Frankreich : Woche 2

 

Tag 7: Clermont-Ferrand

Am Morgen fotografiert Martin erst mal die Essel-Gang, die sich über Besuch freut. Die Wettervorhersage ist durchwachsen. Wir entscheiden uns für einen Stadttag in Clermont-Ferrand.

Clermont-Ferrand ist der Hauptort des französischen Départements Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und mit 147.327 Einwohnern dessen größte Stadt. Die Bewohner werden Clermontois bzw. Clermontoises genannt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Clermont-Ferrand).

Wir besichtigen die Kathedrale von Clermont-Ferrand, kaufen Tee und schlendern durch die Gassen. Gefühlt sind in Frankreich immer alle Läden oder Restaurants geschlossen wenn wir da sind. Die spanische Siesta heißt hier Sesta. Der Begriff geht auf lateinisch sexta hora zurück, die sechste Stunde nach Sonnenaufgang." (https://de.wikipedia.org/wiki/Siesta...).

Es ist ein entspannter Tag. Zum Abendbrot sind wir zurück auf dem Campingplatz.

 

Tag 8: Auf einem Vulkan

Unser heutiges Ziel ist eine Kette von Vulkanen, die Chaine des Puys. Wir fallen auf eine falsche Google Markierung rein und Fahren erstmal in die falsche Richtung. Egal, die Landschaft ist schön. Wir umrunden das Bergmassiv um Mont Dore bis wir unser eigentliches Ziel, die Vulkankette mit dem mächtigen Puy de Dome erreichen. Der Puy de Dome, ist das Wahrzeichen der Region.

Der Puy de Dôme ist ein 1465 m hoher Vulkan im gleichnamigen Département Puy-de-Dôme und gehört zum Zentralmassiv in der Auvergne im Zentrum Frankreichs. Er ist der höchste Berg der Chaîne des Puys, der Kette der Puys. Der Puy de Dôme besteht aus zwei Lavadomen aus Trachyt, die sich vor 11.000 bis 10.000 Jahren nacheinander über alte Schlackenkegel herausgeschoben haben. (https://de.wikipedia.org/wiki/Puy_de_Dôme).

Es ist etwas bewölkt, sodass der Gipfel des Puy de Dome in den Wolken hängt. Wir entscheiden uns für den kleineren Puy Pariou, der steht frei ohne Wolken. Die Wanderung auf den Gipfel und zum Kraterrand dauert ca. 1 h. Wir befinden uns auf ca. 1200 m üNN. Wir haben einen tollen Blick auf die umliegenden Vulkane, dem Puy de Dome in den Wolken und auf die Stadt Clermont-Ferrand, die durch ihre hellen Fassaden in der Sonne leuchtet.

 

Tag 9: Auf dem Weg nach Marseille

Heute fahren wir weiter. 7 Uhr aufstehen, Frühstücken, Packen, Zelt und Plane vom Morgentau trocknen lassen. 10 Uhr ist Start. Ziel ist die Côte d'Azur bei Marseille.

565 km, knapp 7 h Fahrt. Wir kommen ohne Probleme durch. Wir fahren zum Plage de Sainte Croix bei Martigues, hier gibt es mehrere Campingplätze. Wir haben wie so oft nicht vorgebucht und lassen die Dinge auf uns zukommen. Unsere erste Wahl ist ausgebucht, doch schon am nächsten Campingplatz bekommen wir einen herrlichen Platz mit Blick aufs Meer. 4 Sterne Campingplatz "Camping Le Mas". Nach einer Stunde ist alles aufgebaut. Jeder Platz besitzt ein eigenes Spülbecken und natürlich auch Strom. Den Abend lassen wir bei Bier und Wein unter Pinienbäumen bei angenehmen 20°C ausklingen.

 
Aus dem Gebirge geht es in Richtung Meer. Die Vegetation ändert sich drastisch, auch die Architektur sieht komplett anders aus. Was ein paar Stunden Fahrt ausmachen...
 



Tag 10: Radtour nach L’Estaque

Nach dem Frühstück satteln wir die Räder. Wir unternehmen eine schöne Radtour nach L'Estaque an den Stadtrand von Marseille. Die Straße schlängelt sich malerisch an der zerklüfteten Küste entlang, bis wir bei Le Rouet die Küste verlassen und in das Küstengebirge fahren. Der Weg führt vorbei an hellem Gestein aus "Kalkstein oder magmatischen Ursprung (Basalt, Rhyolith und Granit)" [https://de.wikipedia.org/wiki/Calanque]. Der Anstieg vom Meer bis zum Pass sind über 200 m. Es ist heiß und es wird eine gute Trainingsrunde. An der Küste von L'Estaque angekommen belohnen wir uns mit super leckerem Eis. Der gleiche Weg zurück. In Summe 52 km und 725 m Höhe.

Abends gehen wir im Restaurant vom Campingplatz sehr gut Steinofen-Pizza essen. Danach fallen wir müde aber zufrieden ins Bett.


 


Tag 11: Eine malerische Bucht und Flamingos

Wir freuen uns auf eines der Highlights der Region. Den Nationalpark Calanques.

Der Nationalpark Calanques ist einer von elf Nationalparks von Frankreich. Der Park liegt am Mittelmeer zwischen den Städten Marseille und La Ciotat. Knapp ein Fünftel der Fläche des Nationalparks (85 Quadratkilometer) ist terrestrisch und vier Fünftel (435 Quadratkilometer) sind maritim, d. h. sie liegen im südlich angrenzenden Mittelmeer. Der Park erstreckt sich über mehrere Küstenmassive aus Kalkstein- und Konglomerat-Klippen, Buchten (Calanque genannt) sowie kleinen Inseln mit relativ unberührten Ökosystemen und einer artenreichen Flora und Fauna.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Calanques).

Wir parken an der Zufahrtstraße von Morgiou. Zuerst laufen wir die Straße bis zum Pass, danach biegen wir auf den Wanderweg ein und überschreiten diverse Gipfel und Kämme bis sich der Weg steil in Schotterserpentinen zur Bucht von Morgiou schlängelt. Hier gibt es einen kleinen Hafen und kleine Häuser sowie ein Restaurant und eine Badebucht. Als Wegzehrung haben wir Pizza vom Vortag und Kekse dabei. Wir genießen bei einer ausgiebigen Pause die schöne Stimmung aus blauem Meer, hellen Felsen, karger mediterraner Vegetation und weißen Schaumwogen auf den Wellen, die durch den starken Wind entstehen. Zurück geht es über die Straße.

Es ist ca. 16 Uhr als wir auf dem Parkplatz ankommen. Also noch Zeit für einen weiteren Ausflug. Der Regionale Naturpark Camargue.

Die Landschaften sind dort eine wunderbare Aufeinanderfolge von Reisfeldern, von Meersalinen, Sümpfen, Teichen mit Schilfen mit rosa Flamingos, Heide wo weiße Pferde galoppieren und wo schwarze Stiere der Camargue weiden. (https://www.france-voyage.com/frankreich-tourismus/regionale-naturpark-camargue).

In der Camargue befinden sich einige der letzten Brutplätze der rosaroten Flamingos. Bis zu 45.000 Exemplare beherbergt die Brutkolonie. Sie ist damit die größte Brutstätte der vor dem Aussterben bedrohten Vogelart in Europa. (https://www.skr.de/provence-reisen/sehenswuerdigkeiten/camargue).

Richtig nah kommen wir den Tieren nicht, ist aber auch gut so, ist ja ein Naturschutzgebiet. Wir sehen zusätzlich Pferde und Stiere. Zurück auf dem Campingplatz recherchieren wir unsere kommende Destination. Wir bleiben an der Mittelmeerküste, Richtung Alpenraum ist es zu kühl und zu regnerisch.



Tag 12: Stadtbummel durch Marseille

Ein für tagsüber angekündigtes Unwetter verschiebt sich in die kommende Nacht. Perfekte Bedingungen für eine Tagesausflug nach Marseille. In der Stadt angekommen umrunden wir den Hafen und schmökern in Seifengeschäften, die berühmt sind für die Stadt, es gibt Sie jedenfalls an jeder Ecke. Zum frühen Nachmittag macht sich Hunger breit. Martin isst Bouillabaisse, die berühmte provenzalisches Fischsuppe, für Monique gibt es Dorade. Ein Volltreffer, das Restaurant ist super bewertet wie wir nachträglich lesen und schmecken. Gestärkt erklimmen wir den Hügel der Basilique Notre-Dame de la Garde. Von hier hat man einen herrlichen 360° Blick auf die Stadt und die angrenzende Küste.

Wir laufen zur Hafeneinfahrt beobachten vom Parc Émile Duclaux den geschäftigen Hafen. Jetzt wäre Zeit für ein Dessert, eine Creme brulee oder Creme catalane soll es werden. Wie immer haben alle Lokalitäten zu oder es ist Küchenschluss und es werden nur Getränke serviert. Den Rhythmus der Franzosen haben wir noch nicht drin. Obwohl Martin mit seine Resten an Französisch aus der Schule vieles versteht bzw. ein paar Brocken sprechen kann. Statt Dessert wird es am Opernplatz in einen schicken Cafe ein Diabolo, ein süße Mischung aus Sirup, Limonade und Eis - man könnte es auch Fassbrause nennen. Abschließend kaufen wir noch Seifen-Mitbringsel und Lavendel in den Läden, wo es die Savon de Marseille, die traditionelle Seife gibt.

Zurück auf dem Campingplatz ziehen die angekündigten Unwetter auf. Ab 23 Uhr fängt es zu regnen an, es blitzt und donnert. Es wird ein unruhige Nacht. Wir hoffen unser Zelt hält.


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