Japan : Woche 6/7

 

Tag 302: Eintauchen in die Vergangenheit

Martin wird wohl doch noch richtig krank, die Nacht war Ihm kühl bei leichtem Fieber und er brauchte Socken im Schlafsack, was fast nie vorkommt. Erstmal Frühstücken, danach geht es schon wieder besser. Erstes geplantes Ziel ist die White Road, eine Passtraße zum Shirakawago Observatory, welches einen guten Blick auf die Berge verspricht. Leider wird das Nichts, die Mautstelle und die Straße sind geschlossen. Wahrscheinlich weil der Winter gerade erst vorbei ist und Teile der Straße weiter oben noch tief im Schnee stecken. Das erklärt auch den Umweg von gestern, warum Google maps partout nicht die gewünschte Route anbot. Auch wenn wir die Passtraße nicht nutzen, können wir aber trotzdem das schöne Bergpanorama genießen. In unserem Ort gibt es ein UNESCO Weltkulturerbe, die Historischen Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama. Das lassen wir uns nicht entgehen. Das haben sich die Busladungen von Menschen die auf dem Parkplatz ausgekippt werden aber auch gedacht. Es handelt sich um ein historisches Dorf mit traditionellen Bauernhäusern im Gasshō-Architekturstil. Das Dorf wurde aus originalen Häusern aus der Umgebung an diese Stelle als Museum errichtet. Herrlich gelegen im Tal des Shō River zwischen den Bergen. Die Häuser haben gigantisch, dicke Reetdächer, auf Fotos innerhalb der Ausstellung ist zu sehen, dass im Winter hier enorme Schneemengen fallen. Wir starten mit der Besichtigung in der entgegen gesetzten Richtung in die alle Touristen rennen. Es stellt sich heraus, dass das eigentliche Freilichtmuseum mit kleinem Eintrittspreis, Ruhe Vorname Ansturm bietet - es ist sehr wenig los? Perfekt. Auf der anderen Seite vom Fluss ist die Fressmeile und die Souvenirshops. Warum die Reiseanbieter Ihre Gäste nur dort hin karren können wir nicht verstehen, ist uns aber recht. Wir schlendern auch noch durch die Tourimeile, und gehen eine Straße etwas abseits mit tollem Blick auf die Berge. Die Sakura ist hier in den Bergen immer noch in vollem Gange.

Wir Fahren weiter Richtung Süd-Osten. An einer Roadstation halten wir und bereiten uns Fertigsuppen im Camper zu, genial wenn man seine Küche stets dabei hat.

Auf dem Weg halten wir am Tsukechi Gorge, einem malerischen Grund mit türkis blauem Wasser und Wasserfällen. Ich mach erst mal allein los, Martin macht in der Zwischenzeit ein kurzes Schläfchen im Camper, bis er dann auf einen kurzen Blick in den Canyon nachkommt. Nach weiteren 45 min Fahrt halten wir an den Ryujin Waterfalls, welche auch wie die Schlucht zuvor, zum Bergmassiv des Mt. Okusangai gehören. Auch hier wieder tolle Wasserfarben und riesige Felsblöcke in einem Grund, gut begehbar über Treppen und Stege. Bevor es zur Roadstation geht gehen wir noch kurz Einkaufen. An der Roadstation angekommen machen wir Blogpflege, Pasta, gucken Netflix und gehen Schlafen.

Die historischen Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama sind drei Dörfer, die 1995 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurden. Shirakawa-gō (白川郷, wörtlich: Dorf am weißen Fluss) und Gokayama (五箇山, wörtlich: fünf Berge).

Shirakawa-gō und Gokayama sind für ihre Häuser bekannt, die in einem Architekturstil namens Gasshō-zukuri (合掌造り, dt. etwa: „Stil der zum Gebet gefalteten Hände“, siehe Gasshō) erbaut wurden. Der Gasshō-zukuri wird charakterisiert durch die strohgedeckten, bis zu 60° steilen Dächer, die zum Gebet gefalteten Händen ähneln. Die robuste Bauweise in Kombination mit den Eigenschaften der Strohabdeckung erlaubt es den Häusern, den schweren Schneefällen (bis zu 4 m) der Region standzuhalten und den Schnee herabgleiten zu lassen. Mit drei bis vier Stockwerken zur platzsparenden Unterbringung von Großfamilien und verschiedenem Handwerk unterscheiden sie sich von normalen japanischen Bauernhäusern einerseits durch ihre Größe und andererseits durch das aktiv genutzte Dachgeschoss. Die Region besteht immer noch zu 96 % aus dichten Wäldern, so dass Landwirtschaft und Gehöfte nur auf engen Streifen in den Flusstälern betrieben werden können. Da aber der traditionelle Reisanbau nicht sehr erfolgreich war, wurden Buchweizen und Hirse angepflanzt. Die oberen Stockwerke der Gasshō-Häuser wurden für gewöhnlich zur Seidenraupenzucht genutzt, während die Räume unter dem 1. Stock zur Produktion von Salpeter, dem Rohstoff für Schießpulver, verwendet wurden. Die Blätter der zur Seidenraupenzucht benötigten Maulbeerensträucher wurden ebenfalls im Haus gelagert, um Japanpapier herzustellen. Während sowohl die Salpeterherstellung mit dem Import billigeren europäischen Salpeters und die Papierherstellung mit der Einführung westlicher Herstellungsmethoden im 19. Jahrhundert zum Erliegen kamen, wurde die Seidenraupenzucht bis in die 70er-Jahre fortgeführt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Historische_D%C3%B6rfer_von_Shirakawa-g%C5%8D_und_Gokayama)

 

Tag 303: In zwei Postdörfern zu Gast

Es war eine unruhige Nacht für uns beide. Martin wird immer kränker, er bekommt schlecht Luft und schnarcht, was mich schlecht schlafen lässt. Ihm ist kalt, er schwitzt und hat leichtes Fieber. Tagsüber geht es aber halbwegs gut und wir können die geplanten Spots anschauen. Heutiges Ziel sind historisch, restaurierte Poststädte aus der Edo-Ära. Tsumago-juku und Magome. Die beiden Orte sind über einen schönen, stark frequentierten Wanderweg verbunden. Wir Fahren den Weg mit dem Camper, Wandern ist z.Zt.  nichts für Martin.  Der Weg ist auch ganz schön stark mit westlichen Touris überlaufen. Wir queren den Magome Pass und halten an den Otaki & Onataki Waterfalls, was soviel wie Mann & Frau bedeutet. Beide Orte sind schön und sehr sehenswert. Wir schlendern durch die Gassen, für mich fallen Ohrringe ab.

Nächster Punkt ist das Atera Valley. Wir folgen der Strasse entlang des Flusses. Am Akahiko Parking Lot halten wir und spazieren entlang des Flusses zu wunderschönen Wasserfällen und machen eine Mini 1/2 h stündige Wanderung durch den Wald mit Überquerung von zwei Hängebrücken über den Fluss zurück zum Van. Wir haben 2,5 h Fahrt vor uns. Ziel heute sind die japanischen Alpen. Die Straße führt wieder durch unzählige Tunnel. Auf dem Weg begegnen uns erneut wildlebende Affen. Wir haben die Chance Sie aus dem Auto heraus zu bestaunen und zu fotografieren. Stehende und vorbeifahrende Autos stören Sie nicht, wenn man aber aussteigt sind Sie scheu und verschwinden. Bei Regen können wir Sie schön in den Bäumen beim Fressen und Klettern beobachten. Das sind wirklich tolle Momente. Wir fahren weiter, spätestens ab der Abbiegung an der Nagawado Talsperre spürt man, dass wir alpines und vulkanisches Gelände erreicht haben. Die Berge werden höher, die Temperaturen fallen und im Flusstal dampft und qualmt es durch die Geothermie und das Gestein leuchtet in grellen Farben. Leider Alles bei schlechten Wetter. Wir kommen bei strömendem Regen auf der Road Station an. Es lässt aber zwischendurch etwas nach. Wir kochen Pasta mit roter Soße, die Soße eingekocht mit Gemüse und Dosentomaten, das dauert, wird aber lecker. Nach dem Essen geht es fix ins Bett, bissl Netflix, gute Nacht.

Die Japanischen Alpen (japanisch 日本アルプス, Nihon Arupusu) sind ein Gebirge auf der japanischen Insel Honshū, bestehend aus den Gebirgszügen des Hida-Gebirges (Nordalpen), des Kiso-Gebirges (Zentralalpen) und des Akaishi-Gebirges (Südalpen). In den Japanischen Alpen befinden sich Dreitausender wie der Kita-dake mit 3193 m T.P. und der Hotaka-dake mit 3190 m T.P. Der Berg Ontake (3067 m T.P.) ist nicht nur Ziel von Wallfahrten, sondern auch ein aktiver Vulkan, seine letzten Ausbrüche waren 1979, 1980 sowie 2014.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Alpen)

 

Tag 304: Jetzt wird’s scharf

Martin ist nun komplett von Krankheit geplagt. Die Nacht hat er sich erneut gequält mit Husten, Schnupfen, Kopfschmerz, Fieber. Im Camper ist es relativ feucht und kühl, die Batterie für die Standheizung hat zu wenig Power. Nach dem Frühstück spricht uns eine Frau auf dem Parkplatz an, Sie freut sich uns zu Treffen. Ich mache Smalltalk via Handy Übersetzer und versuche parallel einen Tipp für einen Onsen vor Ort herauszubekommen. Wir bekommen zwei Tipps und starten Richtung Onsen. Der erste Tipp ist irgendwie kein Treffer, wir finden den Onsen nicht. Egal, wir fahren weiter. Der zweite passt, in einem Hotel finden wir einen schönen Onsen mit gutem Außenbereich und diversen Becken. 1.5 h vereinbaren wir dieses Mal - Martin braucht Erholung.

Die japanischen Alpen waren eigentlich ein gesetztes Ziel für uns. Jetzt vort Ort zeigt sich, wir sind zu früh in der Saison, kurz nach dem Winter ist noch viel geschlossen, die Natur ist grau und braun, die Pässe sind noch verschneit und zu und aktuell regnet es nur. Die Wettervorschau sagt die kommenden Tage Regen an. In Martin's Zustand die kommenden Tage mit viel Fahren durch die nördlichen Alpen ziehen bei permanentem Regen ist uns Nix. Entscheidung, wir Fahren in die Stadt Matsumoto und nehmen erstmal ein Hotel. Matsumoto stand eh auf der Agenda.

Der Onsen tut gut. Wir essen noch schön Kuchen und Trinken Tee. Bevor wir ins Hotel fahren wollen wir uns in Matsumoto noch eine Wasabi Farm anschauen. Die Daio Wasabi Farm ist eine große, malerische Wasabifarm von 1915 mit einem Fluss, Windmühlen, einem Shrine, einer Märchenhöhle, Lookout auf die umliegenden Berge und Gastronomie. Wir starten mit einem Reibekuchen und danach Eis, beides mit Wasabi und lecker. Sehr interessant wie der Wasabi wächst und wie aufwendig der Anbau ist. Der Acker des Wasabi muss von frischem Wasser, hier Quellwasser, durchströmt werden. Die Pflanzen werden mit schwarzen Abdeckungen vor der Sonne geschützt. Die ganze Anlage lädt zum Verweilen und Spazieren ein.

Wir fahren in die Stadt zum Hotel. Einen preiswerten Parkplatz recherchieren wir vorab, 1 min zu Fuß vom Hotel, perfekt. Das Hotel befindet sich in einem Geschäftschaus in der obersten, 6. Etage. An der Rezeption bekommen wir jeder einen Zweiteiler Loungewear. Wir haben ein Zimmer mit 2 Betten und eigenem Bad, es gibt hier aber auch die berühmten Kapsel-Zummer. Wir laufen fürs Abendbrot in die Stadt. Wir haben uns die "Asian Station" ein Restaurant mit asiatischer Fusionsküche rausgesucht. Es gibt nepalesisch geprägte Küche. Curry, Naan Brot, Chicken, Frittierte Gemüsenester, Mango Lassi. Satt und zufrieden geht es zurück ins Hotel. Während des Abendessens haben wir das Hotel gleich noch um eine Nacht verlängert.

Echter Wasabi ist sehr teuer und in Europa kaum erhältlich. Frisch importierte Wurzeln finden sich nur in Spezialgeschäften, als Pflanze mittlerweile auch bei gut sortierten Gärtnereien. Als Kübelpflanze soll Wasabi idealerweise an einen im Sommer kühlen, schattigen Ort gestellt werden. Da er nur bedingt winterhart ist, benötigt er entweder eine Abdeckung, oder er wird ins Haus geholt. Im letzteren Fall muss dann der Topf/der Kübel immer mäßig feucht gehalten werden. So ist eine regelmäßige Ernte das ganze Jahr über möglich. Die Schärfe ist unterschiedlich, am schärfsten ist frisch aus der Wurzel zubereiteter Wasabi. Vor allem in der Vergangenheit wurde dabei ein Stück Haifischhaut mit seinen typischen winzigen in der Haut sitzenden Zähnchen als Reibe (Samegawa-Oroshi) benutzt; heute nimmt man meist Metallreiben (Oroshigane). Frisch geriebener Wasabi oder solcher aus angerührtem Pulver verliert seine Würzkraft schon nach etwa einer halben Stunde. Daher ist der in Europa erhältliche „Wasabi“ fast immer kein echter Wasabi, sondern ein Surrogat, das zumeist aus Meerrettich, Senf, Maisstärke, Brillantblau FCF (E 133) sowie ...Tartrazin (E 102) besteht. Die Kultivierung begann in Japan während der Edo-Zeit um 1600, wobei der Ort Utōgi (heute Teil von Shizuoka) am Oberlauf des Abe als Ursprungsort dieser gilt.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Wasabi)

 
In den letzten Tagen in Japan und auch den letzten unserer Reise erleben wir noch einmal die Gegensätzlichkeit von Japan. Die freundliche und offene Art der Japaner begeistert uns immer wieder. Wir werden wiederkommen - irgendwann, im Herbst!
 


Tag 305: Auskurieren

Heute passiert wenig. In der Nacht zuvor heißt es vorallem Einpacken und Gesund schlafen für Martin. 8 Uhr gehen wir zum Frühstück, japanischer Style mit Miso-Suppe, Reis, Fisch, Hackbällchen und eingelegtem Gemüse, auf japanisch Tsukemono.

Danach zurück ins Zimmer und ins Bett. Ich bearbeitet den Blog und nutze die Zeit um Woche 5 von Japan zu launchen, Martin erholt sich. Tagsüber läuft Netflix über den Rechner. Abends gehen wir um die Ecke "italienische Pizza" essen. War die einfachste und vom Weg her kürzeste vegetarische Option. Super nettes, kleines Restaurant. Die Pizza und der Salat schmeckt, die Herzlichkeit der Gastgeber ist unbezahlbar. Zurück im Hotel gibt es noch Nachtisch, den wir aus dem Camper mitgenommen haben. Unser Hotelzimmer hat einen Kühlschrank was sehr praktisch ist. Danach Netflix und viel Schlaf, jedenfalls für Martin.


Tsukemono (jap. 漬物, eigentlich dt. im engeren Sinn wohlriechende Dinge) ist eingelegtes Gemüse der japanischen Küche. Es wird als Beilage (okazu) zum Reis, als Snack zu Getränken (otsumami), oder manchmal auch als Kaiseki-Menügang zur japanischen Teezeremonie serviert. Die üblichen Arten der Tsukemono sind in Kochsalz­lake eingelegte Gemüse. Sojasauce (shoyu), Miso (miso), Essig (suzuke), Reiskleie (nuka) und Reiswein (sake) werden als Würzmittel für einige Arten verwendet. Oft verwendete Gemüse sind Daikon-Rettich – eine asiatische Zuchtform des Garten-Rettich Raphanus sativus L. – bzw. Rettich, Ume-Pflaume (eine Aprikosenart), Chinakohl und Gurken. Traditionell stellen die Japaner Tsukemono in einem Tsukemonoki (漬物器, dt. „Gefäß für Eingelegtes“) her – ein Gefäß aus Holz, Steinzeug oder Keramik.

Die Herstellung entspricht der des weltweit bekannten Sauerkrautes: Zerkleinern, Einfüllen in einen Behälter im Wechsel mit Salz, Beschweren, (kontrollierte) Gärung, Haltbarkeit unter Luftabschluss. In Japan nimmt man meist ein Tsukemonoki, Salz und ein Gewicht zum Beschweren. Ursprünglich übte man den notwendigen Druck durch einen Keil zwischen dem Griff des Gefäßes und einer auf dem Gemüse liegenden runden Scheibe aus. Heute nimmt man 1–2 kg schwere Steine oder Metallgewichte (Tsukemonoishi 漬物石, dt. „Stein für Eingelegtes“).Das Verfahren basiert wie beim Sauerkraut auf der Milchsäuregärung. Während für dieses jedoch nur eine einzige Gemüseart (Weißkohl) Verwendung findet, bezeichnet Tsukemono eine Vielfalt von Gemüsearten und -mischungen, die so haltbar gemacht werden.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Tsukemono)




Tag 306: In der Krähenburg

Wir starten wieder mit japanischem Frühstück, diesmal haben wir uns noch eigene Sachen aus dem Camper mitgenommen. Der Frühstücksbereich vom Hotel lädt offiziell dazu ein, dass man sein eigenes Zeug mitbringt. Es gibt Toaster, Mikrowelle usw. für die Zubereitung eigener Lebensmittel. 11 Uhr verlassen wir das Hotel. Die zwei Tage/Nächte Pause waren notwenig und haben gut getan. Martin ist wieder fit. Wir lassen den Camper stehen und laufen erneut Richtung City, Ziel ist die Burg Matsumoto, eine historische Burg aus dem 16. Jahrhundert mit Wassergraben, historischer Waffensammlung und der Möglickeit in Socken mehrere Etagen innerhalb des Gebäudes zu erklimmen. Perfekte Beschäftigung bei dem Mistwetter. Der Blick auf die umliegenden Berge bleibt uns leider verwehrt, die Wolken hängen tief und es ist verregnet.

Wir fahren in die Mall der Stadt und lassen uns ein spätes Mittag schmecken. Martin erledigt Einkäufe. Ich erkunde schonmal die Shopping-Optionen. Anschließend drehen wir noch gemeinsam eine Runde durch die Mall. Wir machen uns auf den Weg. Ziel ist die Road Stadion am Kawaguchi-See. Wir kommen kurz nach dem Sonnenuntergang an. Wir finden einen guten Platz. Neben uns parkt ein Camper vom gleichen Verleiher wie unserer, kurzer Gruß, danach macht jeder Seins. Es regnet, die aufgehobene Hälfte der roten Soße hat durchgehalten. Es gibt Pasta, rote Soße, Käse, Parmesan = westlicher Geschmack, muss auch mal sein, weil lecker. Schlafen.



Die Burg Matsumoto (japanisch 松本城, Matsumoto-jō) ist eine Japanische Burg. Sie befindet sich in Matsumoto in der Präfektur Nagano. Die leichte Erreichbarkeit aus Tokio macht sie zu einem beliebten Touristenziel innerhalb Japans. Der gut erhaltene, aufwändig gestaltete Burgturm ist als Nationalschatz registriert.

Die Burg wird wegen der schwarzen Farbe und den „ausgebreiteten Flügel“ auch manchmal Krähenburg (烏城, karasujō) genannt. Sie ist ein gutes Beispiel für eine Niederungsburg, da sie nicht auf einem Berg gebaut wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Matsumoto




Tag 307: Fuji San die zweite

Gleich nach dem Aufwachen parken wir erstmal um. Es läuft mal wieder ein Motor neben uns. Die Road Station bietet aber abgelegene Bereiche, super. Wir stehen im Grünen. Es scheint die Sonne. Alle Fenster auf. Wir lüften die Karre mal richtig durch. Frühstück. Chillen, dann geht es los. 1. Punkt, Spaziergang am See, nach der Tunneldurchquerung öffnet sich der Blick auf den Fuji, es ist atemberaubend, wie er in voller Größe vor uns liegt. Nächster Stopp ist der Oishi Park. Touris en masse, verständlich! Herrliche Beete und blühenden Flora mit See vor dem  Fuji San. Da lassen wir uns schon mal ein Mittags-Eis schmecken. Wir Fahren zum Arakurayama Sengen Park. Berühmt für seinen Blick auf die Pagode mit Fuji im Hintergrund. Wir haben heute das perfekte Wetter, blauer Himmel und schicke Wolken, logisch, hier ist was los. Wir steigen die Stufen zur Pagode empor und bewundern bei strahlender Sonne den Ausblick. Wir bleiben eine Weile. Die Wolken am Vulkan wechseln ständig Ihr Aussehen und geben immer wieder den Blick auf den verschneiten Vulkan frei.

Wir fahren fix Einkaufen, danach geht es zur Roadstation. Wir stehen auf dem Parkplatz auf der Rückseite des Rastplatzes. Hier sind wir fast allein. Wir holen die Stühle raus und genießen das gute Wetter und den Blick auf den Fuji.


Tag 308: Im Freilichtmuseum in Hakone

Wir haben gut geschlafen und werden vom Morgensport durch den Lautsprecher geweckt (siehe Video - Ton anmachen!). Nach dem Frühstück geht es in den Onsen. Ein letztes Mal für diese Reise. Der Onsen Fuji Yurari Hot Spring ist eines der schönsten Badehäuser die wir besuchen. Toller Außenbereich mit diversen Becken und Blick auf den Fuji wenn die Wolken es zulassen. Innen auch verschiedene Becken, Sauna, Dampfbad.

Wir fahren Richtung Tokio. Als Ausflugsziel heute haben wir uns das Hakone-Open-Air-Museum rausgesucht. Ein Museum mit Skulpturenpark im Freien, Exponaten im Innenbereich, die Anlage liegt herrlich in der schönen Landschaft des Mt. Hakone gelegen. Ein toller Tag mit abwechslungsreichen Eindrücken und Erlebnissen.

Wir bleiben bis zum Ende, wie gewohnt schließt das Museum schon 17 Uhr. Wir fahren nochmal über 2 h zur Roadstation. Diese liegt im Speckgürtel von Tokio, entsprechend voll ist der Rastplatz und wir haben Glück, dass wir noch einen Platz bekommen. Das wird die letzte Nacht im Camper und auf einer Roadstation, ab Morgen verbringen wir die letzten Tage in Tokio in einem Apartment. Zum Camper Abschluss gibt es Bratnudeln mit Gemüse und dem was wir noch da haben.



Das 1969 eröffnete Freilichtmuseum Hakone (箱根彫刻の森美術館, Hakone Choukoku no Mori Bijutsukan) ist Japans erstes Freilichtmuseum. Es beherbergt über 1.000 Werke, darunter Kunstwerke von Pablo Picasso, Henry Moore, Taro Okamoto, Yasuo Mizui, Churyo Sato, Susumu Shingu, Constantin Brâncuși, Barbara Hepworth, Rokuzan Ogiwara und Kōtarō Takamura, um viele andere. Etwa 120 Skulpturen sind im gesamten Park dauerhaft ausgestellt. Hakone Choukoku no Mori Bijutsukan ist in fünf Innenausstellungen unterteilt und ist vor allem für den Picasso-Pavillon bekannt, in dem rund 300 Werke des spanischen Künstlers ausgestellt sind. Das Museum bietet auch interaktive Skulpturen im Freien für Kinder und ein Onsen-Fußbad für die Gäste.

(https://en.wikipedia.org/wiki/Hakone_Open-Air_Museum)

Tag 309: Im Blumenmeer

Als heutiges Ziel haben wir uns schon lange zuvor den Ashikaga Flower Park ausgesucht. Wir fahren 2.5 h in den Norden von Tokio. Ab Montag beginnt die Golden Week in Japan, es ist Samstag, dementsprechend voll ist der Park. Die Karten haben wir vorab online gebucht. Die Zeit passt, die Wisteria auf Deutsch Blauregen, für welche der Park unter anderem bekannt ist, steht in voller Blüte. Der Park ist beeindruckend, die Farben, die Gerüche die magische Stimmung durch die exotischen Pflanzen und die stimmige Anordnung in der Parklandschaft. Es herrscht Volksfeststimmung.

Ich mache ziehe in einer Lostrommel ein Los und gewinne ein lila Shiba Stofftier. 😍 Überall gibt es Gastronomie und wir probieren ein bisschen was von den verschiedenen Ständen.

Wir machen uns auf den Weg nach Tokio City. Wir haben ein Apartment im Stadtteil Nakakasai, östlich vom Zentrum gelegen, gebucht. Entspanntes Viertel. Die Wohnung ist klein aber es ist alles vorhanden und wir haben jeder ein Queensize Bett, nach 6 Wochen Camper ist das auch schön. Wir freuen uns auf die letzten 3 Tage in Tokio. Heute bleiben wir zu Hause und genießen die Annehmlichkeiten einer richtigen Wohnung. Wir fangen schonmal an einen Teil unseres Gepäcks zu packen.

Auch wenn Japan vor allem für seine Kirschblüten bekannt ist, steht im Blumenpark von Ashikaga die Glyzinie im Rampenlicht. Diese wächst auf hoch angebrachten Rankgittern, so dass die Blüten wie Glyzinien-Tropfsteine herunterhängen. Dieser wunderschöne Anblick lässt sich tagsüber und dank Beleuchtung auch in der Dunkelheit genießen.

Der Park ist allerdings nicht nur für seine Glyzinien bekannt. Im Winter wird der kunstvoll angelegte Park durch aufwändige Lichtershows beleuchtet, weshalb er sich für romantische Ausflüge eignet. Zu anderen Jahreszeiten wird das Areal durch Rosen, Tulpen, tropische Seerosen und viele andere Blumensorten in bunte Farben getaucht.

https://www.japan.travel/de/spot/1473

Tag 310: Akihabara die zweite, Ueno-Park und Shibuya

Unser erster Weg führt uns in den Stadtteil Akihabara. Martin klärt im Fahrradverleih alles für seinen geplanten Fahrradausflug für den nächsten Tag. In Akihabara befinden sich die Comicläden und Spielhöllen Tokios. Zum Start vor 6 Wochen waren wir zwar schon hier, das kann man aber mehrfach machen. 😉

Wir ziehen durch die Läden und versuchen unser Glück an den Greifautomaten. Martin lässt sich als Vorfreude auf Deutschland einen Döner schmecken. Wir schlendern weiter durch die überfüllten Gassen Richtung Ueno-Park. Es ist Sonntag, bestes Wetter, gefühlt ist die ganze Stadt auf den Beinen. Im Park gibt es schon wieder lecker Essen, eine ganze Allee von Foodtrucks und Imbissständen lädt zum Schlemmen ein. Straßenkünstler und Clowns unterhalten die Leute.

Nächstes Ziel ist der Stadtteil Shibuya. Hier gibt es neben der berühmten Straßenkreuzung wo "Alle gehen" auch noch die Statue des Hundes Hachiko ( es gab einen Film mit Richard Gere über diesen Hund. Er hat jeden Tag sein Herrchen zur U-Bahnstation Shibuya begleitet und so lange dort gewartet bis sein Herrchen wieder mit dem Zug von der Arbeit zurück kam. Eines Tages stirbt das Herrchen und Hachiko läuft weiterhin jeden Tag zur Station und wartet auf sein Herrchen. Sehr tragisch! 😢). Die kleine Statue ist von Menschenmassen umringt. Wir kämpfen uns weiter zur Kreuzung. Überall Menschen. Mit jeder Ampelphase setzen sich hunderte von ihnen in Bewegung und verschwinden in den Gassen von Shibuya. Es ist ein Erlebnis. Gleich nebenan ist der Shibuya Sky, ein Hochhaus mit Aussichtsplattform. Spontan, ohne Vorbuchung geht hier gar nichts mehr, so voll ist die Stadt. In den 2 Etagen unter dem Dachgeschoss findet eine kleine Kunst-Comic-Pop-Messe statt. Kostenloser Eintritt und super Ausblick durch die raumhohen Fenster in Richtung Kreuzung. Wir genießen den Ausblick, ich kaufe Mitbringsel, Martin gönnt sich ein einheimisches Craft Bier, parallel findet auf der Messe eine Bierverkostung lokaler Brauer statt. Abends ziehen wir noch durch die Gassen, Shibuya ist eines der beliebtesten und belebtesten Viertel von Tokio. Zurück geht es mit der U-Bahn und ab ins Bett, solche Stadttage sind anstrengend.

Das kommerzielle Zentrum von Shibuya mit zahlreichen Geschäften und Büros liegt um den Bahnhof Shibuya herum. Vor dem Bahnhof befindet sich die Statue des „treuen Hundes“ Hachikō, einer der bekanntesten Treffpunkte für Verabredungen in ganz Japan. Häufig finden hier Straßenkonzerte statt, mit denen japanische Musiklabels, die in der Nähe ihre Firmensitze haben, für ihre Künstler werben. Die Einkaufsstraße Center-gai (センター街, Sentā-gai) ist neben der in Harajuku gelegenen Takeshita-dōri (竹下通り) eine der beliebtesten Einkaufsmöglichkeiten für Schüler (und vor allem Schülerinnen) aus Tokio und der weiteren Region. Shibuya Crossing, die an der Westseite des Bahnhofs gelegene Kreuzung von Bahnhofsstraße und Center-gai, ist eine Alle-Gehen-Kreuzung und wird zu abendlichen Spitzenzeiten pro Ampelphase von bis zu 2.000 Menschen überquert. Diese Fußgängerströme werden von ausländischen Medien häufig als Symbol für die Geschäftigkeit und Enge Tokios verwendet. Der Hügel Dōgenzaka (道玄坂) ist ein Zentrum des Tokioter Nachtlebens: Hier konzentrieren sich viele Diskotheken für Jugendliche und viele Love Hotels. Auf Grund der größten Ansammlung von Firmen aus der Informationstechnik-Branche in Japan wurde Shibuya Bit Valley genannt. Dies ist einerseits eine Anspielung auf Silicon Valley als auch ein Wortspiel mit der wörtlichen Übersetzung von Shibuya als Bitter Valley (bitteres Tal).

(https://de.wikipedia.org/wiki/Shibuya)

Tag 311: Getrennte Wege

Heute verbringen wir mal getrennt voneinander den Tag. Martin fährt Rad. Ich gehe Shoppen. Martin fährt ans untere Ende der Stadt in den Jonanjima Seaside Park. Dieser liegt direkt am Flughafen Haneda. Die Flugzeuge donnern einem dort über den Kopf. Über die Rainbowbridge geht es zurück durch die Stadt zum Verleiher. Ich begebe mich wieder in den Stadtteil Shibuya. Meine Ausbeute: Kleidung, Mitbringsel, Bürozeugs usw. Wir treffen uns abends im Apartment. Wir hatten beide einen erlebnisreichen und erfolgreichen Tag.

Tag 312: Eintauchen in digitale Welten, Transformerbesuch und abendlicher Abschied

Unser letzter voller Urlaubstag bevor es zurück geht liegt nun vor uns. Den Vormittag und frühen Nachmittag verbringen wir mit Packen. Nachdem Alles fertig ist, machen wir uns auf den Weg, unser Ziel sind die Marineparks, Häfen und Inseln im Süden der Bucht von Tokio. Dabei handelt es sich um spannende Stadteile mit Kunst, Kultur und Sightseeing Möglichkeiten. Wir haben vorab Karten für das teamLab Planets gebucht. Eine Museum,- und Erlebniswelt in der man mit allen Sinnen die Kunst und Installationen erleben kann. Das fetzt! Viele digitale Installationen und kniehohes Wayser erwarten uns!

Im Stadtteil Daiba besichtigen wir eine riesige Transformer Statue. In dem Stadtpark hören wir Helene Fischers „atemlos“, es gibt ein deutsches Oktoberfest.

Man merkt es ist Golden Week, dazu schönes, frühlingshaftes Wetter, so machen Städtetrips Spaß. Wir Spazieren noch über die Rainbowbridge und genießen den tollen Blick auf die Stadt. Als Abschluss gehen wir in das Restaurant, welches wir am ersten Tag vor 6 Wochen bei unserer Ankunft in Tokio schon besucht haben, da es hier so gut geschmeckt hat und so authentisch war.

Mit vollem Bauch verlassen wir das Lokal, machen noch einen Verdauungsspaziergang bevor es mit gemischten Gefühlen zurück ins Apartment geht. Traurig, dass unsere Reise zu Ende ist aber auch mit Vorfreude auf Heimat, Familie und Freunde schlafen wir ein.

Tag 313-314: Rückkehr

Nach dem Frühstück verlassen wir 10 Uhr zum Check out die Unterkunft. 12:30 Uhr erreichen wir bei strömenden Regen den Camper Verleiher. Die Rückgabe verläuft problemlos und herzlich, die Frau hinterm Empfangstresen will wissen wie uns Japan gefallen hat. Mit dem Taxi geht es zum Flughafen. Leider zum falschen Terminal, weil wir in unserer Buchung das Terminal nicht finden konnten. Wir fahren per Shuttlebus mit Sack und Pack zum richtigen Terminal.

Wie gewohnt müssen wir Extra Gepäck anmelden, dies war online Vorab nicht möglich und sind wir seit 10 Monaten aber auch gewohnt. Die Airline hat noch ein spezielles Abschiedsgeschenk für uns. 17 kg Übergepäck kosten 1190 US Dollar. Wir überlegen kurz ob wir den Seesack mit dem Campingsachen einfach dort lassen, wollen wir dann aber auch nicht. Martin zahlt den unverschämten Betrag, dafür können wir wenigstens doppelt Handgepäck mitnehmen, was eigentlich nicht vorgesehen ist. Unser Buchungstrick, einen Platz am Fenster und einen am Gang reservieren, dass der in der Mitte frei bleibt und ggfls. nicht besetzt wird, klappt dieses Mal leider auf keinem Flug der zwei Langstreckenflüge. 17:30 Uhr lokaler Zeit ist Abflug nach Bangkok. Ca. 6 h Flugzeit. Aufenthalt in Bangkok knapp 4 h. Mit 1 h Verspätung Starten wir ca. 23 Uhr Ortszeit in den ca. 11-stündigen Flug nach München. Auf dem Weg verlieren wir weiter Zeit. Als wir 8:30 Uhr in München deutscher Zeit ankommen ist der Anschlussflug nach Dresden weg. Wir werden automatisch auf den nächsten Direktflug 11:45 Uhr umgebucht. Zum Glück, das klappt also Alles. In Dresden können wir alle Taschen entgegennehmen. Mit dem Taxi geht es ins Büro von Marko, dort liegen die Wohnungsschlüssel und unser Auto steht zur Übernahme bereit. Angekommen, schleppen wir das Gepäck in unsere Wohnung und beginnen sofort mit Putzen, Einkaufen von Grundnahrungsmitteln und mit dem Ausräumen unserer persönlichen Gegenstände und Kleidung, die wir eingelagert hatten, da die Wohnung untervermietet war.

Damit ist dieses Kapitel (leider) beendet! Wir werden sicher etwas brauchen um alles zu verarbeiten und uns bewusst zu machen, dass wir nun wieder ein "normales" Leben, mit Arbeitsalltag führen werden. Es war die Zeit unseres Lebens - von den Erinnerungen an diese Reise werden wir noch lange zehren und uns an ihnen erfreuen.

Tschüss und bis bald, wir wollen den Blog für die kommenden Urlaube weiter nutzen um unsere Reisen und Erlebnisse für Euch aber auch für uns festzuhalten. Also bleibt gespannt 😉

Unsere Route durch Japan

Gefahrene Kilometer: ca. 5000

 
 
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