Australien : Woche 5
Tag 254: Unglück und Shoppingglück
Ab 7 Uhr halten wir es im Zelt nicht mehr aus. Es ist unglaublich warm und schwül. Halb 8 stehen wir schon im Splash Park und lassen uns berieseln, warten auf den Splash, das heißt ein großer Behälter füllt sich nach und nach mit Wasser und kippt dann aus einiger Höhe um und ergießt seinen Inhalt über die Spaßsuchenden - der Hit hier bei den Kids und auch bei uns. Kurz vor 8 Uhr laueren wir gemeinsam mit ein paar Kindern darauf das endlich die Pools öffnen und wir richtig schwimmen gehen können. Abgekühlt und frohen Mutes geht es and die Frühstücksvorbereitung. Böse Überraschung ist, dass fast alle unsere Lebensmittel inklusive Kühltasche (aus unserem Neuseeland Trip von 2017, treuer Begleiter nach Senftenberg und überall hin) und eine von zwei Lagerboxen samt Inhalt über Nacht aus dem Kühlschrank geklaut wurden. Die Küche ist eigentlich geschlossen zwischen 9:30 Uhr Abends und 7 Uhr frühs - wann der Diebstahl erfolgte wissen wir nicht. Wir sind nicht die einzigen Betroffenen - eine Mutter hat einen "Gruß" per Zettel an den Dieb an den Kühlschrank geheftet mit "Dank", dass das Frühstück für Ihre Kinder ausgefallen ist, da auch Ihre Lebensmittel weg waren. Wir haben keinen großen Schaden, es ist aber ärgerlich und doof das zu erleben, in einem Land wo man mit sowas überhaupt nicht rechnet. Egal. Frühstück bekommen wir mit den verbliebenen Lebensmitteln trotzdem zusammen, aber zerknirschtes Kauen ist Programm. Es ist bedeckt, schwül und Regen angesagt. Sightseeing verschieben wir erstmal. Wir benötigen eine neue Kühltasche und eine Gaskartusche neben unserer elektrischen aus Kanada - die haben wir natürlich noch. Direkt neben dem Campingplatz gibt es einen BCF - Boating, Camping & Fishing Store, da bekommt man die ersten beiden Sachen. Wir laufen da gleich mal hin. Beides würden wir bekommen, die Kühltasche sagt mir optisch nicht zu. 😁 Wir schauen wo es einen "Kathmandu Laden" gibt, dort hatten wir vor Jahren in Neuseeland die bisherige/geklaute gekauft. Passt, gleich im Einkaufszentrum gegenüber, da können wir in 5 Min direkt zu Fuß hinlaufen. Aus dem Ziel nur fix eine Kühltasche plus Gaskartusche zu besorgen wird ein Tag in der Mall. Die Mall ist ein Outlet mit Rabattschlacht. Thema Badehose im Surfstore wird wieder aufgenommen. Wir sind bei Rip Curl, Billabong und Quiksilver. Martin will scheinbar seine alte Badehose behalten, obwohl es aus meiner Sicht bessere Alternativen gibt. Zwischendurch gibt es Bubble Tea beim Asiaten zum Abkühlen. Wir schlendern weiter und landen in einem Volcom Store - das ist Martin's Welt. 2 h später haben wir: für mich eine Hose, für Martin 2 T-Shirts, 1 Hemd, 1 kurze Hose, 1 x Flip Flops und 0 x Badehose. Beim Mexikaner essen wir lecker Enchiladas, zur Stärkung nach all dem Shopping. Bei Woolworths kaufen wir die uns gestohlenen Lebensmittel nach und sind zum späten Nachmittag zurück auf dem Campingplatz. Es nieselt leicht, ist aber trotzdem super warm. Wir bauen das Tarp als Regenschutz auf und bleiben auf dem Campingplatz, chillen und arbeiten am Blog. Zum Sonntag ist hier viel weniger los als am Vortag und man kann gut entspannen. Erneut sehen wir Blitze und das Wetterleuchten in der Ferne. Wir werden verschont und haben einen entspannten Abend.
Tag 255: Im Surfers Paradise
In der Nacht hat es stark geregnet, unser Zelt hält aber dicht. Frühstück machen wir jeden Tag am Küchenhaus was zwar etwas Hin,- und Hergetrage bedeutet, dafür sitzen wir aber an einem richtigen Tisch und die Kochstellen sind nicht weit entfernt. Die Wettervorhersage ist OK, es wird relativ lange trocken bleiben mit ggfls. kurzen Schauern. Wir fahren an den Strand nach Surfers Paradise, ja, der Ort heißt wirklich so. Wir parken am Beach und erkunden den Ort und Strand zu Fuß. Im "Zentrum" gönnen wir uns bei Starbucks kühle Getränke. Das Wetter hält, wir laufen zum SkyPoint Observation Deck. Hierbei handelt es sich um eine Aussichtsplattform in 230 m Höhe mit einem fantastischen 360° Blick auf die Küste und das Hinterland. Wir genießen die Zeit in großer Höhe. Der Preis für den Eintritt hat sich wirklich gelohnt.
Wir laufen an der Uferpromenade zurück, holen uns bei KFC Mittag, was wir auf einer Bank am Strand verspeisen.
Nur 25 km entfernt gibt es bei Coolangatta-Tweed Heads interessante Strände und ein Kap - da fahren wir hin. Es lohnt sich. Wir treffen auf unzählige Echsen die sich sonnen und keine Scheu zeigen. Auf dem Weg halten wir am Currumbin Beach - vom Felsen aus haben wir einen tollen Blick auf die SEHR jungen und talentierten Surfer, Kiter und alle anderen Wassersportler. Bei Coolangatta-Tweed Heads spazieren wir den Boardwalk am Ufer entlang, erklimmen Aussichtspunkte am Kap und beobachten agile Hunde im Stadtpark und die Surfer am Duranbah Beach aus der Ferne - die australischen kleinen Orte sind alle sehr Mondän und gepflegt. Es gibt überall kleine Grillplätze und dazugehörige Toiletten - ein Luxus!
Wir fahren zurück auf den Campingplatz. Wir bauen das Tarp schonmal ab weil es ist windig ist. Morgen geht es weiter. Heute haben wir mit dem Wetter nicht so viel Glück. Gegen 21 Uhr beginnt der Starkregen. Wir retten unser Zeug in den überdachten Küchenbereich. Das Zelt hält, wir können unruhig, aber trocken schlafen.
Surfers Paradise ist ein Ortsteil der Stadt Gold Coast im australischen Bundesstaat Queensland. Surfers Paradise, umgangssprachlich auch nur Surfers genannt, ist bekannt und berühmt für seine Skyline sowie seinen kilometerlangen Sandstrand. Aufgrund des verhältnismäßig geringen Wellengangs bietet der Strand jedoch keine sonderlich guten Bedingungen für den Surfsport. Oftmals wird Surfers Paradise auch als „Miami des Südens“ bezeichnet.
Der erste Europäer der sich in der heutigen Gegend um Surfers Paradise ansiedelte war James Beattie. Beattie, ein Farmer, bestellte zunächst eine ca. 32 ha große Farm am nördlichen Ufer des Nerang Flusses. Die Farm befand sich unweit der heutigen, mitten im Zentrum Surfers gelegenen, Cavill Avenue. Aufgrund schlechter Ausbeuten verkaufte Beattie die Farm im Jahre 1877 an den deutschen Immigranten Johann Meyer. Dieser wandelte die Farm in eine Zuckerrohrmühle um und baute folglich Zucker an. Meyer musste sich jedoch, genau wie Beattie, dem sandigen und unfruchtbaren Boden geschlagen geben und war dadurch gezwungen das Land seinerseits nach nicht ganz einem Jahrzehnt zu verkaufen. Johann Meyer gründete nach dem Verkauf seiner Farm ein Fährunternehmen und eröffnete kurz darauf das Main Beach Hotel, welches ab 1889 auch über eine Postannahmestelle verfügte. Neben der Poststelle bildete sich nach und nach auch eine kleine Siedlung um das Main Beach Hotel. Der Komplex wurde Elston genannt, nach dem Namen der Heimatstadt der Frau des Southporter Postamtsvorstehers. Nach dem Tod Meyers im Jahre 1901 erlosch die Hotellizenz des Main Beach Hotels. Elston, das sich zu einer kleinen Touristenstadt entwickelt hatte, verfügte anschließend ganze 16 Jahre lang weder über ein Postamt noch ein Hotel. Im Jahre 1917 veranstaltete die Brisbane Real Estate eine Versteigerung zum Verkauf der Grundstücke in Elston und bezeichnete die Grundstücke Surfers Paradise Estate. Die Bezeichnung ist die erste schriftliche Erwähnung des Ausdrucks Surfers Paradise, wenngleich der Begriff vermutlich unter der Bevölkerung schon längere Zeit gängig war.
Im weiteren Verlauf der 1920er Jahre kamen, bedingt durch den Bau der Jubelee Brücke und den Ausbau der South Coast Road, immer mehr Touristen nach Elston. Durch die bessere Verkehrsanbindung rückte Elston nun auch in das Blickfeld von Spekulanten und Investoren, die immer mehr Land an der Küste erwarben und Hotels eröffneten.
Als eines der ersten Wahrzeichen eröffnete im Jahr 1925 der aus Brisbane stammende Jim Cavill das Surfers Paradise Hotel. Cavill war es auch, der dafür warb Elston in den aussagekräftigeren Namen Surfers Paradise umzubenennen. 1933 hatten seine Bemühungen schließlich Erfolg und Elston bekam den Namen Surfers Paradise, den es bis heute trägt. Während des Booms in den 1950er und 1960er Jahren entstanden die ersten in die Höhe gebauten Apartmentkomplexe. Von nun an nimmt die Bebauungsdichte ständig zu und die einzelnen Inseln werden nach und nach durch Brücken verbunden.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Surfers_Paradise)
Tag 256: Fahrtag
Wir stehen zeitig auf. Das Wetter ist unbeständig. Regen, Sonne, Wind wechseln sich permanent ab. Wir tragen unser Zeug nach und nach in den überdachten Küchenbereich. Immer wieder Starkregenschauer. Wir frühstücken und trocknen gleichzeitig unsere Sachen, wir wollen so wenig wie möglich nasses Material verpacken. Außer unsere Stühle bekommen wir alles halbwegs trocken und können pünktlich zum check out 10 Uhr starten. Wir haben eine große Strecke vor uns - über 750 km entlang der Küste in Richtung Norden. Wir wollen / müssen Strecke machen, darum sind auch keine Ausflüge auf der Route heute geplant. Die Fahrt ist schön, aber immer wieder von starkem Regen begleitet. Wir fahren durch grüne Felder, Hügel, Baum,- und Buschlandschaften. Sieht irgendwie perfekt australisch aus. Bei unserer Ankunft in Yeepoon regnet es so stark, dass wir glatt die Einfahrt zum Campingplatz verpassen, da wir im Dunkeln und bei Regen gar nichts mehr durch die Autoscheibe sehen. 5 Min später holen wir die late check in Infos an der Rezeption ab. Zum Glück haben wir vor wenigen Tagen vom Zeltstellplatz zu einer Cabin umgebucht, eigentlich wegen den Umständen, da wir für nur eine Nacht nicht das Zelt Auf,- und Abbauen wollten. Jetzt sind wir froh eine feste Unterkunft beziehen zu können. Schon der Zeltaufbau und die Übernachtung in diesem wäre bei dem Regen unmöglich bzw. auch kein Vergnügen. Wir räumen unser Zeug in die Hütte, zum Abendbrot gibt es Wraps. Glücklich, ein Dach über dem Kopf zu haben, aber auch müde von der langen Fahrt, fallen wir ins Bett.
Tag 257: Fahrtag #2
Heute geht es weiter, Yeppon war nur Zwischenstopp auf unsere Route entlang der Nord-Ost-Küste. Heute haben wir über 500 km vor uns. Die Fahrt gleicht sich zum Vortag. Sattes Grün und immer wieder Regen, Regen, Regen. Wir müssen akzeptieren, dass wir in der Zeit an diesem Ort in die australische Regenzeit gekommen sind. Diese macht ihrem Namen alle Ehre. Wir haben alle weiteren Unterkünfte von Zelten auf Cabin/Bungalow geändert. Zelten macht bei diesen Bedingungen keinen Sinn mehr. Wir essen auf dem Weg eine fantastische japanische Bowl, gehen Einkaufen und kommen schon gegen 16 Uhr auf dem Campingplatz an. Wir haben Bungalow #5 gebucht. Eine super schicke Unterkunft inmitten von Palmen mit zwei Schlafzimmern, Wohn,- Küchenbereich, Bad und schöner Terasse im Grünen. Wir fühlen uns hier sofort wohl. Martin kocht zum Abendbrot ein leckeres Curry. Am besten ist man Drinnen aufgehoben, Nachts sind es 25°C bei 90%+ Luftfeuchte. Es regnet in Strömen und windet so stark, dass sogar das Vordach der Cabin keinen echten Schutz mehr bietet. Komplettes Tropen Feeling, herrlich! Das zweite Schlafzimmer nutzen wir zum Trocknen all unserer Sachen.
Tag 258: Am Airlie Beach
Wir schlafen aus und starten ganz gemütlich mit einem umfangreichen Frühstück in den Tag. Wir chillen am Bungalow, nach dem Mittag fahren wir nach Airlie Beach Zentrum um uns über Optionen für Schnorchel-Touren für den kommenden Tag zu informieren. Bei einem Tourenanbieter bekommen wir eine gute Beratung, ein Ausflug für den nächsten Tag springt aber leider nicht dabei heraus. Entweder ausgebucht und/oder Schnorcheln voraussichtlich wegen Wellen und Wind nicht möglich. Möglich wäre für viel Geld eine Inselkreuzfahrt auf einem klimatisierten Boot mit Vollverpflegung usw. zu machen So ein Luxuszeug ist nicht unser Ding. Schnorcheln müssen wir verschieben. Wir gehen kurz zum Strand, Besuchen noch einen Lookout und begeben uns zuück an den Bungalow. Wir nutzen den Nachmittag sinnvoll mit Wäsche machen. Gegen Chillen am Abend auf einer Couch in einem klimatisierten Haus bei TV haben wir nichts einzuwenden. Dazu macht uns Martin lecker Karli (Karlsbader Schnitte) / Burger als Abendbrot.
Airlie Beach ist ein Touristenort in Australien mit 1312 Einwohnern. Es liegt an der Ostküste Australiens im Bundesstaat Queensland zwischen Cairns und Brisbane. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Whitsunday Islands und das Great Barrier Reef. Airlie Beach liegt in etwa auf demselben Breitengrad wie Tahiti und besticht durch sein angenehm tropisches Klima. Die Wirtschaft Airlie Beachs beruht hauptsächlich auf dem Tourismus. In der Stadt befinden sich viele Unterkunftsmöglichkeiten für jedes Budget. Entlang der Hauptstraße befinden sich unzählige Reisebüros die eintägige- oder auch mehrtägige Segeltrips zu den Inseln anbieten. Auch nutzen viele Leute die Möglichkeit, hier tauchen zu lernen. Das Betreten des Meeres ist in Airlie Beach allerdings mit besonderen Gefahren verbunden. Wegen verschiedener schon bei Berührung lebensgefährlicher Quallen ist ein Neopren-Anzug / Stinger Suit beim Baden und Tauchen erforderlich. Damit Einwohner und Touristen auch ohne Anzug baden können, hat die Stadt einen großen Pool an den Strand gebaut.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Airlie_Beach)
Tag 259: Verregnet
Die Schnorchel-Tour haben wir verschoben, das Wetter ist weiter extrem wechselhaft. Wir wollen trotzdem die Region erkunden. 30 Minuten entfernt liegt "The (real) Croc Lookout". Eine Flussbiegung wo man ggfls. Krokodile sehen kann. Die Anfahrt gestaltet sich schwierig, die unbefestigte Straße ist durch die Regenfälle komplett überspült. Erst nachdem wir sehen, dass ein entgegenkommendes Fahrzeug ohne Probleme durchkommt wagen auch wir die Querung. Alles easy, Flussquerung OK. Am Krokodilpunkt angekommen erwarten uns nur Mücken und leider keine Krokodile. Da müssen die Bedingungen passen, Ebbe, wenig Wasser im Fluß, ...?? das trifft gerade nicht zu, der Spot ist aber trotzdem cool. Wir fahren zurück, im Ort Proserine essen wir Eis, es regnet mal wieder. Wenn schon keine Krokodile, dann eben Wasserfälle im Dschungel erleben. Wir fahren zu den Cedar Creek Falls. 1 km vor dem Ziel ist die Straße wegen Überflutung gesperrt. Wir schauen uns das an. Die Markierung zeigt fast 0,5 m Wasser an. Ein reißender Fluß, dazu überall Krokodil-Warnschilder. Mit dem Auto bzw. da zu Fuß durchzumachen ist keine Option, Schade. Irgendwie klappt heute Nix. Wir fahren zum Conway Beach. Hier können wir am Strand spazieren, Regen kommt aber bereits wieder auf. Wir fahren zurück. Zum Abendbrot gibt es die zweite Runde Curry, was Vorgestern vorgekocht wurde. Wir schauen TV und Lümmeln auf der Couch im kühlen Haus und lassen uns ein paar Mochis mit Eisfüllung schmecken- als Vorgeschmack auf Japan.
Tag 260: Fahrttag
Nach dem Frühstück starten wir schon 8:30 Uhr. Check out aus einem Bungalow ist eben wesentlich weniger Aufwand als Zelt + Zeug abbauen und Verpacken. Heute erreichen wir unseren nördlichsten Aufenthalt, Port Douglas, knapp 700 km entfernt. Es wird eine lange Fahrt mit heftigen Regenschauern. Bei "Hungry Chack's" = Burger King in Australien, der Name war hier schon vergeben, stärken wir uns zum Mittag. Sonst fahren wir einfach durch, lauschen einem Hörbuch, gehen kurz vor Ziel einkaufen und erreichen den Campingplatz mit der gebuchten Hütte gegen 18:30 Uhr. Außer chillen, am Blog arbeiten, am besten Drinnen, da Außen heiß, feucht und Mückenalarm, ist für heute nichts mehr geplant. Hier bleiben wir bis zum 14 März, wir haben also genug Zeit für die Region. Wir freuen uns auf die letzte Woche in Australien.