wieder weg. Wir hatten für heute eigentlich power sighstseeing geplant, da wir nur einen vollen Tag dafür in Melbourne vorgesehen haben. Daraus wird nix. Wir ändern unsere Pläne, kein Problem, wir haben nix weiter vorgebucht. Zuerst versuchen wir unsere bisherige Unterkunft zu verlängern, nicht möglich, wir buchen eine neue Airbnb Unterkunft, nochmal 2 Nächte extra. So wie wir uns aktuell fühlen müssen wir noch bissl warten und genesen, bis wir mit Camping und Rundreise starten können. Wir bleiben erstmal in der Unterkunft und ruhen uns aus. Wir wollen aber trotzdem was aus dem Tag machen. Gegen 15 Uhr starten wir Richtung Stadt. Erster Halt, der Sandridge Beach. Es sind unglaubliche 38°C, im Schatten! Wir kämpfen mit unserem Kranksein und Jetlag und brauchen dringend Abkühlung. Trotz der Nähe zur Stadt und zum Hafen ist es ein schöner Strand, das Wasser ist kristallklar und schön erfrischend. Wir fahren zu den Docklands und machen einen Spaziergang an der Waterfront und kühlen unsere kratzenden Hälse mit lecker Eis. Es ist Sonntag, die Stadt in dem Bereich ist wie ausgestorben, bei der Hitze sind nur wenig Menschen hier. Wir laufen noch zum Star of Melbourne, einem Riesenrad und einem der Wahrzeichen der Stadt. Abends in der Unterkunft machen wir uns lecker Burger und gehen zeitig schlafen. Wir sind ziemlich platt und immer noch geschwächt.

Melbourne Geschichte: Das Gebiet der heutigen Stadt Melbourne war seit etwa 35.000 Jahren von knapp 20.000 Aborigines besiedelt, die zu den drei Stämmen der Wurundjeri, Boonwurrung und Wathaurong gehörten und gemeinsam den Verband der Kulin-Nation bildeten. Für sie war das Gebiet ein bedeutender Treffpunkt und stellte darüber hinaus eine wichtige Quelle für Wasser und Lebensmittel dar. Im Jahre 1803 wurde das Gebiet erstmals von Europäern erkundet und 1835 siedelten europäische Siedler von Tasmanien über und gaben der Bucht den Namen Port Phillip. Als Gründer gelten John Batman und John Pascoe Fawkner. Batman war ein Repräsentant der im selben Jahr durch eine Gruppe von Geschäftsmännern aus Launceston gegründeten Port Phillip Association. Er kaufte den ansässigen Aborigine-Stämmen, die unter der Führung Billibellarys verhandelten, mit dem als Batman’s Treaty bekannten Vertrag rund 240.000 Hektar Land ab und gründete an der Nordseite des Yarra-Flusses eine Siedlung. Im Oktober 1835 schloss sich eine Gruppe tasmanischer Siedler John Pascoe Fawkner an, der im Folgenden die Siedlungsaktivitäten zielstrebig vorantrieb.

Melbourne war im Gegensatz zu anderen Siedlungen im Südosten Australiens nie eine Strafkolonie, sondern wurde von Anfang an als Wohngebiet mit breiten Straßen und weitläufigen Parks geplant. Im Jahre 1837 erhielt die Stadt zu Ehren des damaligen Premierministers von Großbritannien, William Lamb, 2. Viscount Melbourne, ihren heutigen Namen. Um 1840 lebten bereits über 10.000 Menschen in der Region rund um Melbourne. (https://de.wikipedia.org/wiki/Melbourne)

 

Tag 227: Känguru, Koala und Schnabeltier

Wetterwechsel. Es ist bedeckt, nieselt und es sind keine 20°C. Option 1, Wechsel in die neue Unterkunft, die wäre zum early check in fertig, oder den Tag nutzen. Wir fühlen uns nicht wirklich gut, entscheiden uns aber für einen Ausflug. Ca. 1 h Fahrt entfernt gibt es einen besonderen Zoo, den Healesville Sanctuary. Hier gibt es ausschließlich in Australien beheimatete Tiere. Die Fahrt geht ins Landesinnere, Richtung Yarra-Ranges-Nationalpark. Eine herrlich grüne, hügelige Landschaft mit Weingütern, Landwirtschaft und verwunschen Regenwäldern. Wir verfahren uns leicht, zum Glück, wir landen im Kangaroo Ground und sehen unsere ersten wild lebenden Kängurus. Wir sind happy.

Der Healesville Sanctuary Zoo ist besonders. Die Tiere leben in (halb)offenen Gehegen, die man als Besucher begehen kann. Man befindet sich quasi im Gehege mit den Tieren, oftmals ohne Absperrung oder nur über ein Seil, was die Wege begrenzt. Koala, Känguru, Emu, Tasmanischer Teufel, Wombat, Ameisenigel, Schnabeltier usw. Speziell die Schnabeltiere sind was ganz besonderes, Martin hat Sie gleich mal zu seinen Lieblingstieren hier in Australien auserkoren. Es gibt weltweit nur 5 Institutionen, nur in Australien, die Schnabeltiere beheimaten. Das besondere an dem Zoo ist, dass neben den in Gefangenschaft lebenden Tieren der Zoo in einem Nationalpark errichtet wurde, wo auf dessen Gelände auch wilde Schnabeltiere leben. Tagsüber zeigen sie sich aber nicht. Leider können wir kein Bildmaterial dieses putzigen Tieres bieten, da die Anlage sehr dunkel war und das Schnabeltier sehr agil. Bitte guckt in die Google Bildersuche, es lohnt sich ☺️

Der Zoo ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die Koalas sind sooo knuddelig und schlafen in den lustigsten Posen und das Wombat schläft in seiner Wohnhöhle.

17 Uhr fahren wir zurück nach Melbourne und checken in unser nächsten Unterkunft ein. Ein super schönes Apartment im Stadtteil Coburg. Abends gibt es Salat und Schnitte mit Brot. Besondere Erwähnung, in Australien gibt es echte Bäcker, Schwarzbrot, Sauerteigbrot, Brötchen usw. Unser erstes Fazit: Australien ist cool. Wir fühlen uns hier gleich super wohl, alles passt, das wird eine gute Zeit hier.

Das Healesville Sanctuary, früher bekannt als Sir Colin MacKenzie Sanctuary, ist ein Zoo, der sich auf einheimische australische Tiere spezialisiert hat. Es befindet sich in Healesville im ländlichen Victoria, Australien, und hat eine lange Tradition in der Zucht einheimischer Tiere. Es ist neben dem Taronga Zoo in Sydney einer von nur zwei Orten, an denen erfolgreich ein Schnabeltier gezüchtet wurde. Es hilft auch bei der Brutpopulation des vom Aussterben bedrohten Honigfressers mit Helm.

Der Zoo liegt in einer natürlichen Buschlandumgebung, in der sich Wege durch verschiedene Lebensräume schlängeln und Wallabys, Wombats, Dingos, Kängurus und über 200 einheimische Vogelarten beherbergen. Den Besuchern stehen Führungen, Vogelschauen und Informationsbereiche zur Verfügung. Geschichte: Dr. Colin MacKenzie (1929 zum Ritter geschlagen) gründete 1920 das Institute of Anatomical Research auf 78 Acres (32 ha) Land, das früher zum Aborigine-Reservat Coranderrk gehörte. Das Reservat ging 1927 an den Healesville Council über und wurde 1934 zum Sir Colin MacKenzie Sanctuary. Das erste in Gefangenschaft gezüchtete Schnabeltier wurde 1943 im Sanctuary geboren, als David Fleay es verwaltete. Der Park wurde am 27. Juni 1978 unter die Verwaltung des Victorian Zoological Parks and Gardens Board gestellt. Im Jahr 2009 wurde das Schutzgebiet durch die Buschfeuer am Schwarzen Samstag bedroht und das Schutzgebiet evakuierte seine bedrohten Arten in den Melbourne Zoo.

(https://en.wikipedia.org/wiki/Healesville_Sanctuary)

 
In den frühen Morgenstunden in Melbourne sind viele unterschiedliche Vogelstimmen zu hören. Papageien, Sittiche, Kakadus, der lachende Hans und der Flötenvogel. In der Morgensonne fliegen hunderte Zitronenfalter vor unserem Fenster. Wie im Paradies!
 

Tag 228: Sightseeing in Melbourne

Wir sind weiterhin krank, es wird aber besser. Nach dem Frühstück starten wir in die Stadt. Wir gehen erstmal in die Apotheke, wir brauchen bissel Zeug gegen unsere Symptome.

Wir lassen das Auto stehen und nehmen die Metro Nr. 58. Unsere Unterkunft liegt fußläufig an der Endstation, dieser Stadtlinie. Unser erstes Ziel ist der Queen-Victoria-Markt. Eine offene Markthalle mit Ständen für Lebensmittel, Souvenirs, Foodtrucks und allem Anderen. Es ist Mittag, wir haben Hunger. Am einem Asia Foodtruck stärken wir uns mit Dumplings und gebratenen Nudeln, lecker. Wir drehen eine schöne Runde durch die Stadt. Besuchen eine Bibliothek, historische Arkaden, China Town, die Waterfront, Hochhäuser, Botanischer Garten usw.

Melbourne präsentiert sich uns als sehr lebenswerte Stadt. Modern, mit Geschichte, Multi Kulti, Lebendig aber auch entspannt. Martin geht spontan zum Friseur. In Chinatown essen wir sensationelles Eis in einer Eistüte aus Baumstritzel. Abends gibt es wieder Schnitte mit Brot, wir haben in der Unterkunft keine Kochmöglichkeit, wir sind froh mal einfach "normal" mit ordentlichen Brot Vesper zu machen.

Melbourne [ˈmɛɫbən] ist die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria in Australien. Sie war 2021 mit 4,59 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des australischen Kontinents. Die Einwohner von Melbourne werden im Englischen Melburnians genannt. Melbourne wurde 1837 nach dem damaligen britischen Premierminister Lord Melbourne benannt und ist katholischer sowie anglikanischer Erzbischofssitz. Die aus der Kernstadt Melbourne City mit rund 149.000 Einwohnern (Stand Zensus 2021) und 30 weiteren Gemeinden bestehende Agglomeration ist das wichtigste wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum Victorias. Die Bevölkerung der Stadt besteht zum großen Teil aus Einwanderern, die u. a. indischer, chinesischer, englischer, vietnamesischer oder neuseeländischer Herkunft sind.

Tag 229: Fahrt in die Apollo Bay

10 Uhr verlassen wir nach dem Frühstück die Unterkunft. Das Auto ist final gepackt mit Kisten, Tüten usw. Die Sortierung / Ordnung für die kommende Zeit steht. Je mehr System, desto weniger Suchen, Alles hat seinen festen Platz, das hat sich bisher bewährt. Unser heutiges Ziel ist die Apollo Bay, 200 km entfernt. Auf dem Weg in Geelong gehen wir einkaufen und besorgen weitere Kisten. Besorgen meint hier, wir borgen uns ungefragt die Obst/Gemüsekisten aus dem Markt, die rücken die nicht raus, sind aber perfekt für unsere Bedürfnisse, haben wir auch schon in den USA so gemacht. Sorry, aber das können die großen Ketten bestimmt verkraften ;-).

Wir fahren die Great Ocean Road Richtung Süd-Westen. Wir halten an diversen Lookouts, die Küste ist fantastisch. Wir haben vorab online geschaut, auf 2 größeren Campingplätzen hätte man Stellplätze mit Strom und Wasser  reservieren können. Wir wollen uns die Campingplätze aber erstmal live ansehen. Auf dem Weg kommen wir an diversen Campingplätzen vorbei, die sind alle brechend voll. Hmmm, hoffentlich klappt das ohne Reservierung. 16:30 Uhr kommen wir in der Apollo Bay an. Unser Ziel ist der Campingplatz einer großen Kette, Big4. Einen letzten freien Platz haben sie noch - Glück gehabt. Die Mitarbeiterin sagt, es ist trotz Schulzeit Hauptsaison. Analog zu den KOAs in den USA melden wir uns bei Big4 als Mitglied an. Die Gebühr hat man mit 3 neuen Buchungen durch den Rabatt schnell drin. Die Campingpläze sind meist super ausgestattet mit Küchenhaus, Wäscherei, Grillplätzen, Pool, Spielplatz usw. Wir buchen gleich die nächsten 3 Stationen bei Big4 Campingplätzen. Abends oder am Tag der Ankunft erst vor Ort Campingplätze zu suchen, darauf haben wir keine Lust. Die vermeintliche Freiheit ist eher Stress. Wir schauen uns tagsüber die Natur an und genießen Abends etwas „urbanen“ Luxus. Die Campingplätze z.B. in den Nationalparks liegen zwar schön, haben aber kaum Versorgungseinrichtungen.

Das Zelt ist fix aufgebaut. Wir entspannen und genießen den Abend draußen am Zelt, das Meer ist 3 Min zu Fuß entfernt, wir hören die Wellen rauschen, einfach herrlich.

Die Great Ocean Road (Straße B 100) ist eine 243 km lange Straße, die entlang der australischen Südküste zwischen Torquay und Allansford im Bundesstaat Victoria verläuft. Sie gilt als eine der bekanntesten Scenic Routes bei Touristen in Australien. In einer Studie wurde festgestellt, dass jährlich zwischen 6,5 und 7,5 Millionen Besucher in die Region der Great Ocean Road kommen und bis 2030 weitere 2,4 Millionen hinzu kommen werden. Diese Straße wurde wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung am 7. April 2011 als nationales Denkmal in die Australian National Heritage List eingetragen. Bevor die Europäer in das Gebiet der heutigen Great Ocean Road kamen, lebten dort zwei Stämme der Aborigines. Die Watha Wurrung lebten im östlichen Ende und die Gadubanud daran anschließend weiter westlich, fast bis nach Warrnambool. Als im Gadubanud-Gebiet von Cape Otway eine ihrer Frauen entführt wurde, töteten sie in einer Auseinandersetzung den europäischen Entführer. Aus Rache verübten die Europäer am River Aire das Blanket-Bay-Massaker an sieben Gadubanud, das auch als strategische Maßnahme zur Gebietsbereinigung und zur Sicherung der dortigen Leuchttürme interpretiert wird. Entlang der Küstenlinie befinden sich historische Abfallgruben der Aborigines, die ihre Anwesenheit belegen. Die erste Idee einer Straße entlang der Südküste Victorias reicht zurück ins Jahr 1864. Diese sollte in erster Linie eine Verbindung der zahlreichen Küstenorte und Fischerhäfen entlang der Küste auf dem Landweg sein, die bis dahin nur per Schiff zu erreichen waren. Konkrete Planungen und Erkundungen für einen möglichen Verlauf der Strecke erfolgten aber erst 1918. Im Jahr 1919 begann der Bau der Straße. Ausgeführt wurden die Arbeiten von 3000 heimgekehrten Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Für diese diente der Bau der Straße zum einen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch die Regierung Victorias, zum anderen war es auch die Errichtung eines Kriegsdenkmales zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Kameraden.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Ocean_Road)

Tag 230: Küste, Regenwald und Leuchtturm

Wir haben sehr gut geschlafen im Zelt. Der Campingplatz ist erstaunlich ruhig, trotz Vollauslastung. Wir gehen es ruhig an. Chillen nach dem Frühstück noch bissel am Zelt und Klären an der Rezeption noch ein paar Themen zu unseren kommenden Buchungen. Vor 12 Uhr machen wir los. Gaskartuschen kaufen wir im Ort, hatten wir eigentlich schon, haben die dann wohl aber in einer der vorherigen Unterkünfte vergessen. Das Kranksein macht uns noch bissl zu schaffen. Der erste Ausflug geht in den Nachbarort Marengo. Von hier aus laufen wir am Strand und an der Felsenküste entlang des Great Ocean Walk. Türkisblaues Meer mit großen Wellen, einsamen Sandbuchten, interessanten Felsen und Steinplatten mit Salzverkrustungen und durch Erosion einzigartig gestaltete Formationen wechseln sich ab. Es sind angenehme 20°C, die Sonne scheint. Meer,- und Küstenfeeling pur. Wir fahren weiter auf die Halbinsel des Great Otway National Park. Wir tauchen in einen grünen Dschungel aus Bäumen und Farnen ein. Wir stoppen am Maits Rest Rainforest Walk. Eine schöner Rundweg durch die grüne Oase.

Weiter geht es zum Cape Otway mit dazugehörigem Leuchtturm. Wir wandern ein Stück den Küstenhochweg entlang und genießen die Ausblicke auf das wilde Meer und die Klippen zu unseren Füßen.

Zurück im Ort sehen wir Papageien in den Bäumen und Büschen sitzen, wie Sie lauthals kreischen, und verspielt an den Zweigen balancieren. Am Abend gibt es Wraps. Das Lebensmittelangebot in Australien ist sehr gut. Wir bekommen nach langer Zeit wieder Halloumi als Zutat für die Wraps.

Cape Otway: Das Gebiet um das Kap war ursprünglich vom Aborigine-Volk der Gadubanud besiedelt. Archäologische Fundstellen, so genannte Shell middens, zeugen von ihren Lagerstätten. Das Kap wurde entdeckt, als Leutnant James Grant die Küste von Victoria an Bord der Lady Nelson erkundete. Die Regierung legte fest, dass die Landspitze als Standort für einen Leuchtturm dienen sollte. Der schwer zugängliche Ort wurde schließlich auf dem Landwege erreicht, und der Bau des Cape-Otway-Leuchtturms begann 1846. Er wurde ohne Zement und Mörtel aus Natursteinen gemauert, die vom nahe gelegenen Parker River stammten. Der Leuchtturm, 1848 in Betrieb genommen, war der zweite in Australien errichtete und der am längsten in Betrieb befindliche Leuchtturm auf dem australischen Festland. 1850 wurde die erste Wetterstation in Betrieb genommen; auch heute noch ist der Ort ein Wetterbeobachtungspunkt. Eine Telegrafenstation kam hinzu, als Tasmanien 1859 über ein Telegrafenkabel, das von Cape Otway bis nach Launceston reichte, mit dem Festland verbunden wurde. Ein Teil des Kaps wurde für Siedler freigegeben. 1942 erbauten amerikanische Truppen auf dem Kap einen Radar-Bunker. Das Leuchtfeuer wurde im Januar 1994 außer Betrieb genommen und durch eine solar betriebene Lampe am Fuß des Leuchtturms ersetzt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Cape_Otway)

Tag 231: Genusstag in der Apollo Bay

Der Tag startet mit einem ausgiebigen Frühstück. Martin war schon zum Sonnenaufgang am Strand. Wir spazieren am Strand und an der Promenade in den Ort. Bummeln auf der Hauptstraße und gehen in ein paar Läden. Wir finden aber nichts, kein Souvenir oder Kleidung. Wir spazieren weiter auf die Halbinsel zum Pt. Bunbury. Im Hafen gehen wir bei Apollo Bay Fishermen's Co-Op Fish & Chips essen. Frischer geht der Fisch nicht - direkt vom Fischer auf den Teller. Nach einem kurzen Abstecher auf die Mole laufen wir zurück in den Ort und gehen Eis essen. Ein Volltreffer, die Wand der Eisbar ist mit Auszeichnungen bepflastert, so schmeckt das Eis auch, herrlich !

Martin geht im Meer Baden, es ist bewölkt und unter 20°C, ich warte lieber auf echtes Sommerwetter. Zurück auf dem Campingplatz arbeiten wir am Blog und chillen. Abends nieselt es noch leicht, es kündigt sich scheinbar ein Wetterwechsel an.

Apollo Bay ist ein Küstenort im Staat Victoria in Australien, im Colac Otway Shire. Die Gemeinde zählt 1.366 Einwohner. Der Ort ist nach dem Schoner Apollo benannt, der südwestlich im Februar 1846 Schiffbruch erlitt. Von Apollo Bay aus wurde in den 1930er Jahren das erste unterseeische Telefonkabel nach Tasmanien verlegt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_Bay)

Tag 232: Great Ocean Road

Der Tag startet mit feinsten Sommerwetter, klar, Sonne, etwas Wind. Vorallem hat der Wetterwechsel Wellen gebracht. Nicht nur bissel Welle, sondern gigantisch große Brecher. Heute geht es weiter. Unser Ziel ist Mount Gambier. Ein Ort 350 km entfernt, es geht immer die wunderschöne Great Ocean Road entlang Richtung Westen. Bisher haben wir uns im Staat Victoria befunden, Mount Gambier liegt im Staat South Australia.

10 Uhr starten wir zum check out und halten sofort am Strand und am Marengo Reefs Marine Sanctuary um uns das Wellen-Spektakel anzusehen. Die Wellen, hier noch ca. 2,5 m hoch brechen tosend mit voller Wucht und aufschäumender Gischt auf das zerklüftete Ufer. Ein Erlebnis.

Im Ort gehen wir nochmal in einen Surfshop, Monique hatte gestern ein Hemdkleid gesehen, dass soll es nach einer Nacht drüber schlafen werden. Wir kommen mit der Verkäuferin ins Gespräch, wir erzählen von unserer Reise und dem Plan für Australien und das wir hoffen wilde Koalas zu sehen. Sie sagt, die hängen hier überall in den Bäumen und zeigt uns Fotos auf ihrem Handy..?! Wir haben Hoffnung. Eine halbe Stunde später sitzt mitten auf der Straße ein Koala bzw. wechselt er die Straßenseite. Vollbremsung. Links ran. Mit Kamera und Handy bewaffnet können wir Ihn noch schön beobachten, wie er/sie einen Baum erklimmt. Der Koala ist agiler als wir dachten, wir müssen uns beeilen ihn noch gut zu sehen. Was für ein Erlebnis. Bucketlist-Punkt, check!! Wir fahren weiter. Auf der Stecke liegt eines der Highlights von Australien, der Twelve-Apostles-Meeresnationalpark. Freistehende Felsen vor der Steilküste in türkisblauen wildem Meer. Wir halten an den Aussichtspunkten und bestaunen die beeindruckende Landschaft. An den Gibson Steps steigen wir zum Strand ab und stehen unmittelbar vor 2 der Aposteln. Die Wellen hier erreichen 5 m, an den Felsen, Kesseln und Buchten türmen sich die Wellen noch höher. Die Gischt spritzt 10 - 20 m hoch. Die Felsen sind 60 m hoch, auf den Fotos / Video ist das zu erkennen. Es ist ein Spektakel und einmaliges Erlebnis. Wir sind happy. An einer kleinen fensterartigen Felsformation bildet sich eine Schlange von asiatisch aussehenden Personen. Jede der Frauen in der Reihe möchte ein Selfi von sich mit dem Fenster machen. Martin sagt wir gehen einfach an der Schlange vorbei und machen unser Bild vom Fenster. Wir drängeln uns also durch die Schlange und gehen zum Fenster, stehen in Summe 20 Sekunden da, da ruft aus der Reihe der Wartenden ein (vermutlich) Selfiboyfriend, dass es gar nicht gehe, dass wir einfach vordrängeln und Bilder machen. Die Situation ist so absurd, dass mir die Worte fehlen. Auf unserer Reise haben wir mittlerweile alles an Selfijägern erlebt und ich reagiere schon gar nicht mehr auf Anfragen, ob ich ein Foto machen könnte, weil ich diese Selbstproduktion so leid bin. Es ist traurig das so viele Touristen gar nicht die Natur bestaunen, sondern nur damit beschäftigt sind Fotos von sich zu machen und dabei das Motiv hinter sich komplett verdecken. Wer guckt sich denn nach einer Reise hunderte Bilder von sich in absurden Posen an…?

Gegen 19 Uhr kommen wir auf dem Campingplatz in Mount Gambier an. Big4, perfekt. Late check in klappt ohne Probleme. Wir kommen wieder in den Campingreise Flow wie in den USA, verlässliche Campingplatz-Kette, Vorbuchung, kein Suchen, keine Überraschungen, so hatten wir uns das für Australien gewünscht. Läuft! das Zelt, die Isomatten, Kissen und Schlafsäcke, sowie unsere Stühle und der Tisch sind innerhalb von einer Dreiviertelstunde aufgebaut. Wir sind da mittlerweile schon optimiert.

Die Twelve Apostles sind bis zu 60 Meter hohe, im Meer stehende Felsen aus Kalkstein. Sie sollen nach Uluṟu (Ayers Rock) die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens sein. Die Twelve Apostles wurden früher The Sow and Pigs (deutsch: Die Sau und Schweine; Pigs wurden häufig durch Piglets, d. h. Schweinchen ersetzt) beziehungsweise Muttonbird Island genannt, wie dies auf einer Karte vermerkt ist, die Charles La Trobe im März 1864 auf seiner Entdeckungsreise nach Cape Otway benutzte. Muttonbird Island liegt allerdings vor der Loch Ard Gorge. Es wird angenommen, dass der heutige Name Zwölf Apostel in den 1950er Jahren aufkam, obwohl es schon damals keine zwölf, sondern nur neun Felsensäulen gab. Die pfeilerartigen Gebilde unterschiedlicher Höhe und Durchmessers entstanden durch die erosive Kraft des Meeres. Jährlich weicht die Steilküste der Port-Campbell-Klippen um rund zwei Zentimeter weiter zurück. Widerstandsfähigere Partien bildeten zunächst Halbinseln, die später nur noch mittels natürlicher Brücken Verbindung zum Festland hielten. Wie 1990 beim sogenannten London Arch brachen diese Konstruktionen im Laufe der Zeit zusammen, und auch die Felstürme der Zwölf Apostel sind geologisch gesehen nur eine Erscheinung von kurzer Dauer. Die karbonatische Grundsubstanz aus der Heytesbury-Gruppe wurde im tertiären Miozän im Otway-Becken nach einem Meeresspiegelanstieg abgelagert.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Twelve_Apostles_(Australien)

 
 
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