USA : Woche 6
Tag 82: Auf nach Utah!
8:30 Uhr gehen wir zum Frühstück im Hotel. Es ist wie immer dürftig, Weißbrot, Konfitüre, Waffelmaschine, Cornflakes, Saft, Tee, Kaffe, Alles süß, alles auf Wegwerfgeschirr.
Wir bringen aus unserer Kühltasche Frischkäse und Salat mit, dass wir etwas herzhaftes haben. Wir reizen die checkout time aus und bleiben bis 11 Uhr im Hotel und arbeiten am Blog.
Unser nächster vorgebuchter Camingplatz, wieder ein KOA, ist nur etwas über 100 Meilen entfernt. Wir haben somit Zeit.
Wir fahren Richtung Osten auf der I-70 E/US-50, entlang des San Rafael Swell. Wir freuen uns auf die ausgedehnten Wüstenlandschaften, Berge, Felsen und Canyons von Utah.
Diesen Bundesstaat haben wir schon zum Jahreswechsel 2019 / 2020 auf unserer Westküstentour bereist und waren begeistert. In unserer Planung sind Utah und Arizona deshalb auch die Regionen, wo wir am längsten bleiben wollen von unseren ca. 3 Monaten USA.
Für die 1,5 h lange Stecke benötigen wir 3 - 4 h, da wir ständig anhalten und uns nicht satt sehen können an der grandiosen Landschaft. Ein erster Vorgeschmack auf das was kommt, ist vielversprechend. Ohne in einen Nationalpark gefahren zu sein, befinden wir uns plötzlich in atemberaubender Landschaft.
In Green River (Der Ort Green River liegt mitten in der Wüste im Nirgendwo und versprüht rustikales Westernflair. Durch die Lage am Green River gibt es am Ufer Vegetation als Oase inmitten der Wüste.) angekommen gehen wir Lebensmittel einkaufen und checken danach auf dem Campingplatz ein. Wir haben einen schönen Platz mit Strom und Wasser, gewohnter KOA Standard.
Der Platz ist mit allem ausgestattet und gut gepflegt. Pluspunkt ist, dass unser Zelt auf einer extra dafür vorgesehenen Kunstrasenfläche steht. Somit alles trocken, sauber und vor Wasser von unten geschützt.
Wir nutzen zum ersten Mal das neue Zelt und sind sehr zufrieden mit dem Kauf. Der Aufbau geht schnell und einfach, drinnen ist nun mehr Platz, viele Taschen, um Sachen zu verstauen und jeder hat nun seinen eigene Eingang/Ausgang.
Als eines der Highlights in der Region haben wir uns den Arches NP rausgesucht. Um Eintritt gewährt zu bekommen, muss man sich Wochen vorher tagesgenau anmelden. Das haben wir nicht getan, da wir nicht so genau planen. Es gibt aber die Möglichkeit jeden Tag 18 Uhr für den nächsten Tag freie Slots als last minute zu buchen.
Pünktlich 18 Uhr versuchen wir unser Glück und können problemlos eine Wunschzeit zur Einfahrt in den NP buchen. Wir sind happy. Den Abend lassen wir gemütlich auf dem Campingplatz ausklingen.
Der San Rafael Swell ist ein großes geologisches Gebilde im südlichen Zentrum von Utah, USA, etwa 16 Meilen (26 km) westlich von Green River.
Der San Rafael Swell, der etwa 75 x 40 Meilen (121 x 64 km) misst, besteht aus einer riesigen kuppelförmigen Antiklinale aus Sandstein, Schiefer und Kalkstein, die während der paläozänen Laramiden-Orogenese vor 60–40 Millionen Jahren nach oben geschoben wurde.
Seitdem haben seltene, aber starke Sturzfluten das Sedimentgestein in zahlreiche Täler, Canyons, Schluchten, Tafelberge, Buttes und Badlands erodiert. (https://en.wikipedia.org/wiki/San_Rafael_Swell)
Tag 83: Arches Nationalpark
Wir haben unseren Slot im Arches NP auf 14 - 15 Uhr gebucht. Wir chillen Vormittags auf dem Campingplatz und starten uns gegen 13 Uhr unsere 45-minütige Fahrt nach Moab.
In Moab, einem schönen Ort am Colorado River, unweit des Arches NP Park essen wir Mittag in einem Food Truck Park. Es gibt mongolisches Essen, als Abwechslung zu Burger, Pizza und Co. 14:30 Uhr fahren wir am Checkpoint / Visitorcenter in den Park, wir gewohnt ohne Eintrittsgebühr, da wir den US NP Park Pass haben.
Wir fahren den Arches Scenic Drive in den Park, halten an Viewpoints und unternehmen viele kurze Wanderungen zu den beeindruckenden Bögen (Arches) in den Felsen. Überall in den Bögen tummeln sich Touristen und es wird klar, dass die Eintrittsbegrenzung ihre Berechtigung hat. Die unzähligen ausgewaschenen Felsformationen haben einen ganz eigenen Reiz und verführen dazu, dass ich unzählige Fotos mache.
Zum späten Nachmittag ziehen in der Ferne Gewitter auf, welche die Landschaft in magisches Licht tauchen. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang. Es bleibt aber trocken und wir können die Kulisse in vollen Zügen auskosten. Gegen 21 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz. Wir sitzen noch etwas vorm Zelt und gehen ins Bett.
Tag 84: Little Wild Horse Canyon
Nach dem Frühstück muss ich etwas Zeit investieren die enormen Datenmengen der Fotos auf meinem iPad auf geeignete Speichermedien zu verteilen um arbeitsfähig zu bleiben. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg Richtung Süd-Westen auf der Utah State Route 24.
Wir haben uns eine Slot Canyon Wanderung im Little Wild Horse Canyon vorgenommen.
Slot Canyon ist die amerikanische Bezeichnung für eine enge, durch fließendes Wasser geschaffene Schlucht. Slot Canyons sind ein typisches Landschaftsmerkmal des Colorado-Plateaus im Südwesten der USA.
Leicht erodierbare Sedimentschichten aus Sandstein sowie das trockene Klima begünstigen die Bildung der Canyons.
Charakteristisch sind Sturzfluten (engl.: flash floods), nach meist kurzen Sommergewittern fließen große Wassermengen in kürzester Zeit durch die sonst trockene Schlucht. Eine deutsche Entsprechung für den Begriff Slot Canyon ist die Klamm. (https://de.wikipedia.org/wiki/Slot_Canyon)
Auch auf unsere Reise 2019/2020 haben wir bereits einen solchen Slot Canyon bewandert. Wir haben Zeit und bleiben 3 h, zwengen uns durch eng zusammenstehende Felswände, überqueren matschige Löscher, fühlen uns wie Wasser in den herrlich bunten Bögen des Canyons.
Zwischendurch öffnet sich die Schlucht und gibt den Blick auf die farbigen, wilden Felsen frei. Es ist fast unbeschreiblich, man muss es selber sehen.
Nächste Station: Goblin Valley State Park gleich daneben. Erneut wandelt sich die Landschaft komplett.
Das aufregende an den Wüstenlandschaften Utahs ist, dass jede Region / NP mit anderen Formationen und Farben überrascht.
Im Goblin NP sehen wir pilzförmige Schlammtürme mit Steinen, Canyons und Felsnadeln und Plateaus. Wir wandern 3 h durch die surreale Landschaft.
Wieder ziehen in der Ferne Wolken mit Regenschleiern, Gewittern und starken Winden auf und lassen die Landschaft noch spannender wirken. Wir bleiben trocken und machen uns zum Sonnenuntergang auf den Heimweg.
Goblin Nationalpark
Erosion insbesondere durch Wind und Wasser haben im Laufe von Millionen Jahren aus dem Sandstein des Tales Figuren geformt, welche an Pilze oder Kobolde erinnern – daher der Name Goblin Valley, Koboldtal.
Ausgangssituation ist in waagrechten Schichten abgelagerter Sand, der sich zu Sandstein verfestigt und später 3durch senkrechte Risse in charakteristischen Abständen aufgebrochen wird.
Durch nach unten fortschreitende Erosion insbesondere durch Wasser und seine Inhaltsstoffe bilden sich Wände, Inseln und Säulen neben Spalten und Kanälen aus.
Erosion tendiert dazu, Formen eher abzurunden, doch an senkrechten Flächen von freigelegten Säulen ankommende Wind- oder Wasserströmung baut durch anprallende Sandpartikel weniger widerstandsfähige Schichtzonen stärker ab.
Dadurch kommt es in bestimmten Höhen gleichmäßig zur Einschnürung von Säulen, die dann an eine Reihe von gedrungenen, taillierten Figuren mit runden Köpfen erinnern. (https://de.wikipedia.org/wiki/Goblin_Valley_State_Park)
„Die Wüste von Utah lebt! Viele Pflanzen mit reichlich Blüten, Kakteen, kleine und große Tiere und Felsformationen in orange-rot Tönen erwarten uns. Es ist traumhaft!“
Tag 85: Dead Horse Point State Park und Canyonlands NP
Unser heutiges Ziel sind der Dead Horse Point State Park und der Canyonlands NP.
Wir fahren wieder Richtung Moab, ca 1 h Fahrt bis zum Eingang des NP. Der Deadhorse Point NP ist ein kleiner überschaubarer NP. Er lässt sich gut mit dem Auto erkunden. Überwältigende Aussichten in die Canyons und die Weite der Wüsten.
Der Colorado River schlängelt sich in einem grünen Bett durch die farbigen Canyons. Wir befinden uns auf gut 1800 m ü NN und blicken 500 m tief in den Canyon. Atemberaubende schöne, wilde Natur.
Wir wechseln in den Canyonlands NP. Im Canyonlands NP fließen Colorado River und Green River zusammen. Wir fahren die Strasse zum Grand View Point auf 1850 m ü NN.
Wir wandern 2 h hin und zurück und genießen die Aussicht auf die Täler, Berge und unendlichen Weiten. Auf dem Weg zurück halten wir an diversen Viewpoints, unternehmen kurze Wanderungen und sind überwältigt von der Schönheit der Natur.
Im NP nehmen wir zum späten Nachmittag die Strasse zum Upheavel Dome.
Es ziehen erneut Gewitter, Regen und Sturm auf. Wir lassen uns nicht aufhalten und erreichen nach 1 Meile Weg den Viewpoint.
Das Unwetter nähert sich, die Farben im Himmel und auf den Canyons und Felsen werden dramatisch beleuchtet und sind unglaublich schön.
Im Laufschritt nehmen wird den Rückweg, es fängt an zu Blitzen und zu Donnern. Wir schaffen es trocken ins Auto.
Als letzen Stopp haben wir uns noch den Mesa Arch vorgenommen, ein bei Fotografen beliebter Spot, da bei Sonnenaufgang die Unterseite grell rot beleuchtet wird. Wir sind gegen 19 Uhr abends da, allein, das Unwetter nähert sich.
Wir sprinten die 0,5 Meile Hin und Zurück und haben den wohl sonst überlaufenen Touripoint komplett für uns alleine bei perfektem Fotolicht. Auf den letzten 200 m zum Auto werden wir gut nass vom einsetzenden Regen, kommen aber heil am Auto an.
Das Gewitter gibt richtig Gas und wir sind froh im Auto zu sitzen. Im Dunkeln verlassen wir den NP und fahren zum Campingplatz. Wie jeden Tag zuvor ist auch auf dem Campingplatz ein kleiner Sandsturm und etwas Regen durchgegangen, unser Equipment sichern wir jeden Tag vor der Abfahrt, diesmal hat es das Tarp komplett umgelegt, aber nichts passiert, alles noch heil. Ab ins Bett.
Die Temperaturen tagsüber betragen 25-30 °C, wenn die Sonne scheint brennt es ordentlich. Abends, Nachts fällt es auf Minimum 10°C. Perfekt zum Schlafen.
Die Geologie der Canyonlands ist sehr abwechslungsreich. Im Canyonlands-Nationalpark im US-Bundesstaat Utah sind 12 Gesteinsformationen aufgeschlossen, deren Alter vom Pennsylvanium (Oberkarbon) bis in die Kreidezeit reicht.
Die älteste und vielleicht auch interessanteste Formation besteht aus Evaporiten, die auf eindampfendes Meerwasser zurückzuführen sind.
Vorstoßende und sich wieder zurückziehende warme Flachmeere hinterließen im weiteren Verlauf des Paläozoikums verschiedene fossilreiche Kalke, Sandsteine und Schiefertone.
Der Abtragungsschutt der nahegelegenen Bergkette der Uncompahgre Mountains vermischte sich dann im Perm mit den Ablagerungen von küstennahen Dünen und Sandbarren.
Am Ende des Paläozoikums und mit Beginn des Mesozoikums zog sich das Meer für immer aus der Region der Canyonlands zurück.
Eine sehr flache Landschaft wurde in der Trias von Schwemmebenen und Marschen beherrscht. Weiter im Landesinneren herrschte trockenes Klima.
Ausgedehnte Wüsten bedeckten große Teile Nordamerikas. Nur kurzzeitig kam es zu einer Rückkehr feuchterer klimatischer Bedingungen, dokumentiert in mit Dünenablagerungen konkurrierenden Flusssedimenten.
In der späten Oberkreide begann der allmähliche Heraushebungsprozess der Rocky Mountains. Für die Canyonlands hatte dies schwerwiegende Folgen, so wurden beispielsweise die Erosionsraten stark erhöht.
Mit den pleistozänen Vereisungen erfuhren letztere eine weitere Beschleunigung. Erst seit der jüngsten Vergangenheit erfolgt die Erosion wieder wesentlich langsamer. (https://de.wikipedia.org/wiki/Geologie_der_Canyonlands)
Tag 86: Fahrt in den Grand Staircase Escalante Nationalpark
Gegen 8 Uhr stehen wir auf, Frühstücken, machen Wäsche, bauen ab und sind 11 Uhr abfahrbereit. wir gehen nochmal Einkaufen, Besorgen beim Autohandel Politur um die Kratzer / Abrieb an der Beifahrerseite von unserem Off Road Trip im Teton (hoffentlich) wegzubekommen und kaufen eine Melone.
Green River, der wichtigste Melonenanbauort im Südosten Utahs, ist als Heimat der besten Melonen der Welt bekannt.
Melonen mögen sandigen Boden und Wüstenklima, und in Green River ist beides reichlich vorhanden, was zu einer glücklicheren, süßeren Melone führt.
Während Green River über 100 Jahre Erfahrung im Melonenanbau hat, angefangen bei J.H. Als „Melone“ Brown mit seiner ersten Ernte experimentierte, waren Pfirsiche die Visitenkarte von Green River, bis ein Frost im Jahr 1919 die meisten Pfirsichbäume tötete.
Die Bauern, die blieben, entfernten ihre toten Bäume und konzentrierten sich auf den Anbau von Melonen. (https://www.melon-days.com/about-our-growers.html#/). Wir werden berichten, wie Sie geschmeckt hat.
11 Uhr sind gefühlte 30°C, die Sonne brennt. Im Auto mit Klimaanlage ist es angenehm.
Wir haben eine Strecke von 170 Meilen vor uns. Wir fahren Richtung Süd-Westen. Unser Ziel ist ein Campingplatz, vorab gebucht, im Ort Escalante im Grand Staircase-Escalante National Monument.
Unser Weg führt uns durch den Capitol Reef NP. Leuchtend rote Felsen, grüne Flusstäler mit rotem Sedimentwasser der Flüsse - unglaublich schön.
Im Dixie Forest NP wechselt die Landschaft auf einmal in einen grünen Birkenwald. Auf dem Pass befinden wir uns auf 3000 m ü NN und haben grandiose Ausblicke auf den Capitol Reef NP und die Prärie soweit das Auge blicken kann.
Wir sehen einen echten Cowboy bei seiner Arbeit, auf dem Pferd sitzend, mit Hilfe von Hunden treibt er die Rinder zusammen. Zum späten Mittag machen wir Halt bei Subway, wir haben uns an die Ernährung hier mittlerweile gewöhnt und freuen uns sogar auf unser Mega-Sandwich. Für die Fahrt gibt es dann noch für Martin eine XXL Cola (ca 1 Liter - wenn einem da nicht der Fuß abfällt…) und für mich einen kühlen Eistee.
Gegen 18 Uhr kommen wir auf dem Campingplatz in Escalante an. Ein schöner Ort mit Wüstenflair und allem was wir brauchen. Der Stellplatz auf dem Campingplatz ist perfekt.
Strom, Wasser, ruhig und mit Blick in die Landschaft. Die Nacht kostet uns nur 45 $. Den Abend nutzen wir zur Arbeit am Blog und genießen die Ruhe und Dunkelheit auf dem Campingplatz.
Wir können schön Sterne schauen, es ist extrem dunkel und als die Nachbarshunde dann mal fertig sind mit bellen, auch sehr ruhig.
Tag 87: Lower Calf Creek Falls
Wir schlafen bis 8:45 Uhr aus und machen Frühstück. Wir haben uns an der Rezeption mit Info Material über die Region eingedeckt. Wir entscheiden uns füer eine Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls.
Der Trailhead liegt nur 30 min Fahrt von unserer Base. Die Wanderung ist 12 km lang und führt durch das Tal des Calf Creek. Der Parkplatz ist gut voll, wir zahlen 5$ an einer Permit-Station und machen uns auf den Weg.
Eine wunderschöne, meist flache Wanderung im Grünen mit ab und zu Schatten zwischen farbenprächtigen Felswänden. Der Himmel ist blau mit vereinzelten Wolken, es sind 25°C, die Sonne brennt.
Überall stehen Kakteen, Wildblumen, junge Eichenbäumchen, Wüstenpflanzen und Chipmunks sowie Echsen laufen uns über den Weg. Das Ziel ist ein herrlicher Wasserfall am Ende des Canyons. Das klare, kalte Wasser stürzt 38 m tief, kaskadengleich über glatt geschliffene, bunt gefärbte Felswände.
Wir haben unsere Badesachen dabei, am Wasserfall ist es so angenehm kühl, dass wir uns noch lange Shirts anziehen, Baden verkneifen wir uns, da auch ein Schild auf gesundheitsgefährdende Algen hinweist - wir sind auch so erfrischt. Wir machen Rast mit Snacks und Fotostopp. Danach machen wir uns entspannt auf den Rückweg, genießen die Natur und machen wie gewohnt viele Fotos (dieses Mal voranging von der Flora).
17 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz. Sitzen im Schatten unter unserem Tarp, arbeiten am Blog, Buchen den Campingplatz im Grand Canyon und Ich kümmere mich u.a. um die Lieferung von Fotoequipment an eine Amazon Post Box in den kommenden Tagen, da ich im Arches NP leider meinen Polfilter verloren habe und schon wesentlich früher meinen Objektivdeckel (die Dinger sind aber auch klein!).
Das Grand Staircase–Escalante National Monument (GSENM) ist ein Nationaldenkmal der Vereinigten Staaten, das die Grand Staircase, das Kaiparowits Plateau und die Canyons of the Escalante (Escalante River) im Süden Utahs schützt.
Es wurde 1996 von Präsident Bill Clinton unter der Autorität des Antiquities Act mit 1,7 Millionen Acres Land gegründet und später auf 1.880.461 Acres (7.610 km2) erweitert.
Im Jahr 2017 wurde die Größe des Denkmals in einer nachfolgenden Proklamation des Präsidenten um die Hälfte reduziert und 2021 restauriert.
Das Land gehört zu den abgelegensten der USA; es war das letzte, das in den angrenzenden Vereinigten Staaten kartiert wurde und es ist das erste und größte Nationaldenkmal, das von der BLM verwaltet wird.
Tag 88: Klettern im Spooky- und Peek-A-Boo Canyon
Der Tag beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang, große Schwärme von Wildgänsen im Formationsflug ziehen geräuschvoll über den Campingplatz. Monique macht Fotos. Wir schlafen nochmal bis kurz vor 9 aus und machen Frühstück.
Neben dem täglichen Müsli / Cornflakes mit Früchten und Mandelmilch gibt es Frühstücksburger aus den Resten vom Vorabend.
Von Escalante fahren wir den den UT-12 Highway und biegen auf die Hole in the Rock Gravel Road ab. Mitten rein in den östlichen Teil des Grand Staircase-Escalante NP. Die Gegend ist bis auf ein paar weitere Touristen praktisch Menschenleer.
Es handelt sich um ein raue Schotter und Sandpiste, mehr als 30 Meilen/h können wir nicht fahren und werden gut durchgeschüttelt.
Unser erstes geplantes Ziel, der Zebra Canyon verwerfen wir. Der Eingang in den 2,5 Meilen entfernten Canyon ist nach Info von einem Paar mit welchen wir ins Gespräch kommen, nur mit hüfthoher Durchquerung von Wasser möglich.Das hatten wir bereits auf Mallorca im Torrent des Pareis zum Jahreswechsel vor einigen Jahren, wo wir Zwangs-übernachten mussten. Darauf haben wir heute keine Lust.
Wir fahren die Gravelroad weiter zu den geplanten Punkten. Nächster Stopp: Devils Garden. Wir wandern durch die wunderbaren Felsformationen, natürliche Bögen und Hoodoos.
Ein Hoodoo (auch Zeltfelsen, Feenkamin oder Erdpyramide genannt) ist eine hohe, dünne Felsspitze, die durch Erosion entstanden ist. (https://en.wikipedia.org/wiki/Hoodoo_(geology).
Die Landschaft ist traumhaft mit farbigen Gestein, Wüstenblumen, Kakteen und Büschen. Wir sind auf ca. 1500 m ü NN, die Sonne brennt bei ca. 26°C.
Wir fahren weiter, nochmal ca. 30 min auf der Gravelroad zu unserem Hauptziel für heute, eine Wanderung durch den Peek-a-boo slot Canyon und den Spooky Slot Canyon. 14 Uhr starten wir.
Es geht zuerst über ein schönes Hochplateau bis wir in den Canyon absteigen.
Der Einstieg in den Peek-a-boo slot Canyon startet mit einer 4 m hohen rundgewaschenen Felskante, wir sind uns unsicher, ob wir den richtigen Weg nehmen. Fragen andere Wanderer und starten unser Abenteuer in der Richtung wie es auf der Karte am Trailhead steht.
Die erste Hürde, die Felskante, gemeistert verschwinden wir im Canyon mit super engen Kletterpassagen, Stellen wo wir den Rucksack abnehmen müssen um durch zu passen und arbeiten uns durch die grandios enge Schlucht mit natürlichen Bögen, Washholes, Rutschen und gigantischen Felsblöcken, welche wir überwinden müssen.
Den ersten Canyon geschafft, wandern wir auf der Hochebene zum nächsten Canyon, es handelt sich um einen Rundweg. Der Spooky Slot Canyon ist noch enger und schwieriger zu begehen. Teilweise müssen wir die Rucksäcke einige Meter voraus tragen, durch natürliche Rutschen werfen um dann zu folgen.
Es ist ein riesen Spass aber auch anstrengend. Wir nehmen Prellungen, Abschürfungen usw. als Andenken mit. Ein unvergessliches Erlebnis. Die Stecke beträgt in Summe nur 10 km, wir benötigen 3,5 h. 18 Uhr sind wir glücklich zurück am Auto.
Am Trailhead ist ein Passmaß aufgestellt, wo man schauen kann, ob man durch die Schlucht passt oder ins Fitnessstudio muss ;-), wir passten durch.
Weiter interessante Info am Trailhead: Diese Gegend ist eine der leisesten in der USA. Messungen haben ergeben, dass die natürliche Geräuschkulisse nur 13,3 dB beträgt. Einer der niedrigste gemessenen Werte in den USA.
Wir fahren die eine Stunde zurück nach Escalante auf den Campingplatz. Gehen erstmal Duschen um den Sand und den Schweiß abzuwaschen. Den Abend verbringen wir wie gewohnt mit chillen am Zelt und Blog /Bilder Bearbeitung.