Island : Woche 3
Eine ereignisreiche Woche auf Island liegt hinter uns. Wir haben so viel gesehen, an so vielen schönen Orten gezeltet. Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Insel ist voller Gegensätze und bei dem schönen Wetter, was uns in der dritten Woche beschert wurde, gleich doppelt so sehenswert!
Tag 15: Pause
Es war ein weiterer komplett regnerischer und wolkenverhangener Tag an dem ich es mir im Hotelzimmer gemütlich gemacht und den Blog gepflegt habe. Martin ist alleine losgezogen und hat sich den ein oder anderen Wasserfall angeschaut.
Tag 16: Autowandern
Am Tag 16 sind wir eine relativ weite Strecke nach Hofsós gefahren und haben dort einen schönen kleinen Campingplatz gefunden. Was auf den Straßen immer wieder auffällt sind die vielen Schafe, die rechts und links der Straße grasen und ab und zu auch mitten auf der dieser. Da bremst Martin schon manchmal ziemlich ab und wir sehen den Schafen dabei zu wie sie gemütlich von der Straße herunter traben.
Zum Abend hin sind wir zur nahe gelegenen Küste von Hofsós spaziert und haben uns in einem netten Bistro eine Pizza geteilt (3.200 isländische Kronen, was rund 22 € entspricht 🫣). Mit Pizzabauch sind wir ins Zelt gekrabbelt…
Tag 17: Baden, Pferde, Möwen und Robben
… und am nächsten Morgen nach dem Frühstück in das örtliche Freibad gegangen. Alles super modern und gut durchdacht (verschiedene Zonen in den Umkleiden sorgen für Sauberkeit). Das Bad bot zwei Becken - eine 25 m Bahn mit 31 Grad und ein Sitzbecken mit 38 Grad. Wir blieben 2 Stunden und setzten danach unseren Weg in Richtung Isarfjördur fort.
Wir kamen am „Pferdehügel“ vorbei auf dem sich viele Islandpferde versammelt hatten und machten fleißig Fotos von den Stuten mit ihren Fohlen und weiter ging es immer entlang an der nördlichen Küste in die Westfjorde. Wir machten einen weiteren Stop an einem malerisch gelegenen Strand mit imposanter Felsformation im Wasser und spazierten ein Stück an diesem entlang. Der Weg zum Strand ging an einer brütenden Möwenkolonie vorbei, welche sich bei jedem Spaziergänger der den Nestern zu nahe kam, formatierten und zum Angriff übergingen. Es war ein amüsanter Anblick den Strandspaziergänger beim flüchten zuzusehen (wohlgemerkt uns erging es nicht anders).
Da Island eine Insel ist, leben hier, was Tiere betrifft, im Prinzip nur Vögel (davon reichlich!) und Meerestiere wie Robben. Das einzige einheimische Säugetier ist der Polarfuchs. 8.000 Füchse gibt es auf Island - leider konnten wir bisher keinen ausfindig machen. Dafür konnten wir aber ein paar Robben in der Ferne beobachten. 😏
Nach einem langen Tag schlugen wir unser Zelt direkt neben einem durch einen großen Wasserfall gespeisten Bach auf dem Tungusgokur Campingplatz bei Isarfjördur auf.
Tag 18: Entspannen
Da der kommende Tag endlich ganz viel Sonne (22 Stunden um genau zu sein) und ein wenig Wärme versprach, nutzten wir ihn zum faulenzen und Wäsche machen. Mit Blick auf den Wasserfall lagen wir den ganzen Tag auf der faulen Haut und hatten kein schlechtes Gewissen dabei. 😉
„Island ist royalblaues Wasser, giftgrünes Moos und tiefschwarzes Gestein - und manchmal auch hellgelber Sand.“
Tag 19: Autowandern und 7-Wasserfälle-Wasserfall
Als wir entspannt und ausgeschlafen aus unserem Zelt krabbelten, begann ein weiterer sonniger und für isländische Verhältnisse, warmer Tag. Wir fuhren zum Dynjandi-Wasserfall, welcher sich in sieben einzelne Wasserfälle aufsplittet. Er war gigantisch breit und wirklich noch mal ein Highlight, nachdem wir ja nun schon einige Wasserfälle gesehen haben.
Weniger erfreulich waren die Kriebelmücken, die wir schon des Öfteren ertragen mussten. Sie waren dort zu Hunderten vertreten und versuchten den Besuchern des Wasserfalls in Nase, Ohren, Augen oder den Mund zu fliegen. Man ist permanent von 5-10 dieser Plagegeister umgeben und kann sie nur durch Wedeln mit den Händen davon abbringen in genannte Körperöffnungen zu kriechen. Wirklich sehr lästige Insekten, die einem die Freude an der Natur vermiesen können! Der einzige sinnvolle Schutz gegen die beißenden Biester ist ein formschönes Kopfnetz. Es sieht nicht modisch aus, aber ich habe alle beneidet, die solch einen Helfer auf dem Kopf trugen.
Nun zurück zu erfreulicherem! Die Landschaft der Westfjorde unterscheidet sich erheblich vom Rest der Insel. Die Berge sehen komplett anders aus und man hat ständig Ausblicke aufs Meer. Auch ist hier touristisch weniger los, da die meisten Urlauber nicht genügend Zeit haben um sich die weniger populären Landstriche anzusehen. Das fiel uns immer wieder auf unserer Fahrt nach Melanes auf. Wir fuhren an einem hellen Sandstrand vorbei, welcher von dunklen Bergen eingefasst war - ein fast surreales Bild! Abends erreichten wir den Raudasandur Campingplatz, mit Blick auf einen hellen Sandstrand und das Meer - wir waren mehr als begeistert!
Tag 20: Ein bisschen faulenzen, Strandspaziergang, Robben-Wanderung
Den Vormittag dieses Tages nutze ich zur Fotobearbeitung und schreiben dieses Textes.
Am Nachmittag war eine kleine Strandrunde mit kurzer Wanderung geplant. Bei strahlend blauem Himmel machten wir uns auf den Weg. Den Strand hatten wir fast für uns. Martin ist sogar mal kurz ins Wasser des Atlantik gesprungen. Da ich weiß wie kalt der ist, habe ich vom Strand aus zugeschaut und fotografische Beweisführung betrieben. Nach dieser Abkühlung unternahmen wir eine kleine Wanderung entlang der Küste, wurden mit tollen Ausblicken belohnt und konnten am Ende einen Blick auf den Snæfell Vulkan werfen. Dieser wurde von Jules Vernes in seinem Roman “Reise zum Mittelpunkt der Erde” als Einstieg in die Unterwelt genutzt.
Der Vulkan Snæfell liegt im Hochland im Osten von Island. Er ist mit einer Höhe von 1833 m der höchste Berg Islands, der außerhalb des Vatnajökull liegt. Es handelt sich um einen kleinen Zentralvulkan aus Rhyolith und Alkalibasalten, der seit der Eiszeit, die in Island vor 10.000 Jahren endete, nicht mehr aktiv war. Er ist der jüngste Zentralvulkan in Ostisland. Der Berg ist ein Vulkan, der teilweise unter Gletschern der Eiszeit entstanden ist. Über sein Alter herrscht Uneinigkeit bei den Geologen, einige vermuten seine letzten Ausbrüche vor 10.000 Jahren, andere hingegen vor ca. 150.000 Jahren (Wikipedia).
Am Abend sind wir dann bei Ebbe zu den hier heimischen Robben über den Strand in eine kleine Bucht gelaufen. Der Sand unter unseren Füßen machte die 3 km lange Tour relativ anstrengend, aber den Strand für sich allein zu haben war schon Entlohnung genug. Die Robben, die sich auf Sandbänken versammelt hatten und faul in der Nachtsonne lagen, konnten wir nur mit Mühe ausmachen, da sie sehr weit weg waren, dass sich auch ein Foto nicht gelohnt hätte. Also ging es retour zum Campingplatz, wo es zu später Stunde noch eine Portion Aglio Olio vom Gaskocher gab.
Tag 21: eine Fährfahrt, die ist lustig
Weiter geht es durch die Westfjorde. Aber um ein wenig abzukürzen, entschieden wir uns kurzfristig die Fähre zu nehmen um uns 5 Stunden Autofahrt zu ersparen. Nun sitzen wir gerade in der Fähre und schippern gemütlich an scherenartigen Inselchen vorbei in Richtung Snæfell.