Kanada : Woche 3

Tag 41: Bei den Eisfeldern von Jasper

Vom Wapiti Campingplatz aus fuhren wir den Icefields Parkway Richtung Banff entlang. Unsere 1 Station: die Athabasca Falls!

Höhe: 23 m, Mittlerer Durchfluss (MQ): 135 m³/s

Das Wasser hat sich durch eine Schicht harten Quarzits und den darunter liegenden Kalkstein gegraben und dabei eine schmale, kurze Schlucht und einige Potholes (Strudellöcher) gebildet. Die Fälle sind nicht wegen ihrer Höhe bekannt, sondern wegen der Kraft, mit der das Wasser über den zweigeteilten Fall fließt. Der Athabasca River führt hier meistens zwischen 100 und 200 m³/s, welche dann durch die nur etwa 30 Meter breiten Spalten stürzen. Die größte geschätzte Wassermenge, die der Fall führte, lag bei rund 500 m³/s. ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Athabasca_Falls). 

Entstehung:

Während der letzten Eiszeit, die 2,6 Millionen Jahre dauerte und vor etwa 11.000 Jahren endete, schliff der gewaltige Gletscher, der durch dieses Gebirgstal floss, unerbittlich an den darunter liegenden Felsen.

Das harte, oberflächliche Gestein aus Quarzit aus dem Unterkambrium (540 Millionen Jahre alt) widerstand dieser Zerkleinerung und verschleißte in großen Gesteinsbrocken, wodurch Klippen entstanden. Denken Sie daran, dass Quarzit wegen seiner Schönheit und Stärke für hochwertige Küchenarbeitsplatten aus Naturstein verwendet wird ( https://traveltalesoflife.com/athabasca-falls-jasper-national-park/)

Danach ging es weiter auf dem Icefields Parkway zu den nächsten Wasserfällen des La Biche River, den Sunwapta Falls.

Der Name Sunwapta ist eine Bezeichnung der einheimischen indigenen Urbevölkerung und meint so viel wie Wildes Wasser (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sunwapta_Falls).

Da wir auf dem Hinweg schlechte Sicht bzw. nicht so gutes Wetter hatten, sind wir nochmal zum Columbia Glacier gefahren und haben eine kurze Wanderung zur Gletscherzunge gemacht. Es handelt sich um einen großen Touristen-Spot - man kann dort mit einem geländegängigen Bus auf den Gletscher gebracht werden... fraglich.

Auf dem Rückweg haben wir noch den Honeymoon Lake angefahren und besichtigt. Am Highway stand dann plötzlich ein Wapiti Hirsch mit riesigen Geweih, umringt von Autofahrern, die mitten auf der Straße angehalten haben um Fotos zu machen. Es waren auch wieder ein paar Selbstdarsteller dabei, die ein Selfi mit Hirsch im Hintergrund gemacht haben.

Kaum saßen wir wieder im Auto, waren noch Ziegen am Straßenrand zu fotografieren. Die sehen in Kanada sehr urig aus und sind auch recht groß.

Danach gab es Abendessen und wir packten alles außer das Zelt ein. Wir wollten in aller früh in den nächsten Tag starten.

Tag 42: Fahrt ins Paradise Valley

Die Nacht endete früh auf dem Wapiti Campingplatz. Um 4 Uhr früh haben wir das Zelt abgebaut, die Isomatten und Schlafsäcke ins Auto geräumt und sind. 4:45 Uhr gestartet. Es standen gut 800 km Fahrt an. Eine Stunde haben wir wieder gewonnen, wegen der Zeitverschiebung. Um 6 Uhr war unser erster Stop - es gab Frühstück bei Tim Horten. Entlang des Yellowhead Highway, Interlakes Highway und des sea to sky Highway fuhren wir über Whistler zu unserem Campingplatz im Paradise Valley, welches ca. 1.5 h von Vancouver entfernt ist. Wir passierten Wälder, Seen, Farmen, Wüsten/Steppenartige Landstriche und Canyons. Wir kamen gut voran. Wir fuhren auch an einigen First Nation Reservate vorbei - der Anblick der verwahrlosten Häuser ist traurig. Wir haben uns daraufhin im Internet schlau gemacht hat und zu den Indigenen Kanadas belesen. Keine schöne Geschichte…

In Whistler waren wir dann kurz einkaufen und kamen ca. 16 Uhr am Paradies Valley Campingplatz an. Uns erwartete ein Märchenwald mit dickem dichten Moos auf den Bäumen und Farnen, die den Waldboden bedeckten. Magisch!

Vom Standard war dieser Campground wohl der beste auf unserer Kanadareise bisher. Alles blitzsauber und neu, es gab sogar einen kleinen Markt, in dem man alles mögliche kaufen konnte, was man zum Campen braucht. Die Duschhäuser waren edel gefliest und die Parzellen wurden gerecht. Wir waren glücklich. Ich habe dann vom hat vom Campingplatz-Eigentümer noch eine Verlängerungskabel für unsere Kühltasche besorgt. Das war sein privates und einziges und er hat es mir ohne Kaution überlassen. Spitze!

Die restliche Zeit des Tages schreiben wir den Blog um Woche 2 in Kanada zu launchen. 

Unser Campingplatz befindet sich nah Squamish:

Squamish ist eine Stadt in der Provinz British Columbia im Westen von Kanada. Sie liegt am nördlichen Ende des Howe Sound am Sea-to-Sky Highway (British Columbia Highway 99) im Squamish-Lillooet Regional District

Die Gemeinde entwickelte sich aus einer Ansiedlung um das im Jahr 1892 eröffnete Postamt und wuchs nach dem Bau einer Eisenbahnstrecke durch die Pacific Great Eastern Railway weiter an.

Tag 43: Squamish und 2 Portionen Eis

Da ich am Vortag den Blog nicht wirklich fertig bekommen habe, investierten wir auch an diesem Tag noch einmal Zeit um den Beitrag endlich launched zu können. Das Internet war träge im Märchenwald und die Squarespace-App stürzte permanent ab. Mit den Nerven am Ende fuhren wir nach Squamish. Dort angekommen flanierten wir über die Hauptstraße, und waren gleich zwei Mal Eis essen (das erste Eis war ein selbstgemachtes Schokocrumble Eis am Stil aus einer Schokoladenmanufaktur und das zweite war eine Kugel Plum (Pflaume) Crumble (Streusel) für Martin). Squamish ist ein sehr schöner kleiner Ort mit Geschäften und Restaurants, der viel indianisches Flair atmet, obwohl die First Nations nur noch in Randgebieten (Reservate) dort wohnen. Nach der Eisstärkung ging es zum Squamish Windsports Society Spot um Kite Surfer zu beobachten. Wir genossen einen schönen Blick aufs Meer, welches sich mit einem Fluss mischte und so eine einzigartige Färbung hatte. Als Abschluss dieses Tages fuhren wir noch zum Tantalus Lookout Roadside Viewpoint und haben die riesigen vergletscherten Berge bestaunt. Zurück auf dem Campingplatz war Chillen und Bierchen trinken angesagt. Danach hat Martin aufwändig ein grandioses Curry gekocht.

Kurz vorm zu Bett gehen, hat uns eine Waschbärfamilie besucht. Ein Muttertier mit 3 Jungen, welche im Baum neben uns hoch und runter wuselten. Süß!

Tag 44: Stawamus Chief Wanderung

Nach einer sehr kurzen Fahrt, kamen wir beim Trail an und begannen die für diesen Tag geplante Wanderung auf den Stawamus Chief.

Die Wanderung führte auf den 2nd Peak (zweiten Gipfel) und hatte es in sich! Auf 4 km kamen stolze 700 Höhenmeter, inklusive Kletterpassagen am Ende. Diese Höhe wurde größtenteils über Treppen gemeistert. Nach reichlich 1,5 h kamen wir gut verschwitzt (knapp 30°C an dem Tag) oben an und wurden mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Der Blick auf die umliegenden Berge und den Howe Sound von Squamish war ganz klar.

Der Berg:

Der Stawamus Chief, offiziell Stawamus Chief Mountain (oft einfach The Chief oder seltener Squamish Chief genannt), ist eine Granitkuppel neben der Stadt Squamish in British Columbia, Kanada. Es ragt über 700 m (2.297 ft) über die Gewässer des nahegelegenen Howe Sound. Es handelt sich um einen der größten Granitmonolithen der Welt.

Für die Squamish, die Ureinwohner dieser Gegend, ist der Chief ein Ort von spiritueller Bedeutung. Der Name des Berges in der Squamish-Sprache lautet Siy̓ám̓ Smánit. Siy̓ám̓ wird normalerweise mit „Häuptling“ übersetzt) und ihren Überlieferungen zufolge handelt es sich um ein Langhaus, das von Xáays, wie die Transformer Brothers in dieser Sprache genannt werden, in Stein verwandelt wurde. Der große Spalt in der Felswand des Berges ist in der Squamish-Legende ein Zeichen der Korrosion, das die Haut von Sínulhka, einer riesigen zweiköpfigen Seeschlange, hinterlassen hat.

Der Chief ist Teil eines mittelgroßen Plutons aus Granitgestein, das ursprünglich in der frühen Kreidezeit (vor etwa 100 Millionen Jahren) durch langsames Abkühlen und Erstarren von geschmolzenem Magma tief unter der Erdoberfläche entstand.

Aufgrund des Chief und mehrerer anderer hochwertiger Klettergebiete in der Nähe hat sich Squamish zu einem erstklassigen Kletterziel entwickelt. Squamish wird manchmal als „Yosemite North“ bezeichnet. In Bezug auf Struktur, Zusammensetzung und Qualität des Granitgesteins ähnelt der Chief Berichten zufolge dem Half Dome im Yosemite Valley (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Stawamus_Chief).

Den Half Dome im Yosemite haben wir im Dezember 2019 besichtigt.

Nach der Anstrengung des Aufstiegs gab es eine kleine Vesper und Besuch von Chipmunks und Eichhörnchen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. In Squamish gabs dann erneut ein Eis weil es so lecker war. :-) Während wir unser Eis löffelten kamen wir dann noch in den Genuss eine Kettensägen-Kunst-Wettbewerb ansehen zu können. Und der Sieger war letztendlich Werner Brohammer aus Deutschland, der wohl eine Berühmtheit in dem Business ist.

Als der Wettbewerb vorbei war und unser Eis gegessen, machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Da war ordentlich Packen angesagt, da wir am Tag darauf in Vancouver das Mietauto zurückgeben mussten.

Tag 45: Zurück nach Vancouver

Wir starteten pünktlich um 10 Uhr vom Paradise Valley in Richtung Vancouver und sagten dem tollen Campingplatz und dem magischen Wald Adieu. Die Fahrt nach Vancouver verlief staufrei und bot schöne Ausblicke aufs Meer. Für den Blick von oben auf Vancouver, machten wir einen kleinen Abstecher zum Cypress Lookout - leider war die Sicht sehr diesig.

Die Rückgabe des Mietwagens war eine zeitliche Punktlandung und verlief auch problemlos. Mit dem Taxi fuhren wir mit unseren sieben Sachen in die Unterkunft (Airbnb) in den Stadtteil Killarney. Wir bekamen ein schönes kleines Zimmer von unserer asiatischer Gastgeberin zugewiesen und machten uns zu Fuß auf zur Metro um in die Stadt zu fahren. Mittag gab es wieder mal bei Tim Hortons (Fast Food was ganz gut schmeckt).

Mit vollem Bauch machten wir ein wenig Sightseeing in Vancouver. Von Downtown liefen wir über Davie Street (diese liegt in einem LGBTQ Viertel und war über und über mit Regenbogenfahnen geschmückt, so dass es auch der letzte Hetero versteht, wo er sich gerade aufhält :-D) Und weiter nach Granville Island. Auf Granville Island ist ein ehemaliges Hafengelände zu einem Kultur- und Gastro-Hotspot umgebaut wurden. Viele tolle kleine Läden und Bars in historischen Gebäuden. Wir setzten uns mit Blick in Richtung Wasser an die ehemalige Hafenkante und genossen bei schönster Abendsonne das Treiben um uns herum.

Am Südufer von Vancouver ging es durch einen super bepflanzten Park und über die Promenade zurück zur Central Station. Dieser Spaziergang bot noch mal ganz neue Blicke auf Vancouver und war herrlich, da es eine endlose Promenade war, auf der man entlang schlendern kann, ohne eine Ampel passieren zu müssen und ohne Autoverkehr.

Im Chinaviertel, auf halbem Weg zu unserer Unterkunft, haben wir dann original Chinesisch gegessen. Die Kommunikation mit der Bedienung gestaltete sich schwierig und so bestellten wir eine riesige Portion Reis mit Gemüse für mich (diese hätte mich 3 Tage ernährt) und ein 3-Gänge Menü für Martin. Es war nicht so das richtige…

Wieder zurück in der Unterkunft war finales Packen als Vorbereitung für die Busfahrt am nächsten Tag angesagt.

Tag 46: Abschied von Kanada

7:30 Uhr ging es mit dem Taxi zur Central Station (Bahnhof). Wir hatten am Vorabend erst festgestellt, dass wir wohl doch nicht mit einem Zug nach Seattle fahren (obwohl über Amtrak gebucht), sondern mit einem Bus. Ich war ein wenig enttäuscht, da ich mich auf eine schöne Zugfahrt gefreut hatte.

8:45 Uhr war Abfahrt aus Vancouver nach Seattle.

Fortsetzung im nächsten Blogbeitrag!

Unsere Route in Kanada

Gefahrene Kilometer: ca. 3.500

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