Australien : Woche 6
Tag 261: Ein Boomerang aus Port Douglas
Wir haben gut geschlafen. Nachts ist es dunkel und ruhig in der Hütte. Eine Klimaanlage gibt es natürlich auch, die für ein wenig Abkühlung sorgt. Nach dem Aufstehen klärt Martin an der Rezeption erstmal die Buchungen/Stornierungen. Als wir gestern ankamen war für uns eine Cabin und eine Campsite bereitgestellt, Campsite haben wir aber gegen die Hütte getauscht. Alles i.O, wir müssen nichts doppelt zahlen. Erstmal ausgiebig frühstücken. Danach Recherche in Prospekten von der Rezeption und online - wir wollen das Thema Schnorcheln erneut angehen. Gegen Mittag brechen wir auf. Erstes Ziel ist der nah gelegene Mowbray River. Hier gibt es einen Krokodil Ausguck von einer Brücke. Leider ohne Kroko-Sichtung. So richtig ist auch noch nicht Ebbe - da sieht man die "Crocs" wohl am besten, haben wir gehört. Wir fahren nach Port Douglas. Im ersten Tauchladen kostet der Halbtagestrip zum Great Barrier reef über 400 Aussie Dollar pro Person. Neee, das ist uns zu teuer.
Das es kein preiswertes Vergnügen wird wissen wir aus unseren Recherchen. Im "The Daintree Shop", der Touristeninformation werden wir super nett beraten und können uns für einen Tagesausflug entscheiden. Am Dienstag in 2 Tagen geht es zum Schnorcheln ans Great Barrier Reef - wir sind happy und einige Dollar los.
Port Douglas ist ein hübscher Ort mit vielen Geschäften, Restaurants, Bars und Unterkünften, nicht zu groß aber mit Flair. Wir laufen zur Marina und schauen uns schon mal unseren Katamaran für den Ausflug an. Wir spazieren am Ufer der Halbinsel entlang und treffen auf einen Sonntagsmarkt. Leider werden die meisten Stände schon abgebaut. Der "Boomerang-Stand" hat aber noch offen. Perfekt. Wir wollten von Anfang an einen Boomerang als Mitbringsel. Hier passt jetzt alles, Design, Preis und komplett Handmade inkl. Hintergrundstory vom (Aborigine)-Verkäufer. Wir spazieren noch zum Leuchtturm, Schlendern durch den Ort und Essen super leckeres Eis. Ein erfolgreicher Tag und komplett ohne Regen - wir sind wieder auf Spur! Wir haben 30°C, 70-80 % Luftfeuchte, es fühlt sich an wie im Treibhaus. Wir fahren zurück zum Campingplatz, 15:15 Uhr ist Ebbe, wir machen nochmal einen Abstecher zum Crocodile Viewpoint von heute Mittag. Es dauert ein wenig, dann identifizieren wir den großen Baum/Ast am Ufer tatsächlich als ein Krokodil. Ein riesen Tier, ca. 4-6 m lang. Es liegt entspannt am Ufer und macht Nichts, kennt man ja aus dem Zoo. Ein tolles Erlebnis Krokodile in Ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Dagegen wirken die Alligatoren aus Florida winzig, obwohl wir vor denen auch Respekt hatten. Wie lange das schon her ist.
Auf dem Campingplatz gehen wir in den Pool bzw. Martin probiert die Rutschen im Splashpark. Abends chillen wir an der Hütte, arbeiten am Blog und essen lecker Kürbis-Spinat-Curry mit Reis.
Port Douglas wurde 1877 gegründet, da Goldvorkommen in der Region entdeckt wurden. Der Ortsname ist auf den damaligen Premierminister, John Douglas, zurückzuführen. In den folgenden Jahren kam es zu einem schnellen Populationsanstieg. Geschäftsleute, Regierungsinstitutionen und Banken zogen aus der Umgebung von Cairns nach Port Douglas. Immer mehr Farmen wurden errichtet, die sich auf den Anbau von Bananen, Reis, Mais und süßen Kartoffeln spezialisierten. Bis 1882 zählte der Ort schließlich 14 Hotels und rund 12.000 Einwohner. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Cairns und Kuranda im Jahre 1885 stagnierte die Entwicklung von Port Douglas. Wegen des vermehrten Zuckerrohranbaus in den 1890er Jahren stabilisierte sich die Wirtschaft wieder. Am 16. März 1911 wütete ein Zyklon in der Region und zerstörte zahlreiche Gebäude. 1933 wurde der Captain Cook Highway eröffnet. Dieser stellt bis heute den wichtigsten Transportweg nach Cairns dar. Bis der Tourismus in den 1970er Jahren in Port Douglas Fuß fasste, lebten die zeitweise 100 Bürger hauptsächlich vom Fischfang. 1984 wurde der Cairns Airport eröffnet, was dem Tourismus in Port Douglas sehr zugutekam. 1996 besuchte Bill Clinton mit seiner Frau Hillary Clinton den Urlaubsort. Heute ist Port Douglas ein beliebtes Reiseziel für nationale und internationale Besucher. Besonders in den Wintermonaten Mai bis Oktober kann sich die Population durch den Touristenandrang verdoppeln.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Port_Douglas_(Queensland)
Das Salzwasserkrokodil in Australien, auch als Leistenkrokodil oder „Saltie“ bezeichnet, ist das weltweit größte Krokodil. Es lebt im Küstenbereich der Ozeane. Es kommt aber auch in Flüssen und Sümpfen im Inland vor. Die perfekt getarnten Tiere können für den Menschen zur großen Gefahr werden, besonders wenn man sich ihren Gelegen nähert. Sieht man eines der zahlreichen Schilder, die in Australien vor den Riesenechsen warnen, sollte man dort keinesfalls ins Wasser und in Ufernähe gehen.
Männliche Salzwasserkrokodile können eine Größe von über sieben Metern erreichen, die weiblichen Tiere werden maximal vier Meter groß. Der gesamte Körperbau ist perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Die Reptilien besitzen einen breiten, flachen Körper und eine breite, flache Schnauze. Der Schwanz ist seitlich abgeflacht und eignet sich bestens als Ruder zur schnellen Fortbewegung. Sowohl die Augen als auch die Nasenöffnungen sind weit nach oben verlagert, sodass sie oberhalb der Wasseroberfläche gehalten werden können, während der Rest des Körpers unter Wasser bleibt. Erwachsene Salzwasserkrokodile sind graubraun oder goldbraun, die Jungtiere sind etwas heller und gemustert
(https://www.in-australien.com/salzwasserkrokodil_102118/)
Tag 262: Daintree Nationalpark
Heute wollen wir in den Daintree Nationalpark, genauer gesagt zu Mossman Gorge. Einer Touristenattraktion, wo man in Flüssen im Regenwald baden kann. Es gibt einen Rundwanderweg bei dem man herrlich in den Regenwald eintauchen und Waldbaden kann. Es gibt ein schickes Besucherzentrum, von dort aus fährt der Shuttlebus in den Nationalpark. Wir sind in der Nebensaison, es ist wenig los. Für 14 Aussie Dollar pro Person setzt uns der Bus am Startpunkt ab. Zuerst überqueren wir einen Boardwalk, welcher in luftiger Höhe schön durch den Dschungel führt. Man landet gleich an der großen Badestelle. Hier kühlen sich die meisten ab, die zu faul zum Wandern, zu wenig Intersse an der Natur haben oder einfach nur Selfies machen wie Sie in einem schönen Rgenwaldfluss baden. Durch vorherige Regenfälle ist Hochwasser, die Schilder raten vom Baden ab, es ist aber sicher. Wir starten erstmal in die Rundwanderung durch den Regenwald und zu ruhigeren, viel schöneren Spots an den Flüssen. Wir haben 30°C, Luftfeuchte von ca. 90%. Wir sind komplett durchgeschwitzt, es ist ein tolles Erlebnis. Riesige Bäume, Lianen, überall Grün und Wasser. In den Flüssen liegen große, abgeschliffene Felsbrocken. Wir nehmen uns Zeit und genießen die Ruhe im Wald. Um uns herum surren und pfeifen tierische Waldbewohner - Dschungelfeeling pur und wieder ganz anders als alle anderen Regenwälder zuvor. Am Ende des Trails finden wir eine abgelegene Oase mit Sand im flachen Flussbett. Hier gehen wir Baden und Kühlen uns ab. Wir haben den wunderschönen Platz komplett für uns allein.
17:30 Uhr sind wir rechtzeitig zurück an der Busstation, nach 6 Uhr muss man selber zum Besucherzentrum zurücklaufen, wäre auch OK, ist aber heute bissl zu schwül.
Am Besucherzentrum macht uns der Busfahrer noch auf Spinnen aufmerksam, die in den Palmen direkt neben dem Weg Ihre Netze geponnen haben. Es handelt sich um Golden Orb Weaver Spiders. Hier sind Sie nun, die Spinnen als Vertreter für die ganzen giftigen Tiere, warum ich Anfangs nicht nach Australien wollte. Jetzt sind Sie aber eher faszinierend als abschreckend. Wir sind trotzdem froh, dass Sie uns nicht im Wald begegnet sind.
Wir fahren zurück und wieder zum Crocodile Viewpoint, gleich neben unserem Campingplatz. Auch heute haben wir Glück, das Krokodil liegt an gleicher Stelle. Zum Abendbrot gibt es die zweite Runde Curry vom Vortag, diesmal mit extra Spinat und Kartoffeln.
Geschichte der Mossman Gorge: Das Volk der Östlichen Kuku Yalanji (Goo-goo Ya-lan-gee) hat dieses Gebiet vor dem ersten Kontakt Tausende von Jahren besiedelt. Sie sind als traditionelle Eigentümer für dieses Gebiet anerkannt. Als eine der ältesten lebenden Kulturen, die auf die früheste menschliche Besiedlung des Kontinents vor etwa 50.000 Jahren zurückgeht, begann die Kuku Yalanji 1877 mit der großflächigen Besetzung ihres Heimatlandes durch europäische Kolonisatoren, nachdem die australische Regierung dieses Gebiet für die Selektion freigegeben hatte, und als sich die Bergleute in das Gebiet drängten, wo der Goldrausch am Palmer River ausbrach war im Gange, seit im Juni 1873 Nachrichten über die Entdeckung dieses Minerals durchsickerten. Innerhalb eines Jahres drängten sich über 5.000 Europäer und 2.000 Chinesen, hauptsächlich aus Guangdong, in die Stätte des Palmer-Flusses, die bis dahin das einzige Reservat des Kuku-Yalanji-Volkes war, um ihre Reichtümer auszubeuten.
(https://en.wikipedia.org/wiki/Kuku_Yalanji)
Tag 263: Schnorcheln im Great Barrier reef
Ohne Frühstück starten wir 7 Uhr nach Port Douglas zur Marina. Treff ist 7:30 Uhr im Hafen an der Station von "Sailaways" unserem Reiseanbieter für die Tour. Wir bekommen unsere Boardkarten und Buchen noch eine wasserdichte Mietkamera dazu. Wir hatten uns vorher infomiert, dass das möglich ist. Handy in Schutzhülle beim Schnorcheln ist uns nichts. Wenn die dann nicht nicht dicht ist, wäre es blöd - auf dem Handy sind alle Buchungen, online-banking usw., das sollte nicht ausfallen. voraussichtlich ist auch die Bildqualität durch die transparente Hülle nicht die Beste. Gegen 8 Uhr legen wir ab. Ein Katamaran mit Platz für bis zu 70 Personen, wir sind 38 Teilnehmer, also angenehm Platz für Alle. Sobald wir den Hafen verlassen haben wir ordentlich Wellengang. Das wurde uns bei der Buchung bereits mitgeteilt, dass zur Zeit etwas raue Bedingungen sind. Ich habe mir auf Anraten bei der Buchung in der Apotheke Reisetabletten gegen Seekrankheit besorgt. Martin braucht keine, er ist seefest, je größer die Wellen desto besser, findet er.
Bei der Buchung konnten wir wählen zwischen Speedboot mit nur Sitzen und 3 Schnorchelspots oder einem Katamaran mit Fahrt entlang der Küste, 2 Schnorchelspots und Landgang (hilft ggfls. mal vom Boot runterzukommen, wenn einem schlecht ist) auf einer Sandbank im Reef. Es war die richtige Entscheidung. Auf dem Katamaran gibt es Frühstück, Mittag und Kaffetrinken, man hat Platz, kann rumlaufen und die erste Stunde bei der Fahrt entlang der Küste auf den Regenwald und die Berge schauen. Die Route führt entlang der Küstenlinie von Port Douglas bis Höhe Cow Bay, danach fahren wir raus ins Reef zum Mackay Reef. Wir lauschen noch einem Vortrag einer Biologin zum Thema Meerestiere und dann geht es schon los mit der ersten Schnorchelpartie.
Stinger suits (also Ganzkörper Schwimmanzüge als Schutz vor den Quallen), Flossen, Taucherbrille und Schnorchel werden gestellt. Der Einstieg erfolgt im offen Meer über die Leitern am Heck des Katamaran. Die Wellen sind heftig. Man wird ganz schön durchgeschaukelt. Der Meeresboden mit den Korallen liegt ca. 3 - 10 m unter uns. Wir haben trotz der rauen Bedingungen gute Sicht. Wir sehen Korallen in allen Farben und Formen, gleich zu Beginn schwimmt eine Schildkröte unter uns entlang. Der Schnorchelgang geht ca. 1h, das ist ausreichend, man ist danach erstmal platt. Was für ein Erlebnis. Die Bilder zeigen es.
Es gibt Mittag an Bord, währenddessen wechseln wir auf die andere Seite des Reefs, danach geht es zum zweiten Schnorchelgang ins Wasser, auch wieder ca. 1h. Korallen, Riesenmuscheln, bunte Fische, alles dabei. Wir sind happy. Nachdem alle wieder an Bord sind fahren wir eine begehbare Sandbank an. Wir stehen mitten im Meer auf einer mini Insel die nur aus Sand besteht. Der vermeintliche Sand, wo uns beim Vortrag erklärt wurde, sind Ausscheidungen der Fische, sieht aus wie Sand, fühlt sich an wie Sand, ist aber eigentlich "Fish Poo". Um uns herum türkisblaues Wasser, teilweise regenet es auch mal kurz. 30°C warmer Regen, der Himmel strahlt in blau, gewitterfarben und wartet mit tollen Wolkenformationen auf. Die Fahrt zurück zum Hafen geht entlang der Reef-Kante. Es ist ordentlich Wellengang, wenn man draußen bleibt bekommt man in regelmäßigen Abständen einen Schwall Meereswasser ab, wenn der Katamaran mit hoher Geschwindigkeit durch die Wellen pflückt. Ich vertrage den Wellengabg gut, mir wird nicht schlecht und ich kann die wilde Fahrt genießen. 17 Uhr sind wir zurück in Port Douglas. Was für ein Tag, den werden wir nicht so schnell vergessen. Auf dem Heimweg, es ist schon gute Tradition, machen wir eine Abstecher zum Crocodile Viewpoint. Diesmal schauen nur die Rückenzacken aus dem Wasser. Zum Abendbrot gibt es Chilli Sin Carne mit Reis.
Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriffsystem der Welt, das aus über 2.900 einzelnen Riffen und 900 Inseln besteht, die sich über 2.300 Kilometer auf einer Fläche von etwa 344.400 Quadratkilometern erstrecken. Das Riff befindet sich im Korallenmeer vor der Küste von Queensland, Australien, und ist von der Küste durch einen Kanal getrennt, der stellenweise 160 Kilometer breit und über 61 Meter tief ist. Das Great Barrier Reef ist vom Weltraum aus zu sehen und ist die größte Einzelstruktur der Welt, die von lebenden Organismen geschaffen wurde. Diese Riffstruktur besteht aus Milliarden von winzigen Organismen, den sogenannten Korallenpolypen, und wird von ihnen gebaut. Sie unterstützt eine große Vielfalt an Leben und wurde 1981 zum Weltkulturerbe ernannt. CNN bezeichnete es 1997 als eines der sieben Naturwunder der Welt. Australische Welterbestätten haben es 2007 in seine Liste aufgenommen. Der Queensland National Trust ernannte es 2006 zum Staatssymbol von Queensland.
Ein großer Teil des Riffs wird durch den Great Barrier Reef Marine Park geschützt, der dazu beiträgt, die Auswirkungen der menschlichen Nutzung wie Fischerei und Tourismus zu begrenzen. Weitere Umweltbelastungen für das Riff und sein Ökosystem sind der Abfluss von menschengemachten Schadstoffen, der Klimawandel, der mit einer massiven Korallenbleiche einhergeht, die Verklappung von Baggerschlamm und zyklische Populationsausbrüche des Dornenkronen-Seesterns. Laut einer Studie, die im Oktober 2012 von den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, hat das Riff seit 1985 mehr als die Hälfte seiner Korallenbedeckung verloren, ein Ergebnis, das durch eine Studie aus dem Jahr 2020 bestätigt wird, die feststellte, dass zwischen 1995 und 2017 mehr als die Hälfte der Korallenbedeckung des Riffs verloren gegangen ist, wobei die Auswirkungen einer weit verbreiteten Bleiche im Jahr 2020 noch nicht quantifiziert wurden
(https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Barrier_Reef)
Tag 264: Bei den Crocs
Unser heutiges Ziel ist der Daintree River. Wir hoffen auf mehr Krokodil sightseeing. Auf dem Weg halten wir am Wonga Beach. Traumkulisse. Aber der Schein trügt, Baden sollte man hier wegen Quallen und Krokodilen lieber nicht. In Daintree River buchen wir uns für 14 Uhr eine Flussfahrt. Wir spazieren kurz durch den Ort, gehen zum Ufer und Fahren zum Pier wo die Tour startet. Wir sind nur 8 Gäste + Kapitän auf dem Boot. Somit Individualunterhaltung durch den Kapitän und Möglichkeit von einer Seite des Bootes auf die andere zu wechseln wenn sich ein Krokodil am Ufer zeigt. Ein toller Ausflug. Wir sehen mehrere unterschiedlich große (männliche und weibliche) Krokodile in den Mangroven am Ufer liegen, der Kapitän ist toll und erzählt Anekdoden und Wissenswertes über die faszinierenden Tiere. Die Uferböschung ist teilweise arg in Mitleidenschaft gezogen. Im Dezember 2023 ist der zerstörerische Zyklon Jasper über die Region gezogen. Dabei wurden auch die Nester der Krokodile und anderer Tiere zerstört. Die Natur hier muss sich erstmal wieder erholen. Wir machen anschließend noch einen Ausflug in den Mowbray-Nationalpark Richtung Innland in den Regenwald und genießen schöne Ausblicke auf die Küste. Wandern wird heute Nix mehr, die Wege sind schwer zugänglich, es ist heiß, die Mücken stechen. Ursprünglich hatten wir noch Ziele nördlich vom Daintree River im Nationalpark geplant. Durch den Zyklon Jasper ist aber die Straße Richtung Cape Tribulation sowie die meisten Wanderwege und Aussichtspunkte wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Wir fahren zurück zum Campingplatz. Wir machen den obligatorischen Abstecher zum Crocodile Viewpoint. Diesmal liegt es wieder schön am Ufer.
Abends kümmern wir uns um Wäsche und Essen den Rest Chilli Sin Carne mit Reis. Morgen geht es für eine Nacht nach Cairns bevor wir nach Japan fliegen.
Mit einer Fläche von etwa 1.200 Quadratkilometern ist der Daintree Teil des größten zusammenhängenden tropischen Regenwaldes in Australien, bekannt als die feuchten Tropen von Queensland. Die Region bildet zusammen mit einer ausgewählten Anzahl anderer Regenwaldgebiete an der australischen Ostküste einige der ältesten noch existierenden Regenwaldgemeinschaften der Welt. Mit einem Alter von rund 180 Millionen Jahren sind diese uralten, sich selbst erhaltenden Wälder fast 10 Millionen Jahre älter als der Amazonas Südamerikas und haben Dinosaurier, Eiszeiten und frühe Menschen kommen und gehen sehen.
Im Jahr 2009 wurde der Daintree Rainforest im Rahmen der Q150-Feierlichkeiten aufgrund seiner Rolle als "natürliche Attraktion" als eine der Q150-Ikonen von Queensland bekannt gegeben.
Er wurde von BirdLife International als IBA (Important Bird Area) eingestuft, weil er eine Population südlicher Kasuare unterstützt. Es enthält auch Populationen der lokal endemischen Zahnschnabel- und Goldlaubenvögel, liebliche Feenzaunkönige, Macleay's, Zaum-, Gelbpunkt- und Weißstreifen-Honigfresser, Farnkönige, Atherton-Buschzaunkönige, Bergdornschnäbel, Chowchillas, Bower-Würgerdrosseln, Scheckenmonarchen, Victoria-Gewehrvögel und blassgelbe Rotkehlchen.
(https://en.wikipedia.org/wiki/Daintree_Rainforest)
Zyklon Jasper war der erste benannte Zyklon der australischen Zyklonsaison 2023–2024. Er erreichte die Kategorie 4 auf der Skala des Bureau of Meteorology (BoM) und führte im Norden von Queensland nach tagelangen Regenfällen zu schweren Überschwemmungen. In Daintree wurden innerhalb von 6 Stunden 192 mm Niederschlag registriert. Yandill im Einzugsgebiet des Daintree Rivers verzeichnete innerhalb von 24 Stunden 624 mm Regen, während Diwan genau 500 mm verzeichnete. Zahlreiche Bäume kippten durch die Sturmböen um und Straßen blieben nach dem Sturm gesperrt, darunter der Captain Cook Highway zwischen Cairns und Port Douglas. In Far North Queensland verursachte Jasper Stromausfälle, die fast 40.000 Menschen betrafen.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon_Jasper_(2023))
Tag 265: Auf Tuchfühlung mit Papageien und Kängurus
10 Uhr verlassen wir unseren Bungalow. Bevor wir nach Cairns fahren besuchen wir in Port Douglas das Wildlife Habitat. Eine Art Zoo, wieder nur mit australischen Tieren, analog zu dem nahe Melbourne. Auch hier ist das besondere, dass die Tiere meist in offenen bzw. halboffenen Gehegen leben. Koala, Känguru, Papageien, Krokodile, Froschmaul, Kasuare und, und, und. Es ist eine kleine Anlage, wir bleiben aber 4 h und es entstehen auch tolle Bilder. Es gibt sogenannte Keeper Talks, wo die Pfleger in Anwesenheit Ihrer Schützlinge Interessantes und Wissenswertes über Ihre Arbeit und die Tiere berichten. Bei den Krokodilen wird sogar spielerisch gefüttert, dass die Crocs nicht faul werden. Ein Pfleger setzt Monique einen Papagei auf die Schulter, der will gar nicht mehr runter. Für extra Geld Fotos mit Koala, Schlange und Co machen wir natürlich nicht. Aus unserer Sicht ein Überbleibsel alter Zeiten - dass solch eine Einrichtung für Schutz, Rettung und mit Forschungsauftrag noch sowas anbietet?!
Känguru Streicheln ist hier so normal wie bei uns die Ziegen im Streichelzoo, nur das hier noch Emus und Pelikane rumlaufen. Die Pelikane sind riesig und gehen auf die Besucher los, da muss man bissel Abstand halten. Wir beobachten noch die Fütterung des Froschmaul (Eulenschwalm), so richtig Hunger hat der putzige Vogel nicht. Ein schöner letzter Tag in Australien.
Bei der örtlich Post wollen wir eigentlich ein Paket nach Deutschland aufgeben, Mitbringsel und Kleidung die wir loswerden wollen, hier muss vorab aber alles online haargenau eingegeben und aufgeführt werden. Das ist uns zu kurzfristig, aufwendig und unsicher, ob dann Alles klar geht. Wir wollen weiterfahren. Wir entscheiden uns gegen das Paket, wir nehmen Alles mit nach Japan. Nach Cairns geht es entlang des Captain Hook Highway. Wir halten an wunderschönen Viewpoints und in Palm Cove. Angekommen auf dem Big4 Campingplatz beziehen wir unseren Bungalow. Erneut heißt es Sortieren, Entsorgen, Packen für den Flug nach Japan. Zum Abendbrot gibt es Pasta mit Basilikumpesto, danach gehen wir zeitig ins Bett.
Kasuare gibt es in der Region, aber man bekommt Sie wohl fast nie zu sehen. Im Wildlife Habitat hatten wir die Möglichkeit Ihnen sehr nah zu sein, hier noch einige Infos.
Die Kasuare sind scheue Vögel, die tief im Wald leben und sich meist schon entfernen, bevor ein Mensch ihre Anwesenheit bemerkt. Bedingt durch die heimliche Lebensweise sind Kasuare unzureichend erforscht. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, mit Aktivitätsspitzen in der Morgen- und Abenddämmerung. Am Tage ruhen sie sitzend. Die meiste Zeit verbringen sie mit der Nahrungssuche. Hierbei legen sie Pfade durch das Unterholz an, die sie dann immer wieder benutzen.
Kasuare erzeugen tieffrequente, dröhnende Laute von bis hinab zu 23 Hertz, die möglicherweise der Kommunikation dienen. Tieffrequente Laute werden auch über weite Distanzen nicht gedämpft, sie würden also ein geeignetes Kommunikationsmittel im dichten Regenwald darstellen. Der Helm ist vielleicht geeignet, solche tiefen Laute aufzufangen. Momentan sind Funktion des Helms und die innerartliche Kommunikation der Kasuare für definitive Schlüsse jedoch nicht hinreichend erforscht.
Vor allem, wenn Kasuare Junge haben oder sich in die Enge getrieben fühlen, können sie äußerst aggressiv reagieren. Einem Angriff gehen normalerweise Drohgebärden voraus, bei denen die Federn aufgerichtet werden und der Kopf zu Boden geneigt wird, der Hals anschwillt und der Körper zu zittern beginnt. Kommt es dann tatsächlich zu einem Angriff, tritt der Kasuar mit beiden Beinen gleichzeitig zu. Die dolchartige Kralle kann dabei schwerste Verletzungen hervorrufen – auch Todesfälle sind schon vorgekommen, sind aber selten.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Kasuare)
Es wird angenommen, dass sich Kasuare vor etwa 60 Millionen Jahren entwickelt haben und einige Merkmale mit Dinosauriern gemeinsam haben, darunter ihre dreizehigen Füsse mit den dolchartigen Krallen und ihr Atmungssystem», schrieb das Umweltministerium von Queensland 2019 unter dem Titel: «Kasuare – uralt, wunderbar und gefährlich.
(https://www.nau.ch/news/ausland/lebende-dinosaurier-australien-will-helmkasuar-besser-schutzen-66531773)
Cairns ist eine Stadt im Norden von Queensland, Australien. Die Stadt diente bei ihrer Gründung im Jahre 1876 durch den damaligen Gouverneur von Queensland, William Wellington Cairns, ursprünglich als Exporthafen für Gold und andere Bodenschätze, die in den Minen westlich der Stadt gewonnen wurden. Im Laufe der Zeit wurde Zuckerrohr zum Hauptexportprodukt.
In Cairns herrscht tropisches Klima, es wird von feucht-heißen Monsunen bestimmt. Die Höchsttemperaturen können in der Zeit von November bis April rund 34 °C erreichen. In dieser Zeit ist auch die Luftfeuchtigkeit am höchsten. In den übrigen Monaten sinken die Temperaturen ein wenig und auch die Luftfeuchtigkeit ist geringer. Die Wassertemperatur beträgt 23 bis 28 Grad.
Tag 266: Abflug!
Um 6 Uhr heißt es bereits Aufstehen. Wir bereiten uns Frühstück aus den Resten die wir noch übrig haben. Gegen 8 Uhr geben wir den Mietwagen ab. Danach geht es per Shuttle zum Flughafen. Wir konnten online vorab nicht unser Übergepäck bzw. Zusatzgepäck angeben, funktioniert aber live for Ort ohne Probleme und sogar sehr günstig. Cairns ist ein kleiner und übersichtlicher Flughafen. Wenig los, kurze Wege, passt. Pünktlich 11:30 Uhr erfolgt der Abflug nach Tokyo, Flugzeit 7 h. Wir haben die Zeit in Australien sehr genossen. Sie verging wie im Flug, jede Station hatte Ihre Besonderheiten und Überraschungen. Dazu das leichte und entspannte Lebensgefühl mit den Stränden und Meer. Die Bedingungen von Hotels, Campingplätze, Supermärkten, Straßen usw. machen das Reisen in Australien einfach und sehr angenehm. Unserer Meinung nach ist Australien definitiv eine Reise wert und wir waren nicht das letzte Mal hier.
Ankunft in Tokyo 17:30 Uhr Ortszeit mit 1 h Zeitverschiebung zum Abflugort. Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt jetzt nur noch 8 h. Das Einreiseprozedere geht schnell, unser Gepäck ist vollständig. Wir nehmen ein Taxi zum Hotel. Wir haben ein Hotel am Flughafen gebucht, nur 15 Minuten zu Fuß zum Campervan Verleiher. Die Abholung haben wir für morgen 10 Uhr vereinbart. Wir schauen noch bissel witziges, japanisches TV und schlafen zufrieden ein, dass wieder Alles so gut funktioniert.