Japan : Woche 1
Vorab: Leider macht Squarespace (der Bloganbieter) seit 2 Wochen nicht mehr das was ich will. Die Bilder in den Galerien sind leider nicht wirklich geordnet. Ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß beim Anschauen.
Tag 267: Ankommen und Einrichten
Wir haben sehr gut geschlafen. Trotz der Nähe zum Flughafen war es schön ruhig. Der Frühstücksraum ist im obersten 13. Stockwerk mit Blick auf Teile des Flughafens. Das Frühstück ist überraschend vielseitig. Obst, Gemüse, Brot, Kontinental, Asiatisch, Brunch, Matcha Latte usw. Da wir gestern ohne Abendbrot ins Bett gegangen sind schlagen wir ordentlich zu. Kurz vor 10 Uhr macht sich Martin auf den Weg zur Abholung des Campers. Läuft alles ohne Probleme. 11 Uhr ist er mit dem Camper zurück. Wir checken aus und richten auf dem Parkplatz vor dem Hotel den Camper ein. 2,5 h später ist Alles verpackt, sortiert und bereit. Wir fahren Richtung Stadt zum Hotel. Für die 70 km brauchen wir 2,5 h, Willkommen im Stau einer Millionenmetropole. Auf dem Weg essen wir bei 7/11 schonmal Reisbällchen als Einstieg. Auf dem kostenpflichtigen Mini-Parkplatz des Hotels finden wir zum Glück noch einen Platz für den Camper, nach ein wenig Rangierei steht der Camper in der kleinen Lücke. Wir hatten extra bei der Hotel-Buchung darauf geachtet, dass ein Parkplatz zur Verfügung steht, denn diese sind in Tokyo rar. Wir treten nach dem Check (bei dem wir jeder eine Schlafschürze bekommen) in ein schönes, winziges Zimmer mit japanüblichen Hightech-WC mit Brillenheizung, Bidetfunktion, Musik, Absaugung usw. ein. Ein Traum! 😍
Gegen 17:30 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Das 3-Tage U-Bahn Ticket kaufen wir im Hotel für unglaublich günstige 10 Euro pro Person. Wir fahren ins Zentrum zum Kaiserpalast. Wir spazieren an den Außenmauern am Wasser Richtung Bahnhof. Ob heute ein besonderes Datum für Hochzeiten ist wissen wir nicht, aber die Gegend ist voll mit Hochzeitspaaren, die Fotos von sich in der schön iluminierten Szenerie machen lassen. Richtig schön kitschig aber trotzdem mit Stil. Von dort aus laufen wir nach Downtown. In den Brückenbögen der Bahngleise finden sich unzählige Restaurants. Wir haben Hunger. Das Restaurant was wir wählen, Kajiya Bunzo, ist gleich ein Volltreffer, super urig, authentisches Restaurant, fast nur Japaner, kaum Touris, aber mit englischer Speisekarte. Obwohl man sagen muss, das unsere Übersetzer inkl. Bilderkennung auf dem Handy gut funktionieren. Im Stile von Tapas nehmen wir viele verschiedene kleine Portionen. Das Essen ist der Wahnsinn. Gestärkt schlendern wir weiter durch das bunte Treiben des abendlichen Tokios. Zum Abschluss genießen wir noch den Blick von der Kachidoki Bridge. Es ist 22 Uhr, für heute haben wir genug erlebt. Mit der U-Bahn fahren wir zurück ins Hotel, schauen noch bissl Netflix, Gute Nacht oder おやすみ [Oyasumi].
Tokio (auch Tokyo, japanisch) ist eine Weltstadt in der Kantō-Region im Osten der japanischen Hauptinsel Honshū. Mit 9.640.742 Einwohnern (Stand: 2021) ist die bevölkerungsreichste Metropole des Landes, Sitz der japanischen Regierung und des Tennō als Teil des Hauptstadtgebietes Japans. Sie umfasst die 23 Bezirke auf dem Gebiet der 1943 als Verwaltungseinheit abgeschafften Stadt Tokio und ist damit keine eigene Gebietskörperschaft mehr; stattdessen bilden die Bezirke zusammen mit den Städten und Gemeinden der westlich gelegenen Tama-Region und den südlichen Izu- und Ogasawara-Inseln die Präfektur Tokio. Diese bildet wiederum das Zentrum der Metropolregion Tokio-Yokohama, in der mehr als 38,5 Millionen Menschen leben (Stand 2019), was die Region zum größten Ballungsraum der Welt macht.
Tokio ist heute das Industrie-, Handels-, Bildungs- und Kulturzentrum Japans mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Mit den Flughäfen Narita und Haneda und als Ausgangspunkt der meisten Shinkansen-Linien ist es auch das Verkehrszentrum des Landes. Der Finanzplatz Tokio ist nicht nur der größte Japans, sondern zählt neben London, New York und Hongkong auch zu den fünf größten der Welt. Zudem weist die Stadt ein hohes Preisniveau auf und lag in einer Studie 2014 auf Platz 9 der teuersten Städte weltweit. Neben modernen Sehenswürdigkeiten wie dem Tokyo Tower oder Tokyo Skytree bietet sie auch historische Anlagen wie die Kaiserlichen Gärten in Chiyoda, den Ueno-Park oder den Asakusa-Kannon-Tempel. In den vergangenen Jahren wurde Tokio zu einem zunehmend beliebten Tourismusziel und befindet sich mit jährlich bis zu acht Millionen Besuchern aus dem Ausland unter den 20 meistbesuchten Städten. In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Tokio im Jahre 2018 den 50. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Tokio)
Tag 268: Treff in der Ferne
Das Frühstück ist nicht vergleichbar mit dem Flughafenhotel, es gibt aber eine ordentliche Auswahl und selbstgemachte leckere Smoothies. Nach dem Frühstück investieren wir noch etwas Zeit in den Blog. Mittags machen wir los. Erstes Ziel ist erneut der Kaiserpalast, tagsüber ist dieser kostenfrei begehbar. Es handelt sich um einen großen Park mit wuchtigen Wehrmauern, einigen historischen Gebäuden und Beeten. Große Teile sind nicht bzw. sind heute nicht öffentlich zugänglich. Wir fahren in den Stadtteil Monzennakacho, hier schlendern wir durch die kleinen Gasen und teilen uns zum Mittag eine Pizza, asiatisch gibt es sicher noch genug. Unser Ziel hier sind zwei Schreine/Tempel. Als erstes ein buddhistischer Tempel mit dem Namen Naritasan Fukagawa Fudōdō. Hier bekommen wir noch die letzen Minuten einer Zeremonie mit Trommeln und Gebeten mit. Vor dem Tempel kaufen wir uns japanische Kräppelchen, lecker! Der zweite ist ein Shintō-Schrein mit dem Namen Tomioka Hachiman Shrine. Der ist leider nicht zugänglich, man kann aber gut reinschauen, davor gibt es einen Flohmarkt. Nächste Station ist die Tsukishima Monja Street, eine Straße mit Restaurants und Feinschmeckerläden. Zu Fuß laufen wir Richtung Hamarikyū-Park, danach Richtung Downtown und Bahnhof. Wir sind verabredet :-). 18:30 Uhr ist Treff mit Susi, Rene und Flori. Susi ist eine Freundin und ehemalige Arbeitskollegin von Monique. Die drei machen auch sechs Wochen Urlaub in Japan. Wir gehen gemeinsam lecker japanisch Essen und haben einen vergnüglichen Abend. Mit vollem Bauch verabschieden wir uns. Wir machen noch einen Verdauungsspaziergang und laufen die ersten 2 Stationen der U-Bahnstrecke Richtung Hotel. Kurz vor 23 Uhr sind wir im Hotel. Was für ein toller Tag, Freunde treffen, Tokio erleben und Schlemmen. Das Wetter ist auch super. Tagsüber bis 20°C, trocken, Abends wird es aber frisch.
Der Kaiserpalast Tokio (japanisch 皇居, Kōkyo, wörtl. „Kaiserliche Residenz“) ist die Residenz des Tennō, des japanischen Kaisers. Die kaiserliche Residenz liegt auf dem ehemaligen Gelände der Burg Edo im heutigen Stadtteil Chiyoda des gleichnamigen Bezirks im Zentrum von Tokio.
Nach der Meiji-Restauration und der Entmachtung des Shoguns wurde der Kaiserhof von Kyōto nach Edo verlegt, das in Tōkyō bzw. damals auch Tōkei („östliche Hauptstadt“) umbenannt wurde. Die Burg der Stadt, bis dahin Sitz der Tokugawa-Shogune, wurde am 26. November 1868 vom Kaiser besucht und in Tōkei-jō (東京城, dt. „Burg der östlichen Hauptstadt“) umbenannt. Am 9. Mai 1869 machte er die vom letzten Shogun genutzte Residenz im Westbezirk (Nishi-no-maru) zu seinem festen Sitz und benannte sie in Kōjō (皇城, dt. „Kaiserliche Burg“) um. Am 5. Mai 1873 brannte diese Residenz ab. Bis zur Fertigstellung der neuen Residenz an derselben Stelle im japanisch-westlichen Mischstil 1888, Kyūjō (宮城, dt. „Palastburg“) genannt, nutzte die kaiserliche Familie 15 Jahre lang die Kaiserliche Residenz Akasaka.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude durch Bomben zerstört. Den heutigen Namen bekam der Palast 1948. Bis 1968 wurde der Komplex in modernem Stil wieder aufgebaut. Architekt war Yoshimura Junzō. Auf dem Gelände des Palastes befindet sich auch das Kaiserliche Hofamt. Zur Zeit der japanischen Bubble Economy in den späten 1980er Jahren bis 1990 wurde das Palastgelände von 110 000 m2 als ebenso teuer bezeichnet wie der gesamte US-Staat Kalifornien.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserpalast_Tokio)
Tag 269: Mangakultur und Baum im Himmel
Nach dem Frühstück beschäftigen wir uns noch mit dem Blog, wir wollen den letzen Abschnitt Australien launchen und abschließen. An der Rezeption des Hotels haben wir uns Tickets für den Sky Tree gekauft. Zum Sonnenuntergang wollen wir von dort aus den Blick auf die Stadt genießen.
13 Uhr machen wir uns auf den Weg. Genial ist, dass unmittelbar an unserem Hotel die U-Bahn fährt. Das Zentrum ist gerade mal 3 Haltestellen oder 15 Min entfernt.
Wir nehmen die Z-Line in die City zur Otemachi Sta. Von dort aus laufen wir Richtung Norden in den Stadtteil Akihabara. Dort gibt es unzählige Manga/Comicläden, Slot-Casinos, 6-stöckige Läden in denen man tax free Technik kaufen kann und einen Haufen Läden mit kleinen Greifautomaten aus denen Mann sich Plüschtiere angeln kann. Ich bin auf der Suche nach niedlichen Figuren von Studio Ghibli, Kuscheltieren, Aufklebern usw.. 😅
In Akihabara ist richtig viel los. Die Läden sind eng, es gibt unzählige Merchandise Artikel von noch mehr unzähligen Comics. Wir essen als Zwischenstärkung fix einen Burger und ruhen uns in dem Bistro kurz aus. Die Zeit rennt, wir müssen schon wieder weiter, obwohl wir gefühlt fast nichts gesehen haben. Wir wollen gegen 17 Uhr am Sky Tree sein um zum Sonnenuntergang auf der Aussichtsplattform zu sein. Nach der U-Bahn Fahrt arbeiten wir uns durch eine Shopping Mall um zum Eingang des Turmes zu gelangen. Überall Geschäfte mit tollen Dingen und Kleidung und ebenso viele Restaurants. Nachdem wir uns erfolgreich durch die Mall geschlängelt haben, stehen wir vorm Sky tree. Es ist einiges los, Taschenkontrolle, Warteschlange. 17:45 Uhr kommen wir auf 350 m Höhe auf der ersten Plattform an, genau zum Sonnenuntergang, 5 Min eher wäre auch OK gewesen. Passt aber. Ein beeindruckender Blick auf die Mega-Metropolle mit dem markanten Fuji im Hintergrund. Erst aus der Höhe sind die unglaublichen Dimensionen dieser Metropolregion mit knapp 40 Millionen Menschen zu erahnen. 360° Stadt bis zum Horizont, welcher vom Meer eingefasst wird, irre! Mit unserem Ticket können wir noch zur nächsten Plattform, der Galerie auf 445 m Höhe. Hier ist alles voll mit Werbung und Infos einer japanischen Girlband [We R!], scheinbar sind die auch in der Stadt, die letzten beiden Abende haben wir Fans gesehen, die an Hotels, Straßen usw. warteten und gut Stimmung machten. Sobald es dunkel wird leuchtet, schimmert und flackert das Netz aus Gebäuden zu unseren Füßen. Ein lohnender Ausflug. Wir bleiben 2 h. Der Weg runter zieht sich, die Warteschlange hochzu gibt es auch nach unten. Ich finde in einem Geschäft schöne Essstäbchen und kurz vor 8 uhr sind wir am Donguri Republic (Ghibli Store in Tokyo Skytree Town Solamachi). Hier werde ich fündig, zwei Totoro Sammelfiguren sind es geworden. Das sind Überraschungsboxen, bei denen man erst nach Öffnung weiß, welche Figur sich darin befindet.
Wir gehen im Food Court noch lecker Udon-Nudeln essen bevor die Mall 21 Uhr schließt. Wir können mit der U-Bahn ohne Umsteigen direkt zu unserem Hotel fahren. Es ist stürmisch, die Temperaturen liegen bei unter 5°C - schnell ins Hotel und ab ins Bett.
Tokio hat uns begeistert. Eine Großstadt mit Hochhäusern und Türmen, vielen Flüssen und Brücken welche die Anordnung immer wieder Auflockern und den Blick freigeben. Tolle Restaurants, Parks, ruhige Ecken, quirlige Stadtteile, alles mit Design und Style. Dabei erstaunlich ruhig, sauber und gefühlt sehr sicher für eine Großstadt. Wir kommen wieder, spätestens vor dem Rückflug nach Dresden.
Der Tokyo Skytree (japanisch 東京スカイツリー, Tōkyō Sukaitsurī) ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm in der japanischen Hauptstadt Tokio. Er wurde am 22. Mai 2012 eröffnet. Er ist der höchste Fernsehturm und nach dem Burj Khalifa in Dubai und dem PNB 118 in Kuala Lumpur das dritthöchste Bauwerk der Erde.
Der Skytree strahlt als Fernsehturm digitale Signale aus. Er wurde errichtet, um Interferenzen bei den Sendesignalen infolge der zahlreichen hohen Gebäude in Tokio zu reduzieren. Zur erhöhten Standfestigkeit in dem weichen Untergrund entwickelten die Ingenieure eine spezielle Verankerung für den Tokyo Skytree. Der Sockel des Tokyo Skytree ist dreieckig, nach oben hin verjüngt sich der Sendeturm kaum merklich in eine zylindrische Säule. Der Turm hat eine zweiteilige Struktur, ein äußerer Stahlrahmen mit 37.000 Elementen umschließt eine innere zylindrische Stahlbeton-Säule. Auf der Höhe von 125 Metern bis 375 Meter sind beide Türme mit Öldämpfern verbunden, die zur Schwingungsminderung im Erdbebenfall dienen. Nach Angaben der Konstrukteure können bis zu 50 Prozent der Erdbebenenergie absorbiert werden. Die schwingungsdämpfende Technologie, die in den zentralen Schaft integriert ist, wurde von Japans buddhistischer Architektur im Altertum inspiriert, etwa den fünfstöckigen Pagoden als Turmkorb. Beim Tokyo Sky Tree ist die innere Säule mit einer 2523 Stufen hohen Treppe für Notfälle ausgerüstet.
„Japan erfüllt alle meine Erwartungen. Es ist so anders als alle anderen Länder die wir davor bereist haben. Die Menschen sind freundlich und zurückhaltend, sehr angenehm! Das Essen ist toll und unglaublich vielseitig, die vielen Tempel die wir besucht haben sind jeder für sich ein Highlight. Die Natur ist so vielseitig wie die Kultur der Japaner. Wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Tag 270: Start ins Vanlife
Nach dem Frühstück verlassen wir 10 Uhr zum check out das Hotel. Nun beginnt das Vanlife. Unser Ziel ist der Ort Hakone am Lake Ashi, 100 km entfernt, bedeutet bei dem Stau hier min. 3 h Fahrt. Ca. auf der Hälfte der Strecke fahren wir einen Baumarkt und Supermarkt an, welche wir uns vorab heraus gesucht haben. Der Camper ist ansich gut gepackt, wir möchten aber wie gewohnt Kisten für unsere Kleidung, für das Essen und die sogenannte "Alles" Kiste mit Zeug was man ständig braucht. Der Einkauf der Kisten und die Besorgung der ersten Grundausstattung plus Verpflegung für die nächsten 2-4 Tage frisst über 3 h an Zeit, es gibt viel zu Gucken bzw. mühsam zu übersetzen oder um Hilfe bei der Suche im Markt zu erfragen. U.a. die berühmten Fertig-Essen-Nudeltöpfe in vegetarisch zu bekommen ist eine Herausforderung bzw. fast unmöglich. Grundsätzlich bekommen wir Alles. Unser Ziel ist, Frühstück und "europäisch" im Van, falls wir mal einen Geschmackswechsel brauchen, sonst schauen wir was wir asiatisch hinbekommen in der Camperküche. Richtig japanisch-asiatisch gehen wir essen, das können die Japaner viel besser als wir.
Wir fahren weiter, in Odawara verlassen wir die Küste und begeben uns ins Gebirge. Unser Ziel ist die Roadside Station Hakone Touge in ca. 800 m Höhe mit Blick auf den Lake Ashi und den Fuji. Es handelt sich dabei um eine Autoraststätte, wo wir kostenlos stehen können, das WC 24h geöffnet und kostenlos ist und es tagsüber einen kleinen Markt und Restaurant gibt. Die Roadsite Station ist Teil des "Michi no eki" Raststätten Netzwerkes - dazu später mehr.
Im Dunkeln bei Wind und niedrigen Temperaturen kommen wir an. Es ist genügend Platz, nur wenige andere Fahrzeuge stehen auf dem Rastplatz. Wir nehmen den Platz in der ruhigen Ecke mit kurzem Weg zum WC. Zum Abendbrot gibt es Fertig-Nudeln. Das sind ordentliche Portionen und wirklich lecker. Wir richten unser Bett ein, das klappt ohne Probleme. Als Dauercamper ist uns Campingtechnik geläufig. Es ist gut frisch auf der Höhe. Unser Camper hat eine Standheizung + Lüftung, das haben wir so nicht explizit gebucht, sie haben uns aber den Van mit Heizung gegeben, wahrscheinlich mit dem Wissen, dass es frisch werden könnte, bei 48 Tagen Mietdauer sind wir ja aber auch Premium Kunden 😉 Wir sind jedenfalls froh, dass wir nicht frieren müssen.
Ein wesentlicher Grund in Japan mit dem Camper unterwegs zu sein sind für uns die "Michi no eki". Rastplätze, Parkplätze mit ordentlichen WCs zum kostenlosen Parken und Übernachten. Die WCs entsprechen im Standard denen von Restaurants oder Hotels, kein Vergleich zu einem deutschen Autobahnrastplatz. Die WCs sind sauber, da ständig gereinigt wird und die Menschen respektvoll mit dem öffentlichen Allgemeingut umgehen.
Michi no eki (jap. 道の駅, dt. „Straßenstation“) sind Raststätten für Kraftfahrer in Japan, die gemeinsam von den regionalen Entwicklungsämtern des MLIT und von lokalen Organisationen betrieben werden. Sie stehen an Nationalstraßen und Präfekturstraßen (aber nicht an Autobahnen). Die Michi no eki dienen nicht nur als Raststätte, sondern auch als Begegnungszentrum sowie als Plattform für Tourismus- und Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum. Zur Grundausstattung gehören Gratis-Parkplätze, Toiletten und Telefonzellen, die rund um die Uhr zugänglich sind. Hinzu kommen ein Informationsschalter sowie ein kleiner Laden oder ein Markt, wo lokale Produzenten regionaltypische Lebensmittel und Kunsthandwerk anbieten können. Meistens kommen auch ein Restaurant bzw. ein Café hinzu. Manche Raststätten verfügen zusätzlich über Unterkünfte, einen Park, eine Tankstelle oder ein kleines Museum. In einigen Fällen sind sie an ein Onsen angeschlossen oder besitzen einen Veranstaltungssaal. Das Konzept wurde 1990 anlässlich eines regionalen Wirtschaftsforums in Hiroshima entwickelt. Im Oktober 1991 begann ein Pilotprojekt mit zwölf Standorten in den Präfekturen Gifu, Tochigi und Yamaguchi. Im April 1993 begann die eigentliche Umsetzung mit zunächst 103 Michi no eki, deren Zahl in der Folge kontinuierlich anstieg. Zurzeit gibt 1.117 Einrichtungen dieser Art (Stand: April 2017)
(https://de.wikipedia.org/wiki/Michi_no_eki)
Tag 271: Skywalk und Hakone See
Wir haben sehr gut geschlafen. Es war aber frisch. Was auch dazu führt das die Japaner, welche in Autos schlafen, die ganze Nacht den Motor laufen lassen, dass das Auto beheizt ist. Stört uns im Camper aber nicht, da der relativ gut Geräusche von außen abhält. Kommende Nacht kommt das zusätzliche Thermo-Inlet für meinen Schlafsack zum Einsatz. Wir haben ja Alles dabei. Alle Fenster sind mit dichten Gardinen versehen, sodass wir es auch schön dunkel machen können zum Schlafen. Wir bauen die Schlafstätte zum Sitzbereich mit Tisch um, das wird nun 2x täglich unser Ritual. Unseren Seesack nutzen wir, um dort die Schlafsachen tagsüber zu verstauen, der Sack liegt dann im Gang zwischen den Sitzbänken im hinteren Bereich, den wir sowieso nicht nutzen. Die Schlafsachen sind mit dem Sack fix ein,- bzw. ausgeräumt. Der Camper ist für uns zwei perfekt. Wir fühlen uns sofort wohl. Der Camper war die richtige Entscheidung. Wir bereiten uns lecker Frühstück zu. Auch das klappt alles super. Im Van gibt es zwei Gaskochstellen, eine Spüle mit fließend Wasser, eine Mikrowelle (für deren Betrieb müssen wir aber am Strom angeschlossen sein), einen Kühlschrank, Schränke und Arbeitsflächen.
Wir starten, erstes Ziel ist ganz in der Nähe, der Mishima Sky Walk. Japans längste Hängebrücke bzw. längste Fußgängerbrücke. Von der Brücke hat man einen einzigartigen Panoramablick auf den Berg Fuji und die Suruga-Bucht. Der Mount Fuji liegt Anfangs noch in den Wolken, es klart aber langsam auf. Wir zahlen Eintritt und überqueren die Brücke. Auf der anderen Seite essen wir lecker blaues Eis. Das Wetter ist gut, kühl, windig und sonnig. Zurück am Startpunkt liegt der Fuji nun fast in Gänze sichtbar vor uns, eine fantastische Aussicht. Wir fahren runter zum Lake Ashi in den Ort Hakone. Wir besichtigen den Hakone Checkpoint, ein Museum / Freilichtmuseum mit einem rekonstruierten Militärkontrollpunkt mit Soldatenunterkünften, Beobachtungsposten, Teestube und mehr aus der Edo-Ära. Wir spazieren noch ein bißchen durch den Onshi-Hakone Park. Wir fahren weiter, 2 km entfernt halten wir am Hakone-Schrein, einem historischen japanischen Shintō-Schrein mit kleinem Museum in grüner Umgebung Ashi-See. Absolut malerisch. Wir sind aber nicht die einzigen Besucher. Für ein Foto mit einem zum Schrein gehörigen Torii Tor am See müsste man sich in die Selfi-Schlange einreihen die davor lauert, machen wir natürlich nicht. Wir fahren weiter um den See, Ziel ist die Aussicht am Mt. Mikuni. Erneut ein toller Blick auf den Fuji. In den Abendstunden hüllt sich der Berg dramatisch in ein Wolkenmeer, einfach spektakulär. Wir hatten erst überlegt, ob wir eine zweite Nacht auf dem Rastplatz in den Bergen bleiben, wir entscheiden uns aber für die Weiterfahrt. Schlafplatz soll die Roadside Station im Ort Ito in der Marinetown sein, ca. 1 h Fahrt entfernt. Die liegt am Meer, also 800 m tiefer und dadurch etwas wärmer, außerdem gibt es dort ein Onsen, dazu später mehr. Gesagt, getan. 18:30 Uhr kommen wir an der Raststätte an. Der Parkplatz liegt schön direkt an der Marina mit Blick auf das Meer. Zum Abendbrot bereiten wir uns vorgekochte Lebensmittel zu, die es in den Supermärkten zu Hauf gibt und die wirklich gut sind. Heute panierte Käse-Gemüse-Bratlinge, Hähnchenschnitzel, Bratreis und angemachter Krautsalat.
Der Ashi-See (jap. 芦ノ湖, Ashi-no-ko), auch Hakone-See oder Ashinoko-See genannt, ist ein malerischer See in der Region Hakone in der Präfektur Kanagawa in Honshū, Japan. Es handelt sich um einen Kratersee, der entlang der Südwestwand der Caldera des Berges Hakone liegt, einem komplexen Vulkan, der zuletzt 1170 n. Chr. bei Ōwakudani ausgebrochen ist. Der See ist bekannt für seine Aussicht auf den Berg Fuji, seine zahlreichen heißen Quellen, historischen Stätten und Ryokan. Der See liegt an der Tōkaidō-Straße, der Hauptverbindung zwischen Kyoto und Tokio. Eine Reihe von Ausflugsbooten und Fähren überqueren den See und bieten Touristen und Passagieren malerische Ausblicke. Einige der Boote sind vom Design segelnder Kriegsschiffe inspiriert.
Der Name bedeutet auf Japanisch "Schilfsee": 芦 (ashi) ist "Schilf" und 湖 (ko) ist "See".
(https://en.wikipedia.org/wiki/Lake_Ashi)
Tag 272: im Zeichen der Vulkane
Wir haben wieder gut geschlafen und stehen erst kurz vor 9 auf. Wie gestern erwähnt besitzt dieser Rastplatz einen Onsen, also ein Thermalbad. Hierbei handelt es sich um öffentliche Bäder, wo man für geringen Eintritt Duschen kann und in den Thermalbädern bzw. der Sauna entspannen kann. Solange wir nicht auf Campingplätzen sind nutzen wir die Onsen als Duschmöglichkeit. Unsere erste Onsen Erfahrung ist positiv. Direkt am Eingang heißt es Schuhe ausziehen und in ein Fach einschließen. Danach trifft man eine Auswahl treffen was man braucht (mit/ohne Handtuch, Waschlappen usw.), Bezahlt, bekommt einen Schlüssel und tritt ein. Wir gehen vorher noch schnell zur Toilette in welcher (Toiletten)-Schuhe bereit stehen - man ist ja barfuß und aus hygienischen Gründen, wird hier mit Leihschuhen gearbeitet. ☺️
Frauen und Männer duschen/entspannen getrennt. Ausziehen am Spint, im Onsen ist man nackt.
Danach erfolgt das Duschen bzw. das Waschen, sitzend auf einem Hocker - Shampoo und Duschbad steht an jeder Dusche bereit. Erst wenn man komplett sauber ist, darf man in die heißen Becken, Jacuzzi oder in die Sauna.
Unsere Onsen Premiere verläuft OK, ohne größere Fettnäpfchen. Jetzt gibt es erstmal Frühstück. Nach 12 Uhr kommen wir bei bestem Wetter los. Unser Ziel ist der Ort Shuzenji, hier gibt es einen buddhistischen Tempel, eine Bambuswald-Weg, heiße Quellen und einen schicken Ort am Fluss mit Häuschen die sich an die Felsen des Flussufers klammern. Wir fahren weiter auf der Izu Halbinsel, eine durch Vulkanismus geprägte Region. Wir halten am Joren Fall und an den Kawazu Seven Waterfalls. Die sechseckigen Basaltsäulen erinnern uns an Island, die Flora teilweise an Australien. Dazu sehen wir schöne Wälder mit imposanten Bambushölzern. Wir fahren weiter, unser ursprüngliches Ziel, den Parkplatz bei Cap Aiai verwerfen wir, wir lesen an einen Schild, was es hier noch Alles zu sehen gibt und stoppen früher an der Road Station Kaikoku Shimoda Minato. Wir stehen direkt an der Kaimauer des Hafens. Draußen ist es kalt, wir Igeln uns im Camper ein. Heizung an, am Blog arbeiten, Abendbrot, Chillen und ab ins Bett.
Ein Onsen (japanisch 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt) ist die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle. Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder einen Ort mit Hotels, die über ein von natürlichen heißen Quellen gespeistes Bad – heutzutage meist für Männer und Frauen getrennt – verfügen. Da ganz Japan in vulkanisch aktivem Gebiet liegt, finden sich Onsen nahezu überall in Japan. Traditionell haben Onsen ihre Becken im Freien, heutige Onsen haben meist sowohl Innen- als auch Außenbecken. Das Wasser muss anders als beim Sentō aus einer vulkanischen Quelle kommen, darf aber künstlich erhitzt werden. Aufgrund der hohen mineralischen Anteile im Wasser vieler Onsen gelten sie als gesundheitsfördernd; es kann aber auch sein, dass den verschiedenen Becken eines Onsen Minerale zugefügt werden. Das Bad und damit auch das Onsen spielt in der japanischen Kultur eine wichtige Rolle, vornehmlich zum Entspannen nach der Arbeit. Wie auch beim Sentō wäscht man sich vor dem Eintauchen in ein Onsen-Becken gründlich. Traditionell hat im Onsen das ganze Dorf ohne Trennung der Geschlechter nackt gebadet, was sich mit der „Verwestlichung“ im Laufe der Meiji-Restauration änderte. Es gibt noch ein paar wenige Onsen, in denen Männer und Frauen unbekleidet gemeinsam baden. Öffentlich einsehbare und neuere gemischte Onsen verlangen Badebekleidung, in normalen Onsen ist diese jedoch nicht erwünscht.
Quellen, aus denen so heißes Wasser sprudelt, dass man darin nicht mehr baden kann, werden auch als Jigoku (Hölle) bezeichnet.
Tätowierungen sind in vielen Onsen, ebenso wie beim Sentō, eigentlich verboten. Dies trifft in erster Linie Mitglieder der organisierten Kriminalität (Yakuza), da in Japan Tätowierungen früher stark mit diesem Milieu verbunden waren. Generell sind Onsen in Japan ein Ort der Entspannung, wo der strikte Verhaltenskodex, der das soziale Leben regelt, gelockert ist und die Hierarchien eingeebnet sind. Im Onsen schwitzt der kleine Angestellte gleichberechtigt neben dem Firmenboss. Es ist aber selten, dass Firmengruppen ein Onsen besuchen, viel mehr sind es Freunde, Familien und Pärchen, die zusammen ein Onsen besuchen. Es wird viel Wert auf Ruhe gelegt, ein leises Gespräch kann es aber geben. Es kann auch vorkommen, dass Fremde miteinander ein Gespräch anfangen, wozu im sonstigen Leben selten Gelegenheit besteht.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Onsen)
Tag 273: Izu Halbinsel
8 Uhr stehen wir auf. Frühstück. 10:30 Uhr fahren wir los. Wir wollen heute die Izu-Halbinsel umrunden. Unser erstes Ziel ist das Cape Tsumekizaki mit zugehörigen Park, Stränden und Leuchtturm. Wir schauen uns Alles an, eine tolle schroffe Küste und ein liebevoll gestalteter Park inklusive Gewächshaus. Alles hier atmet vulkanischen Ursprung. Wir fahren weiter zur Ebisu Halbinsel. Der kleinen Felsen beherbergt einen Schrein und dazu noch vielfältige, vulkanische Gesteinsformationen. Es gibt einen schönen Weg am Ufer um die kleine Insel herum und einen durch den Wald auf der Kuppe. Wir gehen zwischendurch in Shimoda einkaufen und fahren weiter die Küstenstraße. Hoch, Runter, Serpentinen, schönen Buchten, Strände, türkisfarbenes Meer, die Straße ist ein Erlebnis. Wir halten am Kisami Ohama Strand und machen Mittag. Wir nehmen die Stühle und den Tisch aus dem Van mit an den Strand, lassen uns Sushi schmecken und beobachten bei bestem Wetter Surfer. Als nächstes besichtigen wir die Ryugu Sea Cave, eine offene Höhle ohne Dach, wo das Meer duch eine Öffnung einströmt. Über eine kleinen Weg kann man die Öffnung umrunden und hat schöne Ausblicke aufs Meer. Wir wollen vor 18 Uhr am Cape Ose sein, der äußersten Nord-Westlichen Spitze der Izu Peninsula, wo man einen perfekten Blick auf den Fuji hat. Der Blick heute ist klar, morgen soll es bedeckt sein. Wir Umrunden die Halbinsel auf der Straße 136. Eine kurvige Straße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer, die Küste, die Gebirge und immer wieder den mächtigen Fuji. Je näher wir kommen desto surrealer wirkt der Vulkan mit seiner weißen Spitze und dem Fuß der im Abendlicht mit dem Meer und dem Himmel verschmilzt. Wir halten noch an einigen Viewpoints und erreichen pünktlich zum Sonnenuntergang das Kap. Der Fuji liegt ohne Wolke davor direkt vor uns. was für ein Anblick! Nach unzähligen Fotos aus allen Winkeln fahren wir zur vorher heraus gesuchten Roadstation Kurura Heda. Ein guter, ruhiger Platz, die WCs sind schön nah. Wir füllen Frischwasser nach, lassen Grauwasser ab. Zum Abendbrot gibt es für mich Asia Bratnudeln und für Martin Schweine-Filets, Knobibrot, Kartoffelsalat. Alles schön fertig aus dem Supermarkt ohne viel Arbeit, es schmeckt aber. 22 Uhr geht es ins Bett. Es fängt an zu regnen, der uns sanft in den Schlaf begleitet.
Der Fuji (japanisch 富士山/ Fuji-san [ɸɯ(d)ʑisaɴ]; eingedeutscht: Fudschi; Duden: Fudschijama; übernommen aus dem Englischen: Fujiyama) ist ein Vulkan und mit 3776,24 m Höhe über dem Meeresspiegel der höchste Berg Japans. Sein Gipfel befindet sich auf der japanischen Hauptinsel Honshū an der Grenze zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka. Seit 2013 ist er Teil des Weltkulturerbes. Der Fuji befindet sich in der Berührungszone der Eurasischen Platte, der Pazifischen Platte und der Philippinenplatte und gehört zu den Stratovulkanen (Schichtvulkanen) des pazifischen Feuerrings. Er wird als aktiv mit geringem Ausbruchsrisiko eingestuft.
Wissenschaftler nehmen an, dass der Fuji in vier unterschiedlichen Abschnitten vulkanischer Aktivität geformt wurde: Der erste Abschnitt, Sen-komitake, besteht aus einem tief im Berg liegenden Andesitkern. Danach folgte Komitake Fuji, eine Basaltschicht, von der angenommen wird, dass sie vor mehreren hunderttausend Jahren geformt wurde. Vor ungefähr 100.000 Jahren bildete sich der „alte Fuji“ über der Oberfläche von Komitake Fuji. Vom modernen, „neuen“ Fuji wird angenommen, dass er vor ungefähr 10.000 Jahren über dem alten Fuji entstand. Seit Beginn der Aufzeichnungen ist der Berg 18-mal ausgebrochen. Der letzte bekannte Ausbruch ereignete sich in der Edo-Zeit am 16. Dezember 1707 und dauerte etwa zwei Wochen.[8] Damals bildeten sich auf halber Höhe ein zweiter Krater und ein zweiter Gipfel, nach dem Namen der damaligen Ära Hōei-zan (宝永山) benannt. Der Gipfelkrater ist heute ca. 200 m tief und hat einen Umfang von ungefähr 2,5 km.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Fuji_(Vulkan))