Japan : Woche 3
Tag 281: Ein Tempel mit Wasserfall
Wir haben sehr gut geschlafen, herrliche Ruhe am Flussufer. Auch das Wetter ist seit gestern richtig gut. Sonne, 20-25°C, T-Shirt und kurze Hose. Wir werden am Morgen von warmen Sonnenstrahlen wachgeküsst, fast schon bissl zu warm 😉. Frühstück gibt es draußen, mit Blick auf den Fluss. Unseren Stellplatz geben wir auf, wir verladen alles in den Camper und starten zur Tagestour. Es ist Samstag, der Campingplatz füllt sich bereits Vormittags bei dem schönen Wetter. Unser Hauptziel ist der Nachi-Wasserfall, die Route führt zuerst am Kumano Fluss bis zur Mündung ans Meer. Der Absschnitt ist schon ein Erlebnis. Die wilde Schönheit der Berge und des Flusses gepaart mit den leuchtenden Kirschblüten ist einzigartig. Die japanische Kirschblüte (jap. サクラ bzw. 桜 Sakura) erreicht nun nach und nach Ihren Höhepunkt. Die Blüten strahlen fast surreal in wechselnden Farben. Nach einigen Fotostopps erreichen wir den Nachi-Wasserfall. Wir laufen zuerst zu den Viewpoints direkt am Fuß des Wasserfalls. Danach steigen wir die Treppen hoch zum Seiganto-ji Temple Sanjuno-mit dreistöckiger Pagode, hier gibt es eine weiteren guten Blick auf den Wasserfall mit Tempel im Vordergrund. Zurück auf dem Campingplatz suchen wir uns einen neuen Stellplatz, der Campingplatz ist ziemlich voll, wir finden aber nah zum WC einen guten Platz. Als alte Camper und Zeltler mögen wir natürlich die Stimmung des Campens, schön, dass auch in Japan zu erleben. Hier wird jedoch im Gegensatz zum brandenburgischen Campingplatz Lagerfeuer gemacht. Überall qualmt es um uns herum. Bei den Nachttemperaturen aber auch nachvollziehbar. Wir arbeiten am Blog, Chillen, zum Abendbrot gibt es Salat und lecker Sushi aus dem Supermarkt, was hier wirklich gut schmeckt. Trotz hoher Auslastung und Samstag-Abend, ist geniale Ruhe auf dem Platz. Es ist stockdunkel, nur partiell erleuchten die Lichter und Feuer leicht die Bergszenerie. Richtig coole Stimmung.
Die japanische Kirschblüte (jap. サクラ bzw. 桜 sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit (mono no aware). Die Zeit der Kirschblüte markiert einen Höhepunkt im japanischen Kalender und den Anfang des Frühlings.
Normalerweise bezieht man sich auf die Blüten des Yoshino-Kirschbaums (Prunus × yedoensis, japanisch 染井吉野) und anderer in Japan heimischer Kirscharten. Die Kirschblüte ist auch die offizielle Pflanze von Tokio. Die Kirschblüte beginnt in Japan Mitte oder Ende März in Kyūshū und „wandert“ dann nach Nordosten, bis sie etwa Anfang Mai in Hokkaidō ankommt. Während dieser Zeit wird im Rahmen der Wettervorhersage auch die „Kirschblütenfront“ (桜前線 sakura zensen) angekündigt. Der Frühling taucht Japan in ein rosa-weißes Meer von Kirschblüten (fast die Hälfte aller Laubbäume in japanischen Städten sind Kirschbäume), weswegen die Zeit der Kirschblüte auch eine bevorzugte Urlaubs- und Reisesaison in Japan ist. „Kirschblütenfront“ (Sakura Zensen) 2007, veröffentlicht von Japan Meteorological Agency
In den etwa zehn Tagen, in denen die Kirschen in der eigenen Gegend in Blüte stehen, feiern fast alle Bewohner Japans ein Hanami mit Freunden, Kollegen oder Familie in einem Park oder einem anderen dafür ausgezeichneten Ort, was volksfestartigen Charakter annimmt. O-Bentō und oft reichlich Bier oder Sake sowie eine Unterlage (typisch sind große blaue Kunststoffplanen), um auf dem Boden zu sitzen, zählen zu den Utensilien, mit denen man sich bei und unter Kirschbäumen in der Stadt und auf dem Land versammelt. Vor allem unter Kollegen und Studenten ist das abendlich-nächtliche Hanami nach Feierabend beliebt. In manchen Parks werden dafür die nächtlichen Kirschbäume (夜桜 yozakura) angestrahlt. So wie die Kirschblüte gewissermaßen den warmen Teil des Jahres einläutet, klingt dieser mitder Rotfärbung des Herbstlaubs (紅葉 kōyō) aus. Die Kirschblüte ist in Japan ein Symbol für die weibliche Schönheit.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Kirschbl%C3%BCte)
Tag 282: weltgrößtes Torii, Reisterrassen und Felsenküste
Heute sind bis zu 28°C angesagt. Schon zum Frühstück draußen ist luftige Kleidung angenehm. 10:30 Uhr verlassen wir den Campingplatz. Die Zeit in den Bergen und am Fluss war toll. Unser heutiges Ziel ist das Cap Kure, der südlichste Punkt der Hauptinsel Honshū. Zuerst fahren wir aber zum Watarase Onsen. Duschen, Baden, Entspannen in herrlichen Naturbecken mit Blick auf die Berge und in die Wälder.
Unmittelbar am Onsen gibt es eine Coin-Laundry, perfekt. Während wir Baden, jetzt schon fehler- und Fettnäpfchenfrei(!) läuft die Wäsche und Trockner. Frisch gebadet, die Wäsche eingeräumt fahren wir zum Kumano Hongū-Taisha und zum Oyunohara, zwei Shintō-Schreinen, einem Tempel und einem riesigen Tor. In den Parks begeistert die Sakura. Auf dem Weg zum Auto spricht uns ein Japaner an. Er ist 82 Jahre alt, lebt hier, spricht englisch und hat einen Insta-Kanal, wo er seine Teffen mit Touristen veröffentlicht. Wir machen Selfie + Video, der Mann ist super nett, gibt uns seine Broschüre, wo er erklärt, warum er das macht und, dass er schon im japanischen Fernsehen damit war.
Wir fahren weiter, in engen Serpentinen schrauben wir uns hoch ins Gebirge. Unser Ziel sind Reisterrassen (丸山千枚田). Auch wenn jetzt wohl noch nicht die Pflanzzeit ist, wir wissen es nicht, sind die Felder mit Wasser gefüllt und glänzen im Sonnenlicht. In Shingu erreichen wir das Meer. Wir fahren die Küstenstraße nach Kushimoto. Hier besichtigen wir die Hashiguiiwa Rocks, wunderschöne Felsen und Felsformationen an der Küste. Eigentlich wollten wir hier direkt an der Roadstation übernachten, ist uns aber zu nah an der Hauptstraße. Wir fahren aufs Cap Kure, besichtigen die Felsen am Viewpoint und finden eine ruhigen, kostenlosen Parkplatz mit WC, wo wir super die Nacht verbringen können. Mit Blick auf die Bucht richten wir uns ein. Blogpflege, Martin macht uns lecker Bratreis zum Abendbrot.
Der Kumano Hongū-Taisha (jap. 熊野本宮大社; auch einfach nur Hongū (本宮, „Hauptschrein“); früher auch bekannt als Kumano-ni-masu-jinja (熊野座神社)) ist ein Shintō-Schrein im Stadtteil Hongū der Stadt Tanabe, Präfektur Wakayama. Er gehört mit Kumano Hayatama-Taisha, Kumano Nachi-Taisha und zwei buddhistischen Tempeln zum Kumano-sanzan, der südlichsten der Heiligen Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen, die 2004 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Er gilt als Hauptschrein von über 3.000 Kumano-Schreinen in ganz Japan. Er soll von Sujin-tennō zur Verehrung von Susanoo (hier unter dem Namen Ketsumiko-no-kami) errichtet worden sein. Der Schrein wurde allerdings erst im Jahr 859 schriftlich erwähnt. Bis zu seiner Verlagerung zum gegenwärtigen Standort befand er sich tiefer, auf einer Sandbank (O-yu-no-hara), wo die Flüsse Kumano, Otonashi und Iwata zusammenfließen. Im Jahr 1889 wurde er aber dort durch eine Flut so stark beschädigt, dass er bis auf wenige Bauten wieder neu aufgebaut werden musste und man ihn gleichzeitig im Jahr 1891 verlegte. Den Eingang zum früheren Tempelareal markiert das im Jahr 2000 errichtete Otorii, das mit einer Höhe von 33,9 m und einer Breite von 42 m größte Torii der Welt ist.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Kumano_Hong%C5%AB-Taisha)
Tag 283: Fahrt nach Osaka
Eine schön ruhige Nacht mit hohen Temperaturen liegt hinter uns. Es ist April, auch hier in Japan wechselt das Wetter und die Temperaturen von T-Shirt und Sonne zu niedrigen, einstelligen Temperaturen in der Nacht. Wir fahren nochmal zu den Hashiguiiwa Rocks, diesmal mit höherem Wasserstand durch die Flut und mit Sonne. Heutiges Ziel ist Osaka. Um schnell Voranzukommen nutzen wir heute die Mautstraße, also den Highway, ist hier in Japan ziemlich teuer, auf den "normalen" Straßen hat man aber nur einen 40 km/h Schnitt und hält an hunderten von Ampeln.
Osaka bzw. die Präfektur Osaka mit den angrenzenden Städten ist eine gigantische Metropolregion. Wir haben den Highway verlassen, der Weg zum Hafen zieht sich. Wir parken am 7/11 und laufen Richtung Pier. Hier steht das Tempozan Riesenrad, zu seiner Eröffnung 1997 das größte Riesenrad der Welt. Mit Blick auf den Hafen lassen wir uns Süßkram schmecken den wir als Proviant aus dem Camper mitgenommen haben. Wir genießen die Hafenstimmung, es gibt noch einen Park mit schöner Kirschblüte und Blick auf die Tempozan Brücke. Wir fahren weiter durch die mehrstöckigen Highways von Osaka zum Umeda Sky Building, einer architektonischen Stilikone.
Wir fahren ins Zentrum, parken und machen uns zur Dämmerung auf in die beliebten Szeneviertel. Erst die Gegend um den Shinsekai Market mit dem neon-beleuchteten Turm Tsūtenkaku. Wir gehen hier lecker Essen. Wie gewohnt ist es schwierig vegetarisches zu bekommen bzw. sich sicher sein zu können, das äs es vegetarisch ist. Wir laufen die Hauptstraße Richtung Norden ins Unterhaltungsviertel Dotonbori. Hier ist richtig was los. Riesige Leuchtreklame-Schilder, unzählige Läden und Restaurants und noch mehr Menschen.
Die Dichte an Restaurants ist unglaublich, ein Restaurant/Imbiss am anderen, egal in welche Straße man abbiegt. Wir, also besser gesagt Martin langt es irgendwann. Gegen 22 Uhr starten wir vom Parkplatz, unser Ziel ist der Expo Park`70. Hier wollen wir mit dem Camper über Nacht stehen, da wir uns die Anlage am folgenden Tag anschauen wollen. Wir haben 2-3 Spots online recherchiert (dafür gucken wir über Google Maps im Satellitenmodus wo es Toilettenhäuschen mit angrenzenden Parkplötzen gibt), die passen könnten. Parkmöglichkeit mit/ohne Bezahlen aber immer mit WC. Fazit nach 1,5 h Suchen in und um das Parkgelände, hier finden wir keinen guten Platz. Wir fahren weiter außerhalb die nächste Roadstation an, da wissen wir, dass es passt. Gegen 24 Uhr liegen wir im Bett, sicher und mit WC, geparkt and der Road Station Inagawa.
Osaka, jap. 大阪市, Ōsaka-shi – früher auch häufiger Ohsaka, Oosaka oder Ôsaka – ist eine Millionenstadt in Japan. Sie ist die Hauptstadt der Präfektur Osaka im Herzen der westjapanischen Region Kinki bzw. Kansai. Die Stadt ist das wirtschaftliche Zentrum der Region. Stadtbild von Osaka Mit 2,7 Millionen Einwohnern ist Osaka nach Tokio und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans und die zweitgrößte Großstadt durch Verordnung. Mit den ca. 17,5 Mio. Einwohnern im Ballungsgebiet Keihanshin (um Osaka, Kyōto und Kōbe) belegt Osaka auf der Liste der größten Metropolregionen der Welt Rang 14 und bildet innerhalb Japans den Gegenpol zum Kantō-Gebiet um Tokio.
Die Stadt ist das traditionelle Handelszentrum Japans und heute eines der wichtigsten Industriezentren und einer der bedeutendsten Häfen Japans. Das alte Stadtzentrum von Osaka um Shinsaibashi liegt im Süden, das nördliche Zentrum hat mehr Geschäftscharakter.
Laut der Forbes-Liste der World’s Most Expensive Cities To Live von 2009 ist das Leben in Osaka das zweitteuerste der Welt nach Tokio.
Die Einwohner Osakas sprechen einen japanischen Dialekt, der Ōsaka-ben genannt wird. Osaka ist zudem als „Küche Japans“ und für seine komödiantische Unterhaltungskunst (Manzai) bekannt.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Osaka)
„Japan erfüllt alle meine Erwartungen. Es ist so anders als alle anderen Länder die wir davor bereist haben. Die Menschen sind freundlich und zurückhaltend, sehr angenehm! Das Essen ist toll und unglaublich vielseitig, die vielen Tempel die wir besucht haben sind jeder für sich ein Highlight. Die Natur ist so vielseitig wie die Kultur der Japaner. Wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Tag 284: Zurück in die 70er
Die Nacht war kühl, bis auf 5°C ging es runter. Morgens wärmt die Sonne den Camper schnell wieder auf. Nach dem Frühstück fahren wir zurück nach Osaka in den Expo Park`70. Das Gelände der ehemaligen Weltausstellung von 1970 ist jetzt ein schöner Park mit Seen, Gartenanlagen, Kischblüten-Spot, Markt usw.. Gute Entscheidung. Wir sind einige der wenigen Touristen, dafür ist bei dem tollen Wetter gefühlt halb Japan hier. An einigen handmade Ständen lassen wir einige Yen. Unsere Beute: Sukkulenten-Übertöpfe in Vogel- und Hasenform, Handy-Trage-Bänder + Halter und ein gestickter Anstecker. Wir spazieren bei bestem Wetter durch die Parkanlage, Bestaunen neugierige Kois, bei denen man meint, dass sie einen aus dem Wasser heraus anschauen, und die Parkanlage mit Blumen und Blüten. Zum Nachmittag gehen wir in der angrenzenden Mall essen, nach etwas Durchfragen und Hilfe von einem Japaner finde auch Ich an einem Stand vermeintlich vegetarisches Essen, sicher kann ich mir hier nie sein, es schmeckt aber. Von 15 Bistros und Restaurants hat nur eins ein vegetarisches Gericht. Verrückt!
Wir machen uns auf den Weg. Hier haben uns eine schöne Roadstation mit Blick auf die Onaruto Bridge rausgesucht. Abends angekommen stellen wir fest, dass das WCs geschlossen ist. Kein Problem, wir wechseln vom Kernland, der Hauptinsel Honshu auf die Insel Shikoku zur Roadstation Kurukurunaruto, lag eh auf unserem Weg, ca 1/2 h Fahrt. Die Roadstation ist ein guter Übernachtungsplatz.
Die Weltausstellung Expo ’70 (japanisch 日本万国博覧会, nihon bankoku hakurankai bzw. 大阪万博, Ōsaka bampaku) fand vom 15. März bis 13. September 1970 in Suita, einem Vorort der japanischen Stadt Osaka statt. Sie war die erste Weltausstellung in Japan und die erste auf dem asiatischen Kontinent überhaupt. Auf der Ausstellung präsentierten sich 77 Länder, innerhalb von sechs Monaten wurden 64.218.770 Besucher registriert. 1.040 Aussteller waren vertreten. Die Ausstellungsfläche betrug 330 Hektar. Damit war die Expo '70 eine der größten und bestbesuchten Weltausstellungen jemals. Das Motto der Expo war Jinrui no Shimpo to Chōwa (人類の進歩と調和, dt. „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“).
(https://de.wikipedia.org/wiki/Expo_%E2%80%9970)
Tag 285: Am Naruto Strudel
Es hat die Nacht viel geregnet, auch frühs ist das Wetter eher mau. Wir lassen uns Zeit. Nach dem Frühstück schauen wir uns den Markt an der Roadstation an. Die Roadstations sind neben einem Rastplatz immer auch ein Markt, meist ein Restaurant mit typischen Produkten der Region, oft thematisch auf ein konkretes Lebensmittel fokusiert. Diesmal waren Süßkartoffeln, die auch als Kunstwerk vor dem Laden Freude machen. Der Markt ist ein Feinkostgeschäft durch und durch - immer wieder spannend durch die Lebensmittelmärkte zu ziehen. Es ist erstaunlich wie viele Sachen wir gar nicht kennen, geschweige denn jemals gegessen haben oder auch nicht vorhaben zu essen 😅. Unser erstes Ziel sind die Naruto-Strudel, große Gezeitenstrudel, die beim Wechsel von Ebbe und Flut in der Naruto-Straße zwischen den Inseln Ōge-jima (Naruto) und Awaji entstehen. Es gibt für Eintritt einen Weg unterhalb der Fahrbahn der Brücke wo man das Wildwasser und die Strudel gut beobachten kann. Obwohl wir laut Schild zur besten Zeit (Ebbe/Flut) da sind zeigen sich keine großen Strudel, hat der Kartenverkäufer am Einlass auch schon gesagt. Dafür aber Wind, Regen und turbulentes Wasser unter der Brücke und zwischen den Felsen. Die Szenerie erinnert uns an unseren Urlaub 2019 an den Saltstraumen in Norwegen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt. Auch da waren wir mit dem Camper unterwegs und haben das Vanlife genossen. Da aber als Luxusvariante als Ducato Kastenwagen mit "Wohnzimmer, Küche, Bad und Schlafzimmer". Bei strömenden Regen besichtigen wir noch einige Viewpoints, bis wir genug haben und schön durchgeweicht sind. Perfekter Moment um in einen Onsen zu gehen. Den passenden hatten wir uns Vorab schon rausgesucht. Wie immer geschlechtermäßig getrennt bleiben wir 1,5 h im Bad mit Sauna, Außenbecken und anderen Pools. Wir kaufen noch Badetücher und einen Aufkleber für meine Trinkflasche (auf der befinden sich aus allen Ländern der Reise Sticker). Wir machen noch bissel Strecke und fahren 2 h zur Roadstation Hiwasa. Die Tour entlang der Küste zum Kap verschieben wir auf morgen, wenn das Wetter besser ist. 18 Uhr richten wir uns auf der Roadstation ein. Herrlich wie unabhängig und frei wir mit dem Camper reisen können. So wollten wir es haben. Angekommen an der Roadstation fällt uns ein wunderschön beleuchteter Tempel auf. Wir verlassen nochmal den Parkplatz und fahren zum Yakuō-ji Tempel. Ein in der Dämmerung mit Lampions beleuchteter Tempel mit Kirschblüte, Pagode, Tempelanlage, herrlich am Berg gelegen mit Blick aufs Meer, UND wir sind die einzigen Besucher. Ein toller Moment. Zurück an der Roadstation suchen wir uns eine passenden Platz und chillen im Camper, Abendessen, Schlafen.
Tag 286:
Von der Roadstation Hiwasa nehmen wir die Straße 55 entlang der Küste, die aber auch immer wieder in die tropisch anmutenden Wälder der Halbinsel eintaucht auf dem Weg zum Cape Muroto. Die Küste bietet einige Surferspots. Vor allem aber leben hier wilde Affen. Martin`s "Affen-Radar" schlägt aus, darauf hat er sich gefreut. Wir haben bisher schon 2-Mal Affen gesehen, dass waren aber nie Stellen an den man anhalten konnte. Hier passt es nun. Die Tiere sind scheu, man muss sich ruhig verhalten, mit etwas Geduld bekommt man welche zu sehen. Super schwer Foto,- oder Filmaufnahmen zu machen, bissl Material haben wir. Was für ein Erlebnis. Wir fahren weiter die Straße runter zum Kap. Wir halten an einer Höhle, Laufen einen schönen Weg direkt am Wasser zwischen uralten Vulkangestein bzw. besichtigen die bizzaren Felsen am Kap und begeben uns auf Korallen, und Muschelsuche am Strand.
Als Übernachtung haben wir uns einen Parkplatz mit WC hoch über dem Kap mit Blick auf die Küstenstadt Muroto rausgesucht. Schöner Platz, komplett für uns allein, guter Ausblick, perfekte Ruhe. Nach dem Essen schauen wir "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Das wandelnde Schloss", beides Studio Ghibli Animes.
Tag 287: Kreuzende Pfade mit Pilgern
Am Fuße unseres Parkplatz für die Nacht liegen buddhistische Tempel und der Leuchtturm vom Kap. Wir laufen los und schauen uns alles an. Tolle Stimmung. Es gibt einige Pilger, die auch am Tempel beten. Die fast tropische Natur und die kulturellen Stätten erzeugen ein innerliches Wohlgefühl. Wir machen uns auf den Weg. Einkauf im Ort Muroto. Danach die Straße 55 auf der Westseite entlang der Halbinsel Richtung Köchi. Östlich der Stadtgrenze biegen wir Richtung Berge ab. Wir folgen erst dem Ananai River bevor wir im Ort Otoyo dem Yoshino River folgen. Die bewaldeten Berghänge leuchten in allen Farben, dazu das türkisblaue Wasser der Flüsse die sich durch wilde Felslandschaften schlängeln - wir sind happy. An der Roadstaion sind wir fast allein. Wir müssen bissl suchen, bis wir einen ebenen Parkplatz für die Nacht finden. Abends Blogpflege, dazu mal wieder europäische Küche, Pasta aglio olio. 22 Uhr gehen die Lichter aus.
Der Shikoku-Pilgerweg (japanisch 四国八十八箇所, shikoku hachijū hakkasho; zu Deutsch etwa: „88 Orte Shikokus“) mit seinen 88 heiligen Orten ist ein wichtiger buddhistischer Pilgerweg (Junrei) auf der japanischen Insel Shikoku. Er gehört zu den wichtigsten Elementen des Daishi-Glaubens (大師信仰, Daishi shinkō), in dem der buddhistische Mönch und Gründer der Shingon-shū, Kūkai (774–835), verehrt wird.
Populären Legenden zufolge soll Kūkai selbst den Pilgerweg begründet haben, wofür es aber keine historisch belegbaren Hinweise gibt. Tatsächlich dürfte sich der heutige Pilgerweg durch die Wallfahrten asketischer Mönche vom Kōya-san auf den Spuren ihres Meisters vom 12. bis Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt haben. Die ersten schriftlichen Überlieferungen zu dem Pilgerweg in Form von Reisetagebüchern, Ratgebern und Sammlungen von Legenden stammen aus dem späten 17. Jahrhundert.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Shikoku-Pilgerweg)