Australien : Woche 2
Tag 233: Beim blausten aller Seen
Wir haben gut geschlafen. Es war schön ruhig auf dem Campingplatz. Wir haben einen großen Stellplatz mit Strom und Wasser am äußeren Ring, sehr nah zu Dusche/WC, Küche. Frühstück machen wir am Campers-Kitchen-House, hier gibt es Tische, Stühle, Kochmöglichkeiten, Gas BBQ Grills, Wasserkocher, Toaster und große Kühlschränke. Das war auf dem vorherigen Campingplatz auch so und wird voraussichtlich auf den kommenden Plätzen auch so bleiben. Wir können somit neben unserer Kühltasche noch weitere Lebensmittel und Getränke in den Kühlschränken lagern. Die Temperaturen sind hoch, es wird nichts schlecht, perfekt.
Unser Campingplatz ist im Ort Mount Gambier in der Newer Volcanics Province. Wir möchten hier die vulkanische Seite Australiens kennenlernen. Unser erstes Ziel heute ist der Blue Lake, das Wahrzeichen der Stadt. Hierbei handelt es sich um einen Maarsee mit unwirklich blauer Färbung. Auf dem Foto mit Baum ist nicht der Himmel dahinter zu sehen sondern der See!
Danach besichtigen wir das Umpherston Sinkhole / Balumbul, ein kreisförmiger Einbruch / Loch welches über eine Treppe begehbar ist und ganz liebevoll bepflanzt wurde.
Die Newer Volcanics Province ist ein 23.000 km² großer Vulkankomplex, der sich hauptsächlich über das südwestliche Victoria und zum geringen Teil bis ins südöstliche South Australia erstreckt. Es ist der größte Vulkankomplex Australiens und bedeckt 10,36 % der Fläche des Bundesstaates Victoria.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Newer_Volcanics_Province)
Ein Maar (lateinisch mare ‚Meer‘) ist eine schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs, die in eine vorvulkanische Landfläche eingesenkt ist. Gebildet werden Maare durch Wasserdampfexplosionen beim Zusammentreffen von Grundwasser und heißem Magma, in den meisten Fällen in einer einzigen Explosionsperiode. Maare sind überwiegend kreisförmig oder oval, die Mulde kann flach oder trichterförmig wie ein Krater sein. In der Regel ist das Maar von einem Ringwall aus Auswurfmaterial umgeben.(https://de.wikipedia.org/wiki/Maar)
Bekannt ist Mount Gambier für seine vulkanischen Maarseen am gleichnamigen Vulkan Mount Gambier, insbesondere den „Blue Lake“. Dieser See nimmt in den wärmeren Monaten eine intensive, unnatürlich erscheinende Blaufärbung an, die auf veränderter Lichtbrechung durch aufsteigende kleinste Mineralkörner von Kalziumkarbonat beruhen soll.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Mount_Gambier)
Wir machen uns auf zur Küste, genauer nach South End zum Cape Buffon. 1 h Fahrt durch schöne Landschaft. Das Kap wartet mit einer wilden, zerklüfteten Küste und idyllischen Buchten mit blauem Meer und weißen Sandstränden auf. Wir wandern den Trail einmal ums Kap. Hier sehen wir die ersten "Petrified Forest" Formationen, also versteinerter Wald, obwohl die Beschreibung umstritten ist - dazu am nächsten Tag mehr. Wir fahren weiter in den nahe gelegenen Canunda National Park und genießen herrliche Ausblicke auf die Strände und unternehmen eine kurze Wanderung zum Strand am Cullen Bay Lookout.
Tag 234: eine Robbenkolonie und ein versteinerter Wald
Heute geht es weiter, die kommenden Tage verbringen wir im Landesinneren, weg von der Küste. Check out auf den Campingplätzen ist immer schon 10 Uhr. Mit Frühstücken, Zelt abbauen und Kram ins Auto verstauen müssen wir da spätestens 8 Uhr loslegen. Heute geht es nach Halls Gap im Grampians-Nationalpark. Die direkte Fahrt wären nur 3 h. Wir entscheiden uns einen Abstecher an die Küste nach Portland zum Cape Bridgewater zu unternehmen. Dies war eigentlich für den Tag auf dem Weg von Apollo Bay nach Mount Gambier geplant, das haben wir aber zeitlich nicht geschaftt. Somit holen wir das heute nach. Wir fahren zum Shelly Beach und parken dort das Auto. Unser Ziel ist die Seal Colony Viewing Plattform. Eine wunderschöne 2-3 h Wanderung entlang der Küste und auf die Felsen des Kaps. Hier können wir eine Seehundkolonie bestaunen, hören und riechen. Es handelt sich um den einzigen Brutplatz für australische und neuseeländische Pelzrobben auf dem Festland. Die beiden Arten koexistieren friedlich und getrennt voneinander jeweils auf der einen und der anderen Seite von den Felsen des Kaps. Bis zu 650 Pelzrobben leben an den höchsten Küstenklippen in Victoria. Es ist sehr niedlich zu beobachten wie die Babyrobben in kleinen „Pools“ auf den Felsen erste Schwimmversuche unternehmen.
Auf dem Weg sehen wie wieder wilde Wallabies und freuen uns erneut darüber. Zurück von der Wanderung essen wir im Bridgewater Bay Cafe super leckere Burger mit Rote Bete Hummus, Ananas und (bei mir) einem Süßkartoffel-Quinoa Paddy. Ein echter Geheimtipp.
Wir fahren die Straße bis zum Ende des Kaps zum Petrified Forest. Hier sind "versteinerte" Wurzeln und Bäume an der erodierten Küste zu sehen. Seltsam und fremd wirkende Sandsteinformationen, passend zur Szenerie, interessant und schön. Wir machen uns auf den Weg, 2,5 h Fahrt zum Campingplatz in Halls Gap und machen eine Vollbremsung als plötzlich ein Koala am Straßenrand hockt. Martin fährt links ran und wir nähern uns langsam das Beuteltier macht keine Anstalten seinen Platz zu verlassen. Ein Truck nähert sich uns und dem Koala. Ich Fuchtel mit den Armen und gebe dem Fahrer zu verstehen, dass er ausweichen soll. Als er den Koala passiert, steht dieser auf und läuft gemütlich zum nächsten Eukalyptusbaum - was für ein Moment!
Als wir durch Halls Gap fahren sehen wir eine Kängurufamilie in einem Vorgarten und ca. 20-30 Wallabies in einem Park grasen. Ich bin im Himmel angekommen ☺️
Der late Check in verläuft reibungslos und wir werden vom „lachenden Hans“ (Kookabura) begrüßt, eine Art großer Eisvogel der hier zahlreich zu finden und zu hören ist. Abends kommen wir noch mit Australiern ins Gespräch, die neben uns einen Bungalow bewohnen, welche uns mitteilen, dass der Grampian Nationalpark am kommenden Tag wegen Sturm und damit verbundener Feuergefahr geschlossen ist. Hmm, so ein Mist.
Eine junge Frau/Mädchen, die in einer Gruppe neben uns zelten fragt uns ob wir was über die anstehenden Evakuierungen wissen?? Mit dieser Info können wir zum jetzigen Zeitpunkt nichts anfangen, dass ändert sich ein paar Stunden später. Am Abend besuchen uns Wallabies auf dem Campingplatz und stehen dicht neben uns. Martin plant und bucht einen großen Teil der Campingplätze für die weitere Reise. Die Route und der Zeitplan steht.
Die Wallabies kommen uns dann nachts so nah, dass wir im Zelt liegend, im Licht der Platzbeleuchtung Ihre Schatten an der Zeltwand sehen und ihr Grasen, Springen und Schnorpsen hören können. Ich habe mal wieder Probleme zu schlafen 😅 Ich habe Mühe mich nicht darauf zu konzentrieren was die Wallabies so treiben - die Mülltüte und Kühltasche stehen draußen vorm Zelt und ich denke die ganze Zeit darüber nach wie unser Zeug auseinander genommen wird (wäre ja nicht das erste mal) anstatt zu schlafen. 😄
Es gibt viele widersprüchliche Theorien darüber, wie der Versteinerte Wald entstanden ist.
Die am weitesten verbreitete Theorie wurde von Dr. N.A. Boutakoff (damals Direktor des Geological Survey, Dept. of Minerals and Energy) in seinem Buch "The Geology and Geomorphology of the Portland area" (Die Geologie und Geomorphologie des Portland-Gebiets) geschrieben, das 1963 veröffentlicht wurde.
Die Theorie besagt, dass es einst einen Wald aus Bäumen gab, wahrscheinlich Moonah (Melaleuca Lanceolata), der schließlich von einer großen Sanddüne erstickt wurde. Das durch den Sand sickernde Wasser bildete an der Außenseite der Baumstämme eine Sandsteinkruste, die allmählich an Durchmesser zunahm. Gleichzeitig erzeugte die verrottende organische Substanz der Bäume eine Säure, die die Sandsteinkruste von innen auflöste und so die Kruste chemisch herausdrückte.
So wuchsen aus kleinen Bäumen große "versteinerte Stämme". Sie sind kein versteinertes Holz, sondern Sandstein.
(https://visitgreatoceanroad.org.au/attractions/petrified-forest/#more-description)
Tag 235: Evakuiert
Der Morgen beginnt mit lautem Vogelgeschrei. 7 Uhr schaut Martin mal aus dem Zelt. Eine Horde von mindestens 10 Kakadus hat es auf unseren Müllbeutel und unsere Kühltasche abgesehen. Martin steht auf und macht alles "vogelsicher". Im Licht der aufgehenden Sonne stehen Kängurus (die großen mit den Muckies) auf dem Campingplatz, ein toller Anblick.
Nach dem Frühstück bestätigen uns die Nachbarn nochmal, das der Grampians-Nationalpark geschlossen ist. Das ist Schade, hier gibt es Felsen mit schönen Aussichtspunkten, Wasserfälle, Canyons und gute Wandermöglichkeiten. Es wird heute heiß und stürmisch, bis 36°C und Wind bis 80 km/h sind angesagt. Schon nach dem Frühstück geht es mit heftigen Böen los.
Staub, Sand und Laub fliegen über den Campingplatz, wir haben Sorge ums Zelt. Wir spannen das Zelt mit weiteren Seilen ab, Parken das Auto als Windschutz vor dem Zelt. Der Wind dreht aber permanent. Wir laufen eine Runde über den Campingplatz mit der Nachbarin, sie hat einen Emu auf dem Platz gesehen. Nach etwas suchen finden wir ihn im Gebüsch in einer Flusssenke. Leider versteckt er sich gut, da kommt kein brauchbares Foto heraus.
Nationalpark geschlossen, heiß und stürmisch. Wir bleiben auf dem Campingplatz und chillen. Martin rettet zwischendurch die Zelte und einen Pavillon von den Nachbarn, deren Sachen drohen komplett wegzufliegen, auch wie in den USA sichern die Leute hier Ihr Equipment nicht ordentlich mit Seilen und Heringen - nicht nachvollziehbar. Die Intensität des Windes nimmt weiter bedrohlich zu. Gegen 14 Uhr laufen wir in den Ort, ein Eis gegen die Hitze soll es werden. Am Ortseingang kommen uns niederländische Touristen entgegen. Aufgeregt erklären Sie uns, das wir Umdrehen sollen, das Buschfeuer kommt näher und kann in kürzester Zeit den Ort erreichen. Was, Feuer?! Wir sagen Ihm, wir holen noch ein Eis, Er: "Ok, wenn Ihr es dann noch raus schafft". Klingt krass. 50 m weiter stellen wir fest, dass alle Läden geschlossen sind. Jetzt bekommt Martin auch die Meldung auf seine australische Handynummer. "Emergency Warning - Leave Immediately"(Notfall-Warnung - sofort den Ort verlassen). Gültig auch für unseren Ort. OK, das ist jetzt ernst.
Obwohl wir weder Rauch sehen noch riechen machen wir uns schleunigst auf den Weg zurück zum Campingplatz. Wir durchforsten die Mitteilung und laden uns die Feuer-App für Victoria runter, hier sind Karten und Hinweise mit dramatisch klingenden Meldungen enthalten.
Am Campingplatz angekommen fragen wir in der Rezeption, wie wir damit umgehen sollen. Die Frau bestätigt uns, dass es Feuer in der Region gibt, es steht uns frei den Campingplatz zu verlassen. Hmm, damit können wir wenig anfangen. Zurück am Zelt sprechen uns verschiedene Leute an, fragen ob wir abfahren bzw. teilen uns mit, dass Sie sofort die Gegend verlassen, Buschfeuer sind kein Spaß. Immer mehr Leute verlassen den Platz. Wir bauen unser Zelt zusammen und packen alles ins Auto, dass wir sofort startbereit sind. Bis zu dem Zeitpunkt gehen wir noch davon aus, dass Zelt später wieder aufzubauen. Wir sehen und riechen immer noch keinen Rauch, so wie es auch in Californien war. Mulmig ist uns aber schon. Gegen 15:30 Uhr teilt uns das Campingplatzpersonal mit, dass wir den Platz schleunigst verlassen sollen. Er sagt uns noch welche Straße wir als Evakuierungsroute nehmen sollen. Kurz darauf sitzen wir im Auto Richtung Stawell. Von der Straße aus können wir erstmals die riesigen Rauchwolken sehen. In der online Warnung gehen mittlerweile Hinweise für einzelne Orte, ganz in unserer Nähe ein, dass es nun zu spät ist zum Flüchten, man soll Schutzräume bzw. geschlossene Gebäude aufsuchen. Zum Glück sind wir rechtzeitig abgefahren. Die starken, drehenden, heißen Winde befeuern die chaotische Situation. Im Minutentakt gehen online und in der Warnapp nun die dramatischen Meldungen ein. Halls Gap, wo wir waren bleibt verschont. Die Flammen sind wohl aber bis auf wenige Kilometer an den Ort gekommen, entlang der Straße und dem Tal, wo wir den Tag zuvor noch durchgefahren sind. Wir überlegen was wir nun machen. Auf eine Unterkunft in der Region haben wir keine Lust. Wir können für diesen Tag auch eine Stellplatz auf dem Campingplatz buchen, wo wir morgen eigentlich erst ankommen wollten. 360 km, 3,5 h Fahrt. Es ist 16 Uhr, das passt. 19:30 Uhrkommen wir auf dem Campingplatz in Red Cliffs an. Wir konnten vorab klären, dass wir auch schon für diese Nacht unseren zukünftigen Platz bekommen, somit kein doppeltes Auf,- und Abbauen.
Kompletter Stimmungswechsel zu Evakuierung und etwas stressiger Fahrt, wegen fehlender Pausen um anzukommen. Hier ist bestes Wetter, Sonnenuntergangsstimmung, wir stehen mit dem Zelt auf der weichesten und dichtesten grünen Wiese die ich jemals gesehen und betreten habe und zwischen Weinstöcken. Mit Gingerbeer lassen wir den Tag ausklingen und die Erlebnisse sacken.
Online ist es schwierig konkret was über das Feuer in unserer Region nachträglich zu erfahren, da es wohl permanent an verschieden Orten brennt bzw. schon seit längerem brennt. Im Radio wurde gesagt, dass Hunderttausende Haushalte ohne Strom sind und die Feuer zur Zeit in der Region die schlimmsten seit 15 Jahren sind. 2009 war eine der größten Brandkatastrophen in Australien, durch etwa 60 einzelnen Buschfeuer in Victoria brannte damals eine Fläche in der Größe des Saarlandes (2570 km²) ab. Aber auch 2019 /2020 war eine verheerende Feuersaison mit großen wirtschaftlichen Schäden und vielen Toten. Eine Fläche von 126.000 km² fiel den Flammen zum Opfer.
„Australien zeigt sich authentisch - dazu gehören (leider) auch Buschfeuer. Die Menschen hier gehen gelassen mit der Situation um. Wir sind dennoch beeindruckt von der Rauchwolke, die rot schimmernd am Himmel steht.“
Tag 236: die chinesische Mauer in Australien
Wir haben gut geschlafen und können auch schnell wieder positiv gestimmt nach vorn Blicken. In Gedanken sind wir aber natürlich bei Denen, die durch die Feuer Schaden erlitten haben.
Durch die frühere Anreise haben wir in Red Cliffs nun 3 volle Tage zur Verfügung. Die Temperaturen sollen täglich von Mitte 20°C zu Mitte 30°C steigen. Wir entscheiden uns eines der Hauptziele, den Mungo National Park gleich am ersten Tag zu besuchen. Wir befinden uns im Buschland in New South Wales. Es gibt keine kühlende Meeresbriese, die Sonne brennt unerbärmlich auf die rote Erde.
Der Mungo National Park liegt 150 km entfernt, die Hälfte der Strecke ist unbefestigte Straße durch den Busch bzw. das beginnende Outback. 2-3 h Fahrt müssen wir einplanen. Bei bestem Wetter sind wir gefühlt die einzigen Besucher. Den Park erkunden wir auf einem 60 km langen Rundkurs über holprige Piste, mitten durch ganz besondere Landschaft. Gleich am Anfang sehen wir Wallabies und Emus.
Eine der Hauptattraktion sind die Walls of China. Es handelt sich dabei um das Ufer des ausgetrockneten Sees Mungo, dessen Abbruchkante bildet einen riesig, bizarr geformten Dünenhalbkreis. Der Park besteht aus vielen ausgestrockneten Seen, Buschttrails und Sanddünen. Wir laufen einen kurzen Trail durch den Busch. Plötzlich bleibt Martin stehen und guckt sich verwundert um, vor ihm auf Kopfhöhe befindet sich ein riesiges Spinnennetz samt Bewohnerin. 😱 Die Taranteln in Arizona fand ich ja irgendwie nicht so eklig, die war dann wieder eine andere Kategorie…
Und immer wieder sehen wir Melonen herumliegen. Wir vermuten das die Ranger sie für die Tiere im Park deponieren. Weit gefehlt! Sie wachsen dort! 😃
Wir bleiben bis zum frühen Abend und machen uns auf dem Heimweg. Wieder stehen Wallabies an der Straße bzw. hüpfen durch den Busch, wir halten jetzt auch nicht mehr bei jedem zum Fotostopp, da würde man nicht vorwärts kommen.
Der Mungo-Nationalpark gehört zur Willandra-Seenregion (Weltkulturerbe), welche eine Fläche von 2400 km² bedeckt und 17 ausgetrocknete Seen enthält. Der zweitgrößte ausgetrocknete See und der Hauptbestandteil des Mungo-Nationalparks ist der Lake Mungo. Der Nationalpark ist von paläontologischem Interesse, da mehrere außergewöhnliche archäologische Funde in diesem Gebiet geborgen wurden. Entdeckt wurde zunächst das Skelett der Mungo Lady, die man ursprünglich auf 26.000 Jahre schätzte. Als man das Skelett des sogenannten Mungo Man fand, wurde sein Alter wissenschaftlich untersucht und auf etwa 40.000 festgesetzt, worauf das Alter der Mungo-Frau auf etwa 40.000 Jahre korrigiert werden musste. Die Mungo Lady und der Mungo Man sind beide rituell beerdigt und sind die ältesten bekannten menschlichen Überreste Australiens. Beide bemerkenswerten Funde sind Zeugnisse der jahrtausendealten Entwicklungsgeschichte der Menschheit und der Aborigines. Des Weiteren wurden am Ufer eines der ausgetrockneten Seen im Lehmboden rund 20.000 Jahre alte Fußspuren von Frühmenschen gefunden. Die Vegetation des Mungo-Nationalparks besteht aus Salzbüschen auf dem leicht salzigen Boden des Lake Mungo und der für New South Wales typischen Pflanzen. Die Fauna besteht aus Kängurus, Waranen, Tannenzapfenechsen, Bartagamen, Taipanen und Ameisenigeln sowie aus Sittichen, Finken, Tauben und Adlern.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Mungo-Nationalpark)
Tag 237: die roten Klippen
Heute wollen wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz anschauen. Red Cliffs liegt am Murray River, der Grenze von Victoria zu New South Wales. Wie der Name des Ortes sagt gibt es am Steilufer des Flußes rote Klippen zu sehen. Der lookout ist nicht der Beste. Wir unternehmen noch einen Spaziergang auf dem kurzen Boardwalk am Ufer. Hier hat man einen guten Blick auf den Fluss und den gegenüberliegenden Wald und das Buschland. Es ist sehr heiß. Viel Aktivität haben wir heute nicht mehr vor. Wir fahren nach Mildura, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region. Mildura ist eine Stadt und liegt 15 min mit dem Auto entfernt. Die Gegend ist bekannt für Wein und Früchte. Auch unser Campingplatz grenzt direkt an die Weinreben. Auf dem Weg kaufen wir nach spontaner Verkostung in einem Weingut lecker lokalen Wein.
In Mildura gibt es Eis vom kalten Stein. Heißt hier Cold Rock, Cold Stone ist als Marke ja schon vergeben, da es diese Kette in den USA gibt. Dabei werden je nach Wahl in die Eiskugel auf einem kalten Stein Obst, Süßes, Cookies usw. eingearbeitet. Lecker und eine Wohltat bei der Hitze. Am Flussufer in Mildura schauen wir uns noch Hausboote und den schönen Uferpark mit Wasserspiel an. Alles ist sehr gepflegt und auf Erholung am Wasser ausgelegt. Ein Ort zum Wohlfühlen.
Mildura ist der Hauptort der Local Government Area Rural City of Mildura. Die Stadt ist das Zentrum einer Landwirtschaftsregion, die als Sunraysia bekannt ist. Vor allem Zitrusfrüchte und Weintrauben werden hier produziert. 1887 wurde die Stadt gegründet und zog in nur vier Jahren über 3000 Siedler an, obwohl bei einer Entfernung von 550 km von der Hauptstadt Melbourne der Anschluss an das Eisenbahnnetz erst 1903 erfolgte. Wegen der Transportsituation entwickelte sich in Mildura eine Industrie für Trockenfrüchte, für die Sunraysia noch heute bekannt ist. Allerdings hat die Region auch immer wieder mit Schädlingen zu kämpfen. Eine Kaninchenplage führte in den Anfangsjahren zusammen mit einer allgemeinen Rezession zu einer schweren Krise. Heute liegt die Stadt in einer „Fruit Fly Exclusion Zone“, in die zum Schutz vor Fruchtfliegen bestimmte Obst- und Gemüsearten nicht eingeführt werden dürfen. Das schnelle Anfangswachstum der Siedlung führte dazu, dass Mildura großzügig und großflächig geplant wurde; dadurch ist die Deakin Avenue mit 12,1 km die längste gerade Straße des Landes. In Mildura selbst leben etwa 33.000 Einwohner, im gesamten Local Government Area etwa 54.000.
Nahe Mildura ist das größte Thermikkraftwerk der Welt geplant, das ein Kollektordach von 7 Kilometer Durchmesser und einen Turm mit 1000 m Höhe haben soll.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Mildura)
Tag 238: Pause
Heute bleiben wir auf dem Campingplatz und genießen das Nix-Tun. Wir liegen mit den Isomatten im Schatten unterm Tarp und den Weinstöcken, Machen Mittagsschlaf, Arbeiten am Blog gehen zur Abkühlung in den Pool. Wir gehen nicht so spät ins Bett, morgen heißt es 7 Uhr aufstehen.
Der Murray River ist ein 2375 Kilometer langer Fluss im Südosten Australiens. Er ist der wasserreichste und nach seinem größten Nebenfluss, dem Darling River, der zweitlängste Fluss des Landes. Der Murray teilt mit dem Darling River einen gemeinsamen Unterlauf von 828 Kilometern Länge, sie bilden zusammen von den Quellen bis zur Mündung ins Meer ein Flusssystem von 3672 Kilometern. Der Murray River entspringt im Südteil der Australischen Alpen im Bundesstaat Victoria und fließt zunächst nordwestwärts. In diesem Abschnitt bildet er die Grenze zwischen Victoria und New South Wales. Bei Wentworth fließt er mit seinem längsten Nebenfluss, dem Darling River, zusammen. Beide Flüsse entwässern zusammen große Teile von Victoria, New South Wales und das südliche Queensland, ein Gebiet von 1.058.549 km², das Murray-Darling-Becken. An der Grenze zu South Australia ändert sich die Fließrichtung nach Südwesten. Bevor der Fluss südwestlich von Murray Bridge durch den Murray Mouth in die Südaustralische See mündet, passiert er noch den Lake Alexandrina. Von der Mündung aus ist der Murray 1986 Kilometer stromaufwärts bis zum Yarrawonga-Wehr (Victoria) schiffbar. Auf dieser Strecke befinden sich 13 Schleusen oder Wehre. Beliebt ist die Fahrt mit Hausbooten.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Murray_River)
Tag 239: Fahrt zu den Alpen
Heute geht es weiter. Nach Bright in die australischen Alpen. 600 km Richtung Süd-Osten. Die Fahrt führt durch endlose Felder, Buschland und Wälder bis es 50 km vor dem Ziel hügelig und bergig wird. Eine schöne Fahrt. Australiens Straßen sind gut, es gibt genug Tankstellen und Rastplätze. Auch längere Strecken sind verlässlich planbar. 17 Uhr kommen wir auf dem Campinplatz an. Ein großer Platz, es ist Samstag, es ist einiges los. Wie in Mt. Gambier haben wir einen großen Stellplatz mit Strom und Wasser am äußeren Ring, schön nah zu Dusche/WC, Küche. Das Zelt, Tische und Stühle sind fix aufgebaut. Den Abend erholen wir uns von der langen Fahrt am Zelt.
Bright ist eine Stadt im Nordosten des australischen Bundesstaates Victoria. Sie liegt am Oberlauf des Ovens River in der Local Government Area Alpine Shire. Die Volkszählung 2006 ergab 2310 Einwohner. Bright ist ein Tor zur majestätischen Szenerie der australischen Alpen und man findet dort viele einheimische Vögel und andere Tiere. Viele alpine Nationalparks, wie z. B. der Mount-Buffalo-Nationalpark liegen in der Nähe der Stadt, ebenso wie der Mount Feathertop, der Mount Bogong und der Mount Hotham. Mit 1.986 m ist der Mount Bogong die höchste Erhebung in Victoria.
Geschichte: Hamilton Hume und William Hovell erforschten 1824 diese Gegend und gaben dem Ovens River seinen Namen. Die Stadt erhielt zunächst den Namen Morse's Creek nach Freeman H. Morse, wurde aber 1861 zu Ehren des britischen Politikers John Bright umbenannt. Das erste Postamt eröffnete am 25. Januar 1860 als Morse's Creek Post Office und wurde 1866 in Bright Post Office umbenannt. In der Zeit des Victorianischen Goldrausches fand man auch im nahegelegenen Buckland River Gold. Als aber die Goldfunde langsam abnahmen, ließen sich chinesische Schürfer in der Gegend nieder und übernahmen die Claims. Spannungen zwischen den Chinesen und den anglo-irischen Schürfern, die sich am Erfolg der Chinesen entzündeten, führten 1857 zum Buckland Riot. Dadurch kamen etliche Chinesen zu Tode und 2000 ihrer Landsleute flohen. Der Aufstand wurde schließlich von der Polizei von Beechworth, 80 km entfernt, unter dem Kommando von Robert O’Hara Burke niedergeschlagen. Bright besitzt ein reiches kulturelles Erbe und viele Stellen in der Stadt – auch Straßen – wurden nach Familien benannt, deren Nachfahren heute noch in der Stadt leben.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Bright_(Victoria)